Es sollte ein Tag wie jeder andere auch sein. Unscheinbar. Unwichtig. Ein Tag, an den man sich kaum erinnern kann.
Seitdem sie aufgewacht war, hatte sie das Gefühl, dass man sie beobachten würde.
„Du hast zu viele Filme gesehen. Da ist nichts! Das Bildes du dir nur ein!", sagte die Braunhaarige zu sich selbst. Jedoch wollte dieses Gefühl sie nicht mehr verlassen.
Im Augenwinkel bemerkte Myrielle immer wieder etwas vorbei huschen. Jedes mal, wenn es passierte, drehte sie sich danach um, doch da war nie etwas.
„Langsam werde ich verrückt…", murmelte murmelte sie kopfschüttelnd, während sie zurück ins Wohnzimmer ging. Auf dem schnellsten Wege beendete die Grünäugige ihre Arbeiten im Haus und ging einkaufen. ,,Wenn ich mich unter andere Menschen mische, werde ich das Gefühl, beobachtet zu werden, bestimmt los.", mit dieser Einstellung ging sie in die Stadt und erledigte alle Einkäufe, jedoch wurde das Gefühl dort nur noch schlimmer. Alle paar Schritte drehte sie sich um.
,,Alle anderen halten mich bestimmt für eine Psychischgestörte mit Verfolgungswahn..." doch diesen Gedanken verwarf sie ganz schnell wieder und setzte ihren Weg fort. Myrielle wollte wissen, wer oder was sie da verfolgte. Als sie wieder in ihren eigenen vier Wänden an kam, durchsuchte sie alles, jedoch fand sie nichts.
Mit der Zeit wurde es dunkel und sie achtete nicht mehr so stark auf ihre Umwelt, bis die zweiundzwanzig jährige ein flüstern vernahm.
„Na? Kannst du mich finden?", fragte die Stimme neckend.
„Wer ist da?", fragte die junge Frau und sah sich panisch nach allen Seiten um.
„Na, na, so leicht werde ich es dir nicht machen.", sagte die Stimme bestimmt. „Komm und such mich!"
Auf einmal bekam Myrielle am ganzen Körper Gänsehaut und sprang sofort vom Sofa auf. So schnell sie nur konnte, rannte sie aus dem Haus.
Für das, dass es eigentlich Sommer war, fühlte es sich draußen an, als wäre es Winter. Die Temperatur war mindestens um zehn Grad gefallen.
„Das konnte doch nicht sein. Da war die ganze Zeit jemand und ich habe mich selbst für verrückt erklärt!", sagte sie zu sich selbst.
„Wo willst du den hin?", fragte die Stimme.
„Ich dachte, dass wir miteinander spielen."
„Dreh dich doch mal um!"
Der letzten Aufforderung ging die junge Frau nicht nach, sondern rannte so weit wie sie ihr Beine noch trugen. In den alten Hausschuhen und den kurzen Sachen draußen herum zu rennen, war nicht gerade die beste Idee. Die Kraft der Anfang zwanzig jährigen wurde langsan weniger, wärend das Etwas wohl gerade erst anfing.
Während sie um ihr Leben rannte, wehten ihr ihre Haare ins Gesicht. Den größten Teil lief sie in der Dunkelheit fast blind.
Irgendwann war es so weit: Myrielle hatte keine Kraft mehr und fiel auf den kalten und harten Betonboden. Dadurch schürfte sie sich ihte Knie und Handflächen auf. Vor Schmerz zischte sie auf. Ihr Herz raste und drohte aus ihrer der Brust zu fallen.
Sie versuchte noch um Hilfe zurufen, doch es war sinnlos. Die Stimme der Frau erstarb noch in ihrer Kehle und die nächsten Nachbarn wohnten einige Minuten von ihr entfernt.
„Wo will mein Spielzeug denn hin? Komm schon, dreh dich um und sieh mich an!", forderte es und drehte den Kopf seines Opfers mit Gewalt zu sich um.
Das ekelerregende „Gesicht" dieses Dings war das letzte, dass sie sah, bevor die Schwärze sie umhüllte.