Vorsichtig legte die dunkle Gestalt ein Stück Holz nach. Das musste reichen – das Feuer durfte nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen.
Er hatte bereits auf dem Weg nach Bree Spuren von Orks gesehen und war gezwungen gewesen, Umwege zu gehen. Ein paar wenige Feinde wären kein Problem gewesen, aber so viele für einen einzelnen Mann dann doch zu viele.
Er rückte näher an die wärmenden Flammen und kauerte sich in seinen Mantel. Schon den ganzen Tag hatte Nebel den Himmel bedeckt gehalten und dieser Nebel war herabgesunken und kroch durch seinen Mantel und seine mittelschwere schwarze Lederrüstung. Dies war untypisch für sein Volk. Normalerweise bevorzugten die Haradrim die Farbe Rot und Bronzplatten – aber er war auch kein typsicher Haradrim. Konnte jemand, dessen Familie sich von seinem Volk vor Jahren losgesagt hatte, wohl auch nicht sein.
Das Wetter war ungewöhnlich. In der Umgebung von Bree hatte es normalerweise keinen Nebel, erst recht nicht um diese Jahreszeit.
Er beschloss, sein Schwert für die Nachtruhe nicht abzuschnallen. Er würde nicht gut schlafen können diese Nacht. Das lag nicht allein an der Waffe, sondern daran, dass es gefährliche Zeiten waren und er es sich ohne zusätzliche Wache nicht leisten konnte, richtig fest zu schlafen. Es war ein Wachschlaf, welches er oft mit Aragorn praktiziert hatte.
Aragorn – er war der Grund, weshalb er hier, abseits der Straße nach Bree, in einer kalten Nacht alleine am Lagerfeuer saß. Gandalf, der Graue und ein Freund Aragorns hatte ihn gebeten, nach Bree zu reisen und ein Auge offenzuhalten. Es ging das Gerücht um, Nazgul wären unterwegs und Gandalf hatte ihn gebeten, dies zu überprüfen und Aragorn, der auch nach Bree kommen sollte um auf einen Herrn Unterberg zu warten, zu unterstützen. Leider hatte Gandalf Aragorn noch nicht gefunden und deshalb ihn vorausgeschickt.
Denn er war Armador, der letzte seines Stammes und Träger des Schwerts Olisil, welches einst mit Narsil zusammen geschmiedet wurde.