Es war ihr schon immer bewusst, dass es mit ihnen beiden keine Chance hatte, aber irgendwie tat estrotzdem weh. Es war zuerst nur ein Experiment. Sie wollten ausprobieren, wie es war ein Mädchen zu küssen. Es gefiel ihnen beiden so sehr, dass sie auch gleich mehr ausprobierten und es irgendwann mehr wurde. Sie hielten es vor allen geheim. Was auch nicht schwer war, da sie ja sowieso befreundet waren, also fiel es nicht so auf, wenn sie öfter zusammen gesehen wurden. Aber nach vier Monaten und sechs Tagen haben sie gemerkt, dass das einfach nicht das Richtige war. Es war eine schöne Zeit und sie waren glücklich, aber es fehlte halt immer etwas. Sie hatten Gefühle füreinander und begehrten sich, aber es reichte nicht. Sie beendeten es im einvernehmen. Ihre beider Herzen gehörten nun einmal dem Bruder der Einen und dem besten Freund. Gerade, da Harry wohl endlich intensiveres Interesse für Ginny entwickelte und ihre Gefühle dies ganz gut aufnahmen. Darauf hoffte sie ja schon seit Jahren und Hermine freute sich für sie.
Sie waren alleine im Zimmer als Ginny sich zu Hermine umwandte, welche gegenüber von ihr auf dem Bett saß.
„Hermine, ich … ähm... Ich wollte dich fragen, ob es dir wirklich nichts ausmacht. Das... mit uns?“
„Nun, ich hab es mir schon gedacht, dass das mit uns nicht lange hält. Wir haben ja beide gewusst, dass wir keine Liebe füreinander empfinden.“, antwortete die Angesprochene.
„Ich auch, aber es ist trotzdem komisch. Irgendwie. Ich weiß auch nicht. Tut es dir nicht weh?“, erwiderte Ginny ehrlich.
„Ja. Schon, aber es war ja irgendwie abzusehen. Du hast recht, dass es wehtut. Ich denke aber auch, dass das auf Dauer nicht gut gewesen wäre. Das haben wir ja beide begriffen. Aber ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück.“
„Das wollte ich nicht!“, sagte Ginny schuldbewusst.
„Entschuldige dich nicht. Es tut dir sicherlich genauso weh.“, antwortete Hermine.
„Es tut mir aber trotzdem leid. Wegen mir mussten wir Schluss machen.“, sagte Ginny
schuldbewusst.
Hermine erhob sich und setzte sich neben sie.
„Es ist weder deine noch meine Schuld. Wir wussten beide, dass dies irgendwann passieren wird. Es war nicht zu ändern. Du liebst Harry und ich liebe Ron. Das mit uns war wunderbar, aber wir haben beide gemerkt, dass etwas fehlt. Das nicht die richtigen Gefühle da waren. Wir sind beste Freundinnen, aber deswegen werde ich unsere gemeinsame Zeit nicht missen wollen.“
Es blieb eine Weile stumm, bis Ginny zu ihr aufsah und lächelte.
„Du hast wohl recht.“, erwiderte Ginny und umarmte ihre beste Freundin.
Seit drei Monaten konnte die Zaubererwelt wieder aufatmen. Voldemort war besiegt und viele Todesser saßen in Azkaban oder waren tot. Leider gab es auch einige Verluste. Auf beiden Seiten. Kinder wurden zu weisen. Eltern verloren ihre Kinder. Auch in Hogwarts gab es einige Verluste zu verkraften. Nicht nur von Seiten der Schüler. Ohne Professor Snape, der Harry Zeit verschaffte, um sich von seinem Tot und seinem Rückweg aus der Zwischenwelt zu erholen hätte Voldemort den Jungen töten können. Es war ein recht beeindruckendes Duell gewesen. Ginny wusste, dass ihr Tränkelehrer gut war. Vor allen in Zaubertränke. Aber das er so gut war hatte sie nicht erwartet. Aber leider war er dem Monster unterlegen. Sie hatten nichts tun können, um Voldemort aufzuhalten ihn zu foltern. Es war als wollte Voldemort ein Exempel statuieren. Kein Wunder, war er doch jahrelang von ihrem Professor hintergangen worden. Sie war bei Harry und schützte ihn vor Angriffen und verirrten Flüchen. Die Anderen waren in Kämpfe verwickelt. Machte sich Sorgen um Hermine. Um ihre Familie. Ihre Freunde. Es war ein harter, brutaler Kampf. Schon durch den Kampf in der Mysteriumsabteilung wussten sie, wie brutal die Todesser waren, aber im letzten Kampf war es nochmal um einiges schlimmer.
Am Ende als die Todesser festgesetzt wurden und Ruhe einkehrte sah man das ganze Ausmaß des Kampfes. In der großen Halle alle Toten. Remus, Colin Creevey, Nevilles Oma Augusta, Blaise Zabini, Dean Thomas, Filius Flitwick, Sibyll Trelawney, Firenze und noch so viele Andere. Eltern, Erwachsene, Lehrer, Kinder. Ins Sankt Mungo wurden alle Schwerverletzen gebracht. Weil es dort durch den Krieg so voll war blieben die leicht, bis mittelschwer Verletzten in Hogwarts, im Krankenflügel. Hogwarts wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und deshalb fingen die Sommerferien auch schon früher an. Aber viele Schüler blieben, sie, Ihre Brüder, Harry und Hermine miteingeschlossen, um das Schloss zu reparieren.
Die Schule begann wie immer am 1.September. Die Beerdigungen fanden gleich nach ihrer Siegesfeier statt. Professor Dumbledore erschuf einen weißen Stein, auf dem die Namen aller Gefallenen standen. Auf dem Friedhof in der Nähe der Schule. In den vier Monaten seit der Schlacht kamen vereinzelt neue Namen dazu, weil Einige ihren Verletzungen nach einigen Tagen erlagen, oder durch Flüche starben. Wie Professor Snape vor zwei Wochen. Sein Körper hielt der Belastung durch Voldemorts Folter und einem tief schwarzmagischen Fluch nicht länger stand. Jetzt ruhte auch er im Friedhof von Hogwarts. Professor Dumbledore nahm es am Meisten mit. Für ihn war der Mann wie ein Sohn gewesen. Wahrscheinlich mehr als bei dessen eigener Vater meinte Harry am Tag der Beerdigung. Und Draco Malfoy nahm dies auch sehr mit, war der Mann doch sein Pate. Professor Snape war der Letzte der Kriegsopfer des letzten Kampfes. Die anderen Schwerverletzten überlebten es.
Der Ball zum ersten Jahrestag über den Sieg gegen Voldemort stand an. Zum Frühstück gab es eine Gedenkminute für die Gefallenen. Gen Abend tauchten dann auch alle Kämpfer auf, um den Tag zu Feiern. Alle Altersstufen durften mitmachen, aber die Erst-, Zweit- und Drittklässler mussten aber 22 Uhr in ihre Gemeinschaftsräume. Normalerweise war ein Ball ja auch nur ab der Vierten Klasse gestattet, aber dafür machten sie eine Ausnahme. Den Sieg zu ihrer Freiheit sollten auch die Kleinen
feiern. Obwohl Vielen immer noch nicht nach Feiern zumute war. Viele Trauerten noch oder litten an Kriegstraumata. Man versuchte aber zum Großen und Ganzen das Beste aus dem ganzen zu machen. Wie sie es auch seit ihrer Trennung taten. Hermine und Ginny sahen sich an. Beide in ihre Ballkleider gehüllt.