Der Schneekristall
Dunkel strahlt das Firmament,
erstes Blau in diesem Jahr
und im Sonnenlicht verbrennt
der Kristall, zerfließt kaltklar.
Spiegelnd überzieht ihn Feuer,
reflektiert auf seiner Haut;
strahlend wie ein Frühlingsweiher,
in der Dämmerwelt beschaut.
All die Kanten, scharf wie Zeit,
schneidend wie Minuten, Stunden,
werden rund und glatt, befreit,
Ruhe nun zieht ihre Runden.
Doch, wie früher Tau gefriert,
wiegt er schwerer sich alsbald,
drückend im Gewicht verliert
er die reine Lichtgestalt.
Und der Tag, er grüßt gar heiter
gleichwohl ist’s ein Abschied auch,
der Kristall, er zieht nun weiter,
mit des Wassers Seelenhauch.