Gerade noch pünktlich, also mit zirka einer halben Stunde Verspätung, kam Ron zum Dunklen Herrn, der auf dem Astronomieturm mit Albus Dumbledore in ein Gespräch verwickelt war. „Harry.“, sagte Ron, der dabei kaum hoch sah. Lord Potter würdigte Albus keines Blickes mehr: „Hi, Ron. Cooles Outfit. Bist Du bereit?“ Ron strahlte etwas unsicher, ob des Komplimentes. Harry sah unglaublich gut aus. „Komm wir nehmen meinen Besen. Ist gemütlicher. Albus, bis die Tage.“ Ron schwang sich hinter Harry auf den tiefschwarzen Feuerblitz und schon verschwanden sie am Himmel. Noch nie hatte sich etwas so gut angefühlt, wie an Harry geschmiegt in die endlosen Weiten des Himmels aufzusteigen. Harry roch gut nach Ylang Ylang, Zeder und nach stürmischem Meer. Ron vergrub sein Gesicht tief in Harrys Robe und wünschte dieser Flug ginge nie zu Ende. Sie landeten in der Nähe des Wizard World.
Sie hatten den Flug über geschwiegen und auch nun waren beide still. Ron wollte den in seinen Augen nun mal sehr schüchternen Harry nicht überfordern. Lord Potter schöpfte Kraft, für das Kommende. Er kannte seinen Freund gut genug, um konkrete Vorstellungen von dessen Energie und Kreativität bei der Erreichung seiner Ziele zu haben. Sie gingen gemächlich an der wartenden Menge vor dem Eingang vorbei. Die Schattenjäger am Eingang verbeugten sich tief und wünschten. „Viel Vergnügen, Mylords.“ Gut gelaunt antwortete Harry: „Wenn Ron dabei ist, habe ich immer meinen Spaß.“ Ron horchte auf…
„Sind meine Gäste schon da?“, fragte der dunkle Herr die Hostess, die sie empfing. „Die Herren sind schon eine Weile da, wurden aber gut unterhalten.“ Genau das erwartete Harry von seinen Untergebenen - eigenständiges und sinnvolles Handeln. Er spürte Rons scheinbar unabsichtliche Berührung und blickte ihm direkt in Augen. Dann sagte er zu der Hostess: „Lord Weasley und ich brauchen noch einen Moment für einen Kaffee in Hermines Bibliothek. Wir sind sofort da.“ Es machte ihm nichts aus, zu spät zu sein. Die Geschäftsleute sollten froh sein, dass er sich überhaupt mit ihnen traf. Sie wollten Geld mit ihm verdienen, da konnten sie ruhig Zeit investieren. Ron freute sich, dass Harry noch Lust auf einen Kaffee hatte. Er wollte ihn nicht bedrängen, das würde den schüchternen Freund nur verschrecken. Er war ein exzellenter Taktiker und darauf setzte er auch jetzt.
Der Kaffee kam sofort und sie blieben an der Theke stehen. Sie plauderten über Krums Fortschritte beim Aufbau der Mannschaft und das anstehende erste Testspiel. Normalerweise bewirkte allein die Erwähnung von Viktors Namen heftige Reaktionen. Heute jedoch stimmte Ron beinahe ein Loblied auf ihn an, nachdem Harry sagte: „Er ist ziemlich gut in Form, seitdem Du ihn trainierst.“ Wieder berührte Ron ihn vorsichtig. Dieses Mal stupste er sacht gegen Lord Potters Knie. Scheu erwiderte Harry die Annäherung und schlug die Augen nieder.
Severus hasste Albus Dumbledore aufrichtig, seitdem Draco ihn aufgeklärt hatte. Albus hatte den Tod seiner geliebten Lily nicht nur fahrlässig in Kauf genommen, sondern planmäßig herbeigeführt. Er hatte Dumbledore keine Schuld oder Verpflichtung und würde nicht zögern ihn zu töten oder dabei zu assistierten. Natürlich würde Snape alles tun, um Lily und James zu rächen. Egal wie sehr er James in seiner Schulzeit gehasst hatte, selbst er hatte so ein Schicksal nicht verdient. Eigentlich hatte er James nicht gehasst, er wollte nur nie hinter den anderen Rumtreibern zurückstehen. Eigentlich war es wie die Sache zwischen Lord Potter, Lord Weasley und Draco gewesen. Er war durch und durch ein schwarzer Zauberer und war bereit alles einzusetzen, um seine Rache zu erreichen. Mit großem Vergnügen hatte er Draco geschworen, Lord Potters Triade bedingungslos zu unterstützen.
Im Moment arbeitete er mit Lady Weasley, Draco und Lady Granger an der Gästeliste für die geplante Doppelhochzeit, die sie Lord Potter vorlegen wollten. Normalerweise hätte Snape versucht sich um diese Aufgabe zu drücken, nun aber diskutierte er ernsthaft, wie bei der Vorbereitung auf eine Verhandlungsrunde. „Runde Tische machen es uns einfacher.“, sagte Draco: „Damit vermeiden wir eine noch deutlicher sichtbare Hierarchie unserer Gäste. Außerdem haben die Hauselfen mit dieser Sitzordnung die meiste Erfahrung und der Ballsaal ist dafür ausgelegt. Wir können dann 50 Personen mehr einplanen.“ Gästeliste und Sitzordnung waren in diesem Fall ein echtes Politikum. Es handelte sich um eine offizielle Triade. „Wenigstens den Tagespropheten sollten wir dabei haben“, meinte Hermine vorrausschauend.
Ginny widersprach jedoch: „Harry wird auf Presse keine Lust haben.“ „Ron auch nicht.“, gab Hermine zu. „Aber der Dunkle Herr schließt die Ehe mit dem Land. Es geht hier nicht allein um unseren Spaß, sondern auch um die Einheit der magischen Welt Britanniens.“, führte Snape ins Feld. Draco stimmte ihm zu: „Wir repräsentieren die Macht und Hingabe des Schwarzen Quartetts und das öffentlich. Also der Tagesprophet und der Klitterer sind Pflicht.“Draco behielt die Formulierung Schwarzes Quartett bei, um nicht an falscher Stelle von einem Quintett zu reden. Der Slytherin wusste, wie schwierig gutes Lügen war. Allerdings sprach gegen den Klitterer, dass es wegen Aurora von Luna eine Menge unangenehmer Fragen geben könnte. Snape vertrat eine überraschende Position: „Der Klitterer war immer das bevorzugte Blatt von Lord Potter. Führen wir das längst überfällige Gespräch mit ihnen.“