Silvia drohte zu kollabieren. Sie regte sich dermaßen auf, dass die Schwester erschrak. "So beruhigen sie sich doch Frau Weber! Herr Doktor Feller ist praktisch schon unterwegs zu ihnen!" - "Sagen sie mir endlich, wo mein Kind ist! Was ist mit ihm? Warum schiebt ihr mich allein hierher?" - "Frau Weber, beruhigen sie sich! Ich gehe jetzt nochmal Herrn Doktor Feller holen!"
Nina kam wieder an Silvias Bett. "Nina, als ihr hierhergekommen seid, haben sie euch auch die Babys erst später gebracht, oder...?" - "Nein, wir hatten die Babys gleich mit. Aber das will nichts heißen. Von uns hatte auch keine einen Kaiserschnitt! Reg dich nicht so auf, Silvia! Es wird sich bestimmt alles auflösen!" Aber Silvia konnte sich nicht beruhigen. Endlich kam Dr. Feller ins Zimmer und ging direkt auf Sie zu.
"Frau Weber, es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte jetzt sehr schlechte Nachrichten für sie... Unsere Entscheidung, das Kind per Kaiserschnitt zu holen, war goldrichtig! Es hatte sich bereits gedreht, als wir operierten und zwar, wie vermutet auf die falsche Seite.
Als wir es herausgeholt hatten, schlug das kleine Herzchen fast nicht mehr! Aber wir konnten den Puls stabilisieren und wir gehen davon aus, dass es keinen Schaden genommen hat. Ihr Kind muss nur bis morgen Abend in ständiger Beobachtung bleiben, weshalb sie es noch nicht hier haben. Ich habe aber angeordnet, dass es ihnen nun kurz gebracht wird. Es ist ein Junge! und zwar ein prächtiger Kerl mit über viertausend Gramm!"
Die Tür ging auf, eine Schwester kam in den Raum und trug das Baby schnurstracks zu ihr. Es war wirklich ein prächtiger Junge! Silvia fiel ein Stein vom Herzen. Unter Freudentränen nahm sie den stattlichen Burschen in die Arme. "Ist er nicht schön?" fragte sie stolz. "Tommy! Ich habe bis jetzt nicht gewusst, wie mein Sonnenschein einmal heißen soll, aber jetzt weiß ich es: Thomas!" Überglücklich hielt sie ihren Sohn in den Armen. Der Doktor sagte schließlich, es wäre nun an der Zeit, den Jungen wieder intensiv zu betreuen. Er würde bis morgen noch rund um die Uhr beobachtet, aber man war guter Dinge, dass er sich normal entwickeln würde. "Morgen nach der Visite dürfen sie aufstehen, Frau Weber. Dann können sie ihn besuchen und wenn alles gut geht, haben sie ihn morgen Abend hier bei sich!" Silvia war glücklich! Endlich glücklich...