Regen trommelt gegens Dach,
zieht dunkle Spuren übers Glas.
Langsam, träge werd ich wach
und spür, dass etwas auf mir saß...
Schweres hatt' ich auf dem Magen,
Warn's Sorgen, Ängste die dort lagen?
Schmerz zuckt plötzlich durch mein Bein.
Nein, es muss was andres sein...
Kalter Schweiß läuft mir vom Gesicht
und Finsternis nimmt mir die Sicht.
Ich horche in die Dunkelheit,
wart ab, ob sich was regt,
das Wut, gar Hass auf mich hegt.
Ich warte eine Ewigkeit,
Bin zur Flucht bereit.
Doch Müdigkeit wiegt schwer,
glaubt's mir...
Die Augen schmerzen sehr,
der Geist entgleitet dir...
Kurz bevor ich jedoch schlafe,
dringt leises Wispern an mein Ohr...
Bald darauf ertönt die Harfe.
Welch bittersüße Melodie...
Nein sowas hörte ich noch nie!
Gesang und Klänge steigen wie Dunst empor,
Stimmen singen wie im Chor.
Aufstehn will ich,
kann es nicht.
Unsichtbare Seile fesseln mich!
Meine Lippen öffnen sich
zum Schrei.
Doch ich bin stumm, kein Laut entweicht
meine Stimme Niemanden erreicht.
Das Lied, ist urplötzlich vorbei.
Die dünnen Stimmchen wieder da,
was Kühles streift mein kurzes Haar.
"Der Kleine schläft, jetzt ist's soweit!"
"Das wurde aber wirklich Zeit!"
"Hat die Schlange ihn gebissen?"
"Klar, du Dummkopf. Hat sie schon!
Dann werden wir's bald wissen..."
"Was denn, Drakon?"
"Na ob er der Richtige ist.
Stell dich nicht dümmer, als du bist!"
"T...Tut mir leid, mein großer Meister!"
"Sei still, du Narr. Sprich gefälligst leiser!
Sonst wacht er auf!"
Angsterfüllt hol ich nach Luft.
Ich muss sofort hier raus!
Was will der Schuft
von mir?
Was zum Teufel macht er hier?
Und wer ist der Zweite da?
Dumm wie Brot erscheint er ja...
"Herr, was leuchtet da so fein?"
"Ah, er scheint es wirklich zu sein!
Sie hin, die Transformation beginnt!
Los, hol das Netz geschwind!"
Das Blut in meinen Adern brennt.
Die Hitze meinen Verstand versenkt.
Das Feuer, es verschlingt mich schier!
Was, oh, was geschieht nur mit mir?
Knochen brechen, Muskeln reißen,
als würd mich innerlich was zerfleischen.
Die Besinnung, sie gleitet mir davon...
Das letzte, was ich dann noch höre:
"Wirf es drüber, mach schon, los!
Auf was, wartest du denn bloß?!"
"Tut mir leid, Herr, ich schwöre!"
Kühles Eisen trifft mich ins Gesicht.
Was mit mir passiert, das weiß ich nicht...
Mein Körper ist am Ende nun,
alles wird pechschwarz und ich kann nichts dagegen tun...
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"Meister, nun ist es vollbracht!"
"Schwafel nicht und nimm ihn mit!
Gib gut auf ihn Acht.
Sonst kassierst du einen Tritt!"
"M...Meisteeer!?"