Auch dieses Mal erregte Gruppe die Aufsehen. Hier auf dem Flughafen von Paris herrschte trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit reger Betrieb, Die Schattenjäger hatten das Trio in die Mitte genommen. Eine Menge Frauen und Männer sah den düsteren, schönen Menschen mit ihrer gefährlichen Ausstrahlung nach. Valentin spürte die allzu willige Beute in der Nähe. So viele Muggel forderten seine Selbstbeherrschung immer noch. Wie leicht könnte er eine dieser frustrierten Touristinnen auswählen und fortlocken? Er würde sie an einen geeigneten Ort bringen. Dort würde er erst mit ihr schlafen, später ihr Blut trinken bis sie in seinem Armen starb. Perfekt. Das Konkordat war sinnvoll, aber es legte viele Beschränkungen auf.
Am Counter gegenüber stand eine Touristin Anfang 20. Sie wirkte abenteuerlustig und selbstbewusst. Braun gebrannt kam sie in bester Stimmung aus der Sonne. Eine leichte Beute - diese jungen, selbstbewussten Frauen. Sie flirteten ihn meist von allein an. Die Touristin lächelte ihm verführerisch zu. Er leckte gierig über seine Lippen. Valentins gefährliche Attraktivität zog sie in seine Nähe. Es würde nicht lange dauern. Bis zum Abflug hatten sie noch fast zwei Stunden Zeit. Manchmal tat er dann so, als sei er nicht interessiert – so wie jetzt. Dann boten sie sich ihm noch mehr an. Diese merkwürdige Emanzipation hatte durchaus ihre Vorzüge.
Sie war wirklich hübsch und hatte sicher genau das richtige Maß an Erfahrung und Leidenschaft. Die Kameras konnten ihn ohnehin nicht aufnehmen. Sie hatte eine aufregend kurvige Figur. Für ihn bedeutete es ausreichend Lebensenergie, nicht wie diese überschlanken Models, die kaum genug Lebensenergie hatten um nicht direkt umzufallen. Er lächelte ihr zu. Es würde schön für sie sein. Seine Opfer bekamen vor ihrem Tod etwas geboten. Sie seufzten und stöhnten unter ihm, wenn er sie leckte und stieß. Als Vampir verfügte er über eine sehr gute Ausdauer, die er im Vorgriff auf ein gutes Mahl gerne gewährte.
„Denk´ nicht mal daran.“, wies ihn Lord Weasley zurecht. Der junge Lord kannte seine Schattenjäger zu gut um, Valentins kleines Spiel nicht zu bemerken. „Verzeihung, Mylord. Ich war nur abgelenkt.“ Ron grinste kühl in Richtung der Blondine am Schalter gegenüber: „Es war nicht zu übersehen.“ Valentin nahm die Zurechtweisung gelassen hin. Im Schloss wartete eine kleine, süße Gefangene auf ihn. Aurora Shacklebolt im wahrsten Sinne des Wortes vernaschen zu können, würde ihn ausreichend entschädigen.
Lord Potter warf Blaise Zabini seinen gestohlenen Schattenjägerpin zu. „Den hast Du heute über Tag vermisst, oder Blaise?“ Der junge Zauberer konnte vor Erleichterung kaum sprechen. Seitdem er von der Affäre gehört hatte, war ihm aufgefallen, dass es sein Pin weg war. Aus diesem Grund hatte er befürchtet, selbst verdächtig zu sein. Vom Verdächtigen zu Verurteilten war es unter Dunklen Magiern oft nur ein kleiner Schritt.
Er wusste, wenn Snape oder Potter Okklumentik eingesetzt hätten, wäre seine Eifersucht auf Draco offenbar geworden. Die Eifersucht und sein Pin und seine Beteiligung an der Potter-Stinkt-Aktion hätten ihm zum Verdächtigen Nummer 1 machen können. Wenn Potter allerdings bereits seit morgens wusste, dass er unschuldig war, hatte er ihn so einfach nur quälen wollen. Zabini fing den Pin mit schweißnassen Händen auf. „Danke, Mylord.“, sagte er sichtlich angegriffen.
Schon immer waren die Malfoys auf ihren Sohn stolz gewesen. Sie liebten ihn seit seiner Geburt und in diesem Moment hatte Draco bewiesen, dass sie zu Recht stolz auf ihn waren. Heute hatte er geschafft, was niemand für möglich gehalten hätte. Der Dunkle Lord gewährte ihnen Gnade, ohne dass einer von ihnen sein Leben lassen musste. Narcissa bestaunte ihr neues Quartier mit grenzenlosem Entzücken. Es war nicht Malfoy Manor. Eine Hauselfe kümmerte sich darum, dass Mrs. Malfoy zunächst ein warmes Bad nehmen konnte. Sie glitt in das schaumige, goldene Rosenwasser und lebte auf.
Lucuis sah sich gründlich um. Der Geschmack der Parkinsons war schon immer etwas sehr protzig gewesen. Aber seitdem er über zwei Jahre in Sklavenquartieren verbracht hatte, schien es ihm das reine Paradies zu sein. Nur um Draco sorgte er sich nachwievor. Lord Potter spielte mit seinem Sohn, doch der schien nicht wirklich unglücklich zu sein. Es klopfte kurz an der Tür. Lucuis zuckte zusammen. Dass jemand klopfte bevor er eintrat, hatte er schon ewig nicht erlebt. Draco kam hinein in seinen Augen schimmerten Tränen des Glücks. Im Thronsaal wagten die Malfoys es nicht ihre Gefühle zu zeigen, aber fielen sich Vater und Sohn in die Arme. „Wie hast Du das nur geschafft, Draco?“, fragte Lucuis nachdem er sich wieder gefangen hatte. Draco grinste sein typisches Malfoygrinsen: „Es ist ein Wunder der Magie, Dad.“ Sie setzten sich auf eine vergoldete Ottomane mit schwarzem Samt. „Wo ist Mum? Ich möchte sie auch endlich in den Arm nehmen, bevor ich wieder zu unserem Herrn muss. Er hat mir nur erlaubt, Euch beiden das hier zugeben.“
Lucuis starrte fassungslos auf die Hände seines Sohnes. „Tatsächlich? Du darfst uns unsere Zauberstäbe zurückgeben? Was tust Du für ihn, um so viel Gunst zu erlangen?“ Malfoy Senior kannte sich in der Welt der Schwarzen Magier aus, wie kaum ein anderer. Dunkle Herren gewährten nur dann Gnade, wenn ihr Vorteil gut genug war. Draco blickte ihm fest in die Augen. Dann legte er einen Stillezauber über sie. „ Du musst es Mutter erklären. Sie soll sich nicht schämen. Auch wenn sie es eines Tages erfährt. Ich bin seine Hure und sein gehorsames Spielzeug. Was immer er verlangt, tue ich.“ Der Vater blickte seinen Sohn mit nie erwarteter Liebe an. „Ich schäme mich nicht, Draco. Dem Dunklen Herrn auf Dunklem Thron bedingungslos zu folgen, ist es, was die Malfoys seit Jahrhunderten tun. Dein Weg ist vielleicht nicht der angesehenste, aber ein sehr wirksamer. Derzeit bist Du sogar sein Favorit. Alle Schattenjäger reden darüber und sogar die Hauselfen meinen, er verhätschelt Dich. “ Er küsste seinen Sohn auf beide Wangen.