Ich hatte soeben die Haustür der Bäckerstraße 21B hinter mir verschlossen. Als ein ungutes Gefühl mich beschlich, dass eine nicht minder bedrohliche Natur, wie jener Mann aus der Tiefgarage, sich in der Wohnung niedergelassen hatte. Dieses Gefühl intensivierte sich mit jedem meiner Schritte Richtung Bibliothek. Die Tür stand offen und allein das was ich so durch den Türrahmen erblicken konnte, genügte um meine bereits strapazierten Nerven in äußerste Alarmbereitschaft zu versetzen. Eine chaotische Komposition, aus Büchern, Zeitungen und einigen weiteren Teilen der Inneneinrichtung, hatte sich über den Boden und einige der Möbel ausgebreitet. Es erschien mir unmöglich, dass dieses Chaos in ein paar wenigen Stunden zu Stande gekommen sein konnte. Doch wusste ich, dass es der Wahrheit entsprach. Welch grässlicher Kampf musste hier getoppt haben und was waren die Konsequenzen daraus? Ein Röcheln riss mich aus meinen Gedankengängen.
Aus dem Röcheln wurde ein gequältes: "Guten Morgen, Felix." Stephen, welcher unter einem Berg von Büchern und Zeitungen begraben lag, hatte sich nun aufgerichtet und sprach mit glasigem Blick zu mir.
"Stephen, was ist hier vorgefallen?", fragte ich der Ruhe meines Freundes mit abflauender Panik entgegnend - er schien unverletzt. Doch bevor Stephen ein weiteres Mal antworten konnte, hörten wir das klacken des Schlüssels in der Haustür. Tea war vom Brunchen zurück gekehrt. Als sie im Türrahmen erschien und das Chaos erblickte, erstarb das fröhliche Lächeln der jungen Frau: "Stephen was ist hier...?", sie brach ab und setzte wieder an, "Nein. Bitte nein. Sag mir nicht. Nein.", schüttelte sie den Kopf genau wissend, was Stephen getan hatte. Für jene, die wie ich nicht wussten, was dieser Ausbruch von Verneinungen zu bedeuten hatte, war ihr Verhalten nicht zu verstehen. Erst recht nicht das, was darauf folgte.
"Wie viel? Stephen wie viel?", zischte sie.
"Drei."
"Drei?!" spie sie ihm die Zahl förmlich wie einen finsteren Todesfluch entgegen...