Seid gegrüßt Freunde, Feinde, Gläubige und Ungläubige, Männer, Frauen, Jungen und Mädchen, Schwarze, Weiße und alle, die dazwischen liegen. Oder sollte ich einfach sagen: Menschen? Denn das ist es, was Euch alle verbindet und doch auseinandertreibt: Menschsein.
Erinnert Ihr Euch an meine Predigt, gehalten auf einem Berg, gehört von vielen und doch ungehört von der Mehrheit? Die Bergpredigt, die das Volk damals empörte und heute wohl selbiges tut? Die Bergpredigt, die Euch zeigen, einen Tipp, einen Denkanstoß geben sollte, wie ein friedliches Miteinander geschaffen werden kann?
Ich bin mir sicher, die meisten wissen, wovon ich rede. Doch was habt Ihr damals gemacht? Was für eine Gesellschaft schufet Ihr, in der meine Vorschläge als “idealisiert“ gelten, obwohl ein Teil der Menschen sich danach zu richten im Stande ist?
Ich sagte, wenn der Feind Euch auf die rechte Wange schlägt, so haltet ihm die linke hin. Doch wie viele verstanden, was ich wirklich meinte? Der intelligente, aufgeklärte Mensch, als den Ihr Euch heute alle so schön bezeichnet, sollte wissen, dass dies nichts mit Ergebung zu tun hat, sondern damit, dem Feind erneut auf Augenhöhe zu begegnen.
Ich möchte der gesamten Menschheit keine Dummheit unterstellen, auch keine Verblendung. Aber ich möchte es denjenigen unterstellen, die sich jetzt angesprochen fühlen. Mal ganz im Ernst: Was denkt Ihr Euch eigentlich dabei? Kriege führen, Völker morden, Andersdenkende und -aussehende in den Tod hetzen. Wozu? Was ist das für eine Gesellschaft, in der die Frau erst um ihre Rechte kämpfen muss, in der Hautfarbe, Klasse und Nation das Ansehen bestimmt, in der Euch die richtige Beleuchtung für Euer Selfie interessiert, nicht aber die Menschen, die gezwungen sind, für kaum einen Pfennig Euer Smartphone zu bauen, wenn sie ihre Familie vor dem Hungertod retten wollen?
Ich weiß nicht, was ich Euch heute noch sagen soll, außer vielleicht: Wenn Ihr so weitermacht, schaufelt Ihr Euer eigenes Grab.
Die Bergpredigt mag in manchen Bereichen vielleicht überholt sein, spitzfindig sein, zu streng sein. Aber es zwingt Euch niemand, diese auch umzusetzen. Die zehn Gebote hingegen, die sind viel wichtiger, und vor allem eins: eindeutig. Denn Euer Gehirn, das scheint Ihr so manches Mal zusammen mit der Menschlichkeit verlegt zu haben.
Weshalb auch Ungläubige sich an den zehn Geboten orientieren sollten? Weil sie nur Euer Bestes wollen: ein Leben in Frieden. Und dieses sollte ein jeder von Euch anstreben.
Denn wenn Ihr so weitermacht, kann selbst ich Euch nicht mehr helfen.
Steht auf, tut etwas, ändert Euch, wenn Ihr den drohenden Untergang noch abwenden wollt. Denn so wie es jetzt aussieht, kommt der schneller, als gedacht.