Paris wachte eben im ersten Licht des Tages auf. Der Verkehrslärm drang zwar nicht durch die Fenster, trotzdem spürte die junge Hexe den pulsierenden Herzschlag der Metropole. Hermine war mit Ron im großen Badezimmer in der ersten Etage verschwunden. Beide liebten diesen Whirlpool und die Dinge, die sie dort zusammenmachten. Sie liebten sich dort, dachte Ginny ein wenig bitter.
Sie schrieb eine Antwort an Harry. Dazu benutzte sie feinstes, elfenbeinfarbiges Pergament mit dem Weasleywappen, was außer Ron und ihr niemand verwendete. Es wurde extra für beide in einer magischen Papiermanufaktur in Yorkshire hergestellt. „Lieber Harry. Der Preis muss gezahlt werden. Das stimmt. Wie hoch ist er eigentlich? In Liebe Ginny.“ Sie band die Nachricht an Hedwigs Fuß fest, gab ihr einen Eulenkeks mit auf den Weg und küsste sie leicht auf den Kopf. Hedwig stieß sich von ihrem Arm ab und flog in den klaren Himmel. Sie hatte geduscht, sich fertig gemacht und angezogen. Ein Paar schwarze Muggeljeans von Renés Label, eine grüne Seidenbluse von Madame Malkins und ihre roten Pumps von der Gestiefelte Kater.
Die Musik mal wieder richtig laut gestellt, hätte sie jetzt am liebsten einen ganzen Becher Felix Felicis auf Ex genommen. Sie tat es nicht. Snape gab ihr zwar welches, wenn es gar nicht mehr ging. Aber sie wusste wie gefährlich das flüssige Glück war. Nie öfter als einmal im Moment sagte auch Hermine dazu. Sie hatte recht. Hermine hatte immer Recht. Eben begann sie ein Kreuzworträtsel in der Hexenwoche zu lösen.
Die Rezeption des Mandarin Oriental war in Tropenhölzern gestaltet. In der Mitte der Eingangshalle befand sich eine mondäne Sitzfläche unter einem Kunstwerk. Ein metallenes Rad mit einem weitausschreitenden Menschen. Alles hier lief leise und gediegen ab. Elegante Menschen bewegten sich ruhig durch edle Räume. An diesem Tag allerdings erregte eine Gruppe von acht Männern und Frauen Neugierde. Sie trugen dunkle Anzüge und Kostüme wie Regierungsbeamte in Fernsehen oder Kino. Angeführt wurden sie von einem jungen, hochgewachsenen, rothaarigen Mann, der zielstrebig auf die Rezeption zu ging.
Er legte für einen Bruchteil einer Sekunde einen amtlich wirkenden Ausweis auf den Tisch und sprach die freundliche Rezeptionistin bestimmt an: „Guten Tag, Madame. Mein Name ist Percy Weasley. Wir sind im Auftrag des britischen Ministers hier und möchten zu Ronald Weasley. Sie brauchen uns nicht anmelden. In welchem Zimmer wohnt er?“ Die junge Frau zögerte einen Moment, denn die Diskretion spielte in diesem Haus eine große Rolle. Andererseits waren die Bewohner der Suite ohnehin ungewöhnlich. Sie sah auf und in offene und freundliche blaue Augen. Der Mann vor ihr wirkte seriös und vertrauenserweckend. Ein Regierungsbeamter aus Großbritannien. „Verzeihung, Monsieur. Die Vorschriften erlauben es nicht.“ Percy lächelte freundlich und zog ein weiteres Dokument aus der Tasche. „Sehen Sie, Mr. Weasley und Miss Weasley sind meine Geschwister. Ich möchte sie überraschen.“ Er sah den beiden Gästen in der Suite erkennbar ähnlich und der Ausweis war eindeutig. „Nun gut. Aber es ist eine Ausnahme, Monsieur Weasley. Unser Page bringt Sie zur Suite.“, lächelte sie charmant.
Ein wirklich gut aussehender und höflicher Mann, dachte sie. Plötzlich kam ihr der Gedanke, einen Fehler gemacht zu haben. Wenn dieser Mann der Bruder von Lord Weasley war, warum sagte er, er käme im Auftrag der Regierung? Sie sah der Gruppe nach, die mit dem Pagen zum Aufzug ging und wählte die Nummer der Suite. „Mademoiselle Weasley, Ihr Bruder Percy und einige andere Leute kommen mit dem Pagen hoch.“
Ginny informierte die Schattenjäger sofort vom baldigen Eintreffen der Auroren. Sie wollte eine unnötige Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit auf jeden Fall vermeiden und befahl, zumindest Percy direkt vorzulassen.
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Draco kniete ängstlich auf dem Boden. Er wusste, dass Joshua Shadowlord ein hochdekorierter und eiskalter Schattenjäger war. Shadowlord stammte aus einem uralten Vampirgeschlecht und angeblich von Fürst Dragul persönlich ab. Allerdings konnte man bei Vampiren da nie ganz sicher sein. Der Schattenjäger betrachtete seine Beute ausgiebig. Haare wie flüssiges Silber fielen auf makellose Schultern. Die grauen Augen demütig auf den Boden gerichtet wirkten unglaublich erregend auf ihn. Es hatte etwas von einem exklusiven Sieben-Gang-Menü wie dieser Sklave angerichtet war. Joshua schritt langsam um ihn herum. Potters Augen fixierten die Szene immer wieder. Auch wenn er nicht hörte, was genau nebenan gesprochen wurde, konnte er es aus den Interaktionen schließen. Dracos auserlesener nackter Körper bewegte sich mit katzenhafter Eleganz auf das Bett zu. Seinen hübschen Kopf hielt er mit dem demütigen Stolz, der ihm eigen war, gesenkt. Dann kniete er sich gefällig auf Arme und Beine und präsentierte seinen Po aufreizend sexy. Potter wandte sich unkonzentriert dem Kartenspiel zu. Wieso war es nicht so interessant, wie er es sich ausgemalt hatte.
Theseus erzählte etwas Uninteressantes von seinen Eltern. Potter liess ihn gewähren. Weiße Schokolade und Champagner – genau danach schmeckten Malfoys Küsse. Exquisit. Einzigartig. Der Vampir hatte mit der Bestrafung begonnen. Gekonnt zählte er mit eine magische Peitsche Schläge Malfoys süßen Hintern. Der Vorteil der Peitsche war, dass sie zwar heftige Schmerzen verursachte, allerdings keinerlei Verletzungen auf der Haut hinterließ. Potter wollte Malfoy makellos zurückhaben. Dieser perfekte Körper gehörte allein ihm. Nur dem Dunklen Lord stand es zu, etwas derartig Edles zu besitzen. Eigentlich wollte der Dunkle Lord seinen Sklaven jetzt zurück haben. Mühsam beherrschte er sich.
Hastig trank er einen weiteren Absinth und schickte seinen kleinen Mitspieler auf sein Zimmer. Shadowlord positionierte sein Opfer neu. Er sah gut aus – selbst für einen Vampire. Das Schwarzblau seiner langen Haare schimmerte mit dem Blutrot seiner Lippen um die Wette. Die Augen strahlten voll tödlicher Begierde und Lust. Seine Hände glitten mit brutaler Zärtlichkeit über Malfoys Oberkörper. Eigentlich eine Situation genau nach Potters Geschmack. Die vor angstgeweiteten Augen des Prinzen aus Slytherin erregten ihn aber nicht in dem Maße, wie sie sollten. Joshua zog akkurat mit einem scharfen Obsidianmesser über Malfoys Brust. Er leckte das austretende Blut genussvoll ab, während er gleichzeitig zwei Finger in Dracos Po schob. Wow – Shadowlord verstand etwas von dunkler Verführung. Die beiden Männer waren heiß.
Trotzdem er wollte Malfoy zurückhaben, ihn zum Stöhnen und Schreien und Flehen bringen. Dieses unglaublich heiße „Bitte, fick mich Herr.“, machte Potter so an. Er brauchte Draco dringend. Diesen Absinth trank er ohne Zucker. Vielleicht brachte die Bitternis seinen Verstand zurück. Was sollte das? Er war der Dunkle Lord seiner Generation. Er brauchte niemanden. Er brauchte keinen bestimmten Sklaven.