Als sich Salz und Pfeffer vor 30 Jahren dazu entschlossen nach Polen zu reisen, hatten sie wohl nicht damit gerechnet einmal hier zu sitzen. Doch obwohl Pfeffer nicht sagen kann, weshalb er mit nassen Haaren an das Mädchenzimmer geklopft hatte, mit der Bitte jemand solle ihm die Haare föhnen. Oder weshalb es genau Salz war, die ihn so faszinierte, reicht nur ein Satz: „Ich würde heute nicht hier sein, wenn es nicht gepasst hätte.“ Nun stehen sich zwei Aussagen gegenüber. „Gegensätze ziehen sich an.“ Und „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“ Doch was stimmt nun? Glaubt man der chinesischen Philosophie ist die Frage mit Yin und Yang leicht zu klären. Yin und Yang sind zwei entgegen stehende Prinzipien, die sich im immerwährenden Kreislauf gegenseitig beeinflussen. Ihr Wirken ist allgegenwärtig und unweigerlich jeweils auf den anderen Pol bezogen. Ganz gleich ob wir das Universum, die Welt oder uns selbst und unsere Umgebung betrachten. Demnach sind Yin und Yang zwar entgegen gesetzte aber untrennbar verbundene Kräfte, deren Bewegungen und Wandlungen die Welt entstehen lassen. Gut, vielleicht lassen Salz und Pfeffer nicht die Welt entstehen, doch sie lassen ihre Welt entstehen und mit jeden Tag, jeden Monat und jeden Jahr wächst ihre Welt und zieht immer mehr in ihren Bann. Auch, wenn man die Veränderungen ihrer Welt nicht unbedingt sofort mitbekommt, wie ihre Verlobung, als Salz dachte Pfeffer machte einen Scherz bis eine Ansage den Karneval durchdrang, die Veränderungen bleiben beständig. Dabei muss es nicht immer das größte Fest sein. Manchmal reicht Liebe und Geduld. Viel Geduld. Um genau zu sein 8 Jahre vom Kinderwunsch bis hin zur Geburt.
Schließlich kam Zucker in ihre Welt. Und sie machte es ihnen nicht immer einfach. Fensterbretter anmalen, in den Nächten ihr Bett belegen, ohne Vorwarnung das Haus verlassen und erst in den frühen Morgenstunden zurückkommen. Die Beiden zu provozieren, sie zu reizen, zu schreien, zu weinen, zu lachen und sich auch mal in die Arme zu nehmen. Und dann ihre Lieblingsausrede: „Wer wollte denn ein Kind?“ Zumindest können weder Pfeffer noch Salz leugnen, dass Zucker Ihr Kind ist. „Man sieht, dass ihr Mutter und Tochter seid.“ Hört man oft. Oder die Frage, wer nun am Telefon ist, wenn Zucker mal rangeht. Sie findet das lustig. Das Kopfschütteln, wenn Salz sagt: „Ihr müsst verwandt sein.“ Und Zucker dann zu Pfeffer guckt. Doch obwohl es die meiste Zeit ruhig zwischen ihnen abläuft, weiß Zucker, dass sie es ihnen nicht leicht macht. Sie spielt sie gegeneinander aus und überspannt den Bogen. Zucker weiß, dass sie es gut hat auch, wenn sie es nicht oft sagt. Sie weiß, dass sie viele Freiheiten hat, dass sie verwöhnt ist bis zum Letzten und, dass sie glücklich darüber sein sollte. Und ist. Zucker wird Ihnen wohl nie sagen können, wie sehr sie Sie liebt und hofft, dass Sie einmal die richtigen Worte oder Taten findet um ihnen dies zu beweisen. Sie hofft es nicht nur für sich, sondern viel mehr für die Beiden. Und wenn wir in 25 Jahren wieder hier sitzen und ihre Goldene Hochzeit feiern… dann werdet ihr alt sein, selbstverständlich noch zusammen und hoffentlich immer noch glücklich. Damit ihr niemals vergesst, dass sich Gegensätze anziehen und ihr nun einmal Pfeffer und Salz seid, möchte ich euch etwas schenken, was euch daran erinnern soll. Ich hab euch sehr lieb und hoffe, dass heute einer der schönsten Tage für euch wird.