Knapp vier Jahre war es her, dass diese einzigartige Frau in mein Leben getreten war. Unvorhergesehen und eigentlich unerwünscht an einem Freitagabend, war sie plötzlich aufgetaucht. Sie hatte so wie ich, Bekanntschaft mit einem "Konsortium" gemacht und brauchte meine Hilfe. Zusammen haben wir Dinge erlebt, die man sich kaum vorstellen kann, aber im Zuge unserer Odyssee hat Selina die Scherben meines gebrochenen Herzens zu einem Vulkan voller Gefühle zusammengefügt und diesen für sich beansprucht. Und sie hat ihn nach wie vor in ihrem Besitz, denn ich liebe diese Frau über alles.
Wir beide leiten die Stiftung ihres Vaters, deren Aufgabe es ist, Krebspatienten kostengünstig und effizient, ohne Zytostatika, aber mit elektrochemischer Unterstützung zu heilen, oder deren Leiden zu bekämpfen und ihnen das Leben leichter zu machen.
Eine schöne Aufgabe, zu der ein steiler, steiniger Weg führte, den wir gemeinsam gingen. Man möchte meinen, ein billiges, gut wirksames Heilmittel oder die Möglichkeit, bei der Energiegewinnung auf fossile Brennstoffe vollends verzichten zu können, seien der Menschheit willkommen... Mitnichten. Dem jeweiligen Entdecker solcher Menschheitsträume winken Morddrohungen und im schlimmsten Fall der Tod. Ich kann das behaupten, weil ich nach einer meiner Entdeckungen selbst Opfer dieser Machenschaften wurde und heute die Arbeit eines Mannes tue, der den Menschen Heilung bringen wollte und dafür sterben musste.
Mein Name ist Michael Montar, ich bin Vorstand der Bücker-Stiftung und meine Frau Selina ist die Tochter dieses großartigen Mannes, der es nicht nur geschafft hat, Krebs mit Alternativmedizin erfolgreich zu behandeln, er hat auch einen Großteil seines Privatvermögens dazu verwendet, diese den Menschen jeden Standes auch zugänglich zu machen.
Ich selbst bin Produktentwickler und habe eine Möglichkeit gefunden, kostengünstig und umweltfreundlich Energie zu gewinnen und auf kleinstmöglichem Raum zu speichern. Auch damit wäre ein Traum der Menschen erfüllt, hätte man mich damit auf den Markt gelassen...
Martin Bücker starb in seinem (manipulierten) Mercedes 300SL Flügeltürer im Zuge eines Oldtimerrennens, ich wurde nachts in einem Hotelzimmer von zwei Killern heimgesucht und fast totgeprügelt, ich überlebte nur knapp und es dauerte etwa ein Jahr, bis ich wieder einigermassen normal leben konnte.
Meine Heimsuchung spielte sich etwa sechs Jahre vor Martin Bückers "Unfall" ab. Kaum auszudenken, wie hoch die Dunkelziffer "finaler Problemlösungen" wohl sein mag. Und wie hoch damit auch die Anzahl von Problemlösungen sein wird, die schon existieren könnten, würde ihre Vermarktung nicht von Konsortien bildenden Lobbyisten verhindert.
Aus diesem Grund besteht unsere Aufgabe nicht nur darin, unsere ursprünglich durch Mord verhinderte Institution zu erhalten. Wir haben es geschafft, alternative gemeinnützige Medizin und Energie für Alle tatsächlich existent werden zu lassen, entgegen jeder Lobby und wir haben die Verpflichtung der Menschlichkeit unserer Einrichtung Priorität in der Gesellschaft einzuräumen. Über kurz oder lang sollte es zum guten Ton gehören, unser Anliegen zu unterstützen!
"Papi! Du schläfst ja schon wieder!" Tatsächlich! Ich war wieder kurz eingenickt. Wir saßen in der gemütlichen Konoba und warteten eigentlich auf das Mittagessen, Melina und ich. Selina war bei Mira in der Küche und half ihr kurz. Die beiden würden gleich mit dem Mittagessen herauskommen.
"Weißt du, Selina, Ich sehe immer Branka, wenn ich dich sehe. Ihr könntet wirklich Schwestern sein! Als du mit den Beiden gerade vom Strand raufkamst, da hätte ich nicht sagen können, wer von euch beiden..." - "Ich weiß, Mira. Ich habe mich auch voll gewundert, als ich sie das erste mal sah. Michaels "Cousine". Er liebt sie! Ich meine, sie hat einen ganz besonderen Stellenwert bei ihm. Er hält große Stücke auf sie. Er vergleicht sie auch manchmal mit mir, Mira. Er sagte mir mal, sie hätte ihn damals mit ihrer hingebungsvollen Pflege zurückgeholt auf diese Welt. Er hatte nicht mehr viel Interesse daran gehabt, nachdem Silvie gegangen war. Sie hat ihn wieder zu leben gelehrt und ich, wieder zu lieben!" - "Ich freue mich auf jeden Fall, dass ihr beide zusammengefunden habt! Und eure Melina schlägt alles bisher Dagewesene! Er ist so stolz auf euch beide!" - "Das beruht auf Gegenseitigkeit! Ich hab ihm damals gesagt, dass ich ihn nie mehr hergebe!" - "Ja, Selina und genau das hat ihn endlich glücklich gemacht, meinen Jungen!"