Das Wizard World hatte eine riesige Eingangshalle, in deren Marmorboden ein schwarzes HJP eingelegt war. „Willkommen im Wizard World.“, sagte eine bezaubernde Hostess mit unendlich langen Beinen und einem ziemlich kurzem Kleid. Fleur zeigte das Dunkle Mal diskret. „In der Bibliothek werden derzeit Photographien von Werken von Banksy gezeigt. Heute Abend treten im Ballroom die Schicksalsschwestern auf und in der Lounge tanzen ein paar Veela-Go-Gos. Die Sportsbar bietet gegrillten Hummer und rohes Filetsteak an. Seine Lordschaft wird gegen Mitternacht erwartet.“ „Danke. Für uns sind fünf Plätze in der Sportsbar reserviert. Ist Bill schon hier?“, fragte die Veela charmant. „Mr. Weasley erwartet Sie ungeduldig.“
Von dieser Halle führten vier Treppen in die unterschiedlichen Unterhaltungsbereiche. Hermines Bibliothek beherbergte eine regelmäßig wechselnde Kunstausstellung, ein kleines Café mit köstlichen Patisserien und natürlich außergewöhnliche Bücher. Hier fanden Vernissagen und spannende Kunstperformances statt. Das Who-is-Who der pulsierenden Kunst – und Wissenschaftswelt gab sich die Klinke in die Hand. Auf Symposien trafen sich ehemalige Ravenclaws, genauso wie Philosophen oder Künstler. Schlichte Eleganz verband sich mit warmer Herzlichkeit. Ein großes Porträt erinnerte an Cedric Diggeroy und seine Leistungen.
In Ginnys Ballroom tanzten feierfreudige Hufflepuffs mit Stars aus der Muggel – und Zauberwelt. Slytherins feierten mit internationalen Sportlern. Muggel oder Magier war hier keine Frage. Die Tanzfläche wurde von riesigen Kristallleuchtern bestrahlt. An langen Theken wurden exotische Cocktails und Longdrinks von sexy Personal serviert. Auf einer großen Bühne rockten die Schicksalsschwestern gerade die Party mit harten Rhythmen. Die Menge feierte das Leben und die Jugend. Die Stimmung schwankte zwischen ausgelassen und euphorisch. Models flirteten auf verzauberten Tanzflächen mit Zauberern. Hexen knutschten Muggel unter dem künstlichen Sternenhimmel. Es roch nach Meer und Tropennacht. Die Fenster zeigten lebensechte Illusionen von Ozeanen.
Rons Sportsbar hatte zwei Abteilungen und die Gäste wurden sehr genau getrennt. Riesige Spiegel verhinderten, dass Muggel und Zauberer sich beim Essen störten. Auf der einen Seite liefen auf großen Bildschirmen Übertragungen oder Wiederholungen von Fußballspielen und Formel-Eins-Rennen. Hier saßen ausschließlich Muggel. Es gab hervorragende Steaks, sehr guten Fisch und frische Meeresfrüchte vom Grill, gehobene Weine und leckeres Fingerfood. Gehobenes Publikum unterhielt sich in der lockeren Atmosphäre. Rennbilder von Michael Schumacher, Niki Lauda und dem jungen Senna schmückten die Wände. Die Bänke und Stühle waren mit weichen roten Leder bezogen. Sie luden zum gepflegten Essen und angenehmer Unterhaltung ein.
In der Zauberabteilung liefen statt der Autorennen aktuelle und vergangene Quidditchspiele, ein Umstand der Viktor im Moment nicht ganz zusagte. Ansonsten war das Ambiente absolut gleich. Natürlich hingen an den Wände Porträts von großen Quidditchspielern. Die Küche machte diesen Makel komplett wett und das Getränkeangebot suchte auch in der Zauberwelt seinesgleichen. Die Serviererin führte die vier Gäste an einen elegant eingedeckten Tisch in ein Separee. „Sie wurden bereits erwartet.“ Teures Besteck aus Koboldherstellung und schneeweißes Elbenporzellan harmonierte angenehm mit der gesamten zauberhaften Atmosphäre.
Bill stand sofort auf, als er seine Frau sah. „Fleur, Liebling. Viktor. Pansy und Du bist sicher Dudley?“, begrüßte er die anderen. Dudleys Unwohlsein nahm wieder zu. Dieser kalte und verachtende Blick, der ihn von Bill Weasley traf, erschreckte ihn. Die Herzlichkeit der vier Freunde schloss ihn deutlich spürbar aus, obwohl sie sich nachwievor sehr freundlich verhielten. Sie verbargen etwas vor ihm, da war er sich sicher. Was es genau war, konnte er nicht greifen. Sie betrieben vagen Smalltalk. Er erfuhr, dass Fleur in einer Bank namens Gringotts arbeitete. Pansy erzählte von ihren Plänen einen Lobbyistenjob in irgendeinem Ministerium anzunehmen, vom dem Dudley noch nie gehört hatte. Naja Politik hatte ihn nie wirklich interessiert.
Er bestellte gegrillten Hummer und Austern als Vorspeise. Krum trug es mit einem Lächeln und bestellte eine Flasche Feengold, das Dudley für Champagner hielt. Das Essen schmeckte hervorragend, allerdings irritierte ihn Fleur sehr. Sie hatte ein Filetsteak nach Art des Wizard World bestellt und bekam ein Stück rohes Fleisch. „Schmeckt es Dir, Liebes?“, fragte ihr sehr fürsorglicher Mann. „Es hat perfekte 37 Grad - fast wie lebendig.“ Mit gutem Appetit verspeiste sie es. „Meine, süße Veela.“, himmelte der Weasley sie an. „Möchten Sie einen Absacker. Wir haben heute Abend Feuerwhiskey mit Vulkanfeuer oder ein Tropfen Felix Felicis?“, bot die Bedienung. Krum und Bill tauschten einen kurzen Blick „Bringen Sie uns einfach Feuerwhiskey mit nie - schmelzendem Schnee. Felix Felicis passt nicht.“, stellte Bill bestimmt fest. Schon wieder war dieses Gefühl da, dass sie Geheimnisse hatten.
Aber Pansys Hand auf Dudleys Oberschenkel lenkte ihn sofort ab. Die süße Frau machte ihn völlig wahnsinnig. Noch nie hatte sich eine Frau dieser Klasse für ihn interessiert. Alles an ihr verbreitete gefährlichen Sex. Wann immer er einen unwillkommenen Gedanken verfolgte, baggerte sie ihn gekonnt an. Vielleicht konnte er heute Nacht bei ihr landen? Der Drink sah feurig aus. Die Bedienung sprühte Eiskristalle darüber. Der Geschmack überstieg alles, was Dursley je probiert hatte. Heiß, scharf und eiskalt, süß prickelte es auf der Zunge. „Wir sollten in die Lounge wechseln. Da ist es einfach privater“, schlug Pansy verheißungsvoll vor. Dem Muggel strich sie über den Unterarm. Viktor Krum stand auf und sprach diskret mit der Bedienung. Sie warf einen mitleidigen Blick auf Dudley, berührte mit ihrem Zauberstab das dunkle Mal und wünschte einen interessanten Abend. Krum gab ihr ein paar Galeonen und kehrte zu den Gästen zurück. „Der Boss hat uns eingeladen.“, merkte er vielsagend an. „Dein Boss lädt Dich in so einen Laden ein?“, fragte Dudley nun doch interessierter nach. Pansy grinste locker: „Viktor hat heute einen super Job erledigt, da ist das schon drin.“ „Ohne Fleur und Dich hätte ich das nicht so einfach geschafft.“, erwiderte der Gelobte.