Die Beute wehrte sich leicht. Valentin hatte genügend Erfahrung, um Zabini an wirksamer Gegenwehr zu hindern. Sein Griff presste den Hals des Opfers auf die Seite. Gierig leckte der Vampir über die jungendliche Haut. Das Blut pulsierte durch die Angst und die empfundene Erregung. Der Shadowlord verstand sich darauf seinen Gespielen zu reizen. Er wechselte gekonnt zwischen sanften und harten Stößen. Zabini seufzte zwischen Schmerz und Lust. Er wollte keine Lust empfinden, aber die grausame Zärtlichkeit trug ihn über die Schwelle. Die Shadowlords lächelten sich spöttisch an. Es war immer dasselbe, am Ende ergaben sie sich alle. Joshua wunderte sich über Potters Zurückhaltung, auch wenn sie ihn nichts anging. Er bot seinem Herrn neben beiden Spielzeugen auch sich selbst mit der gebotenen Zurückhaltung an. Nicht das er erwartet hatte, seine Lordschaft hätte Interesse an ihm.
Der Dunkle Lord schüttelte nur leicht den Kopf. Wollte er bekommen, was ihm vorschwebte, konnte er nicht trödeln. Er hatte noch etwas vor, also verließ er angenehm unterhalten die Arena. Dennoch versäumte er nicht, der kleinen Veela einen Gefallen schenken. Er sprach einen lautlosen Zauber, der ihr die Erfüllung gab, die nur ein Dunkler Lord einem Kind der Nacht zu schenken vermochte. Eirlys empfand sich reich beschenkt.
Severus Snape dominierte und dirigierte ihre Devotion. Er spürte in dieser Nacht seine eigene Dunkelheit. Es tat ihm gut, eine Frau bei sich zu haben, die ihn wollte. Er war kein Romantiker. Das würde er nie werden. Er mochte Pragmatismus. In ihrer Natur lag die Möglichkeit ihn so anzunehmen, wie er war, nicht wie Dumbledore oder sonst wer ihn haben wollte. Severus Snape war der Halbblutprinz. Der Schwarze Prinz seiner Triade. Er vermisste Lily und James schmerzhaft. Zugleich fand er mehr und mehr zu sich selbst, seit Draco im Schloss angekommen war. Die erwachende Triade weckte seine eigenen, verborgenen und verdrängten Wünsche.
Draco wachte kurz vor Sonnenaufgang auf. Der Geschmack dunkler Schokolade mit Orange begleitete ihn aus dem Schlaf. Einen Moment erwartete er, Harry läge neben ihm. Natürlich handelte es sich um einen Wunschtraum. Er war allein. Der Raum der Wünsche bildete noch immer sein Zimmer auf Malfoy Manor nach. Er nahm ein Bad in der Kupferwanne in der Mitte des Zimmers. Das Wasser sprudelte und der Schaum duftete nach Limonen. Er verdrängte seine Eifersucht und brachte sie unter Kontrolle. Harry konnte tun und lassen, was er wollte. Wenn man den Dunklen Herrn liebte, sollte man dessen Eigenheiten akzeptieren. Er hatte ihm doch auch erlaubt, seinen Spaß zu haben. Trotzdem hätte Malfoy ihn gerne bei Aufwachen bei sich gehabt. Er trocknete sich mit einem vorgewärmten Handtuch ab und fand frische Kleidung auf einem Kleiderständer.
Erfrischt und leicht verträumt begegnete Malfoy direkt vor der Tür einem übellaunigen Ronald Weasley. „Steh´ mir nicht im Weg rum, Malfoy.“, raunzte Weasley. Offensichtlich wollte er in den Raum der Wünsche. „Was machst Du überhaupt hier drinnen? Ich dachte, die Tür wäre versiegelt. Was soll´s. “ Draco zog es vor nicht drauf zu antworten. „Entschuldige, Ron. Alles klar bei Dir?“
Entnervt knurrte Weasley: „Nichts ist in Ordnung. Aber das geht Dich nichts an.“ Auf unnachahmliche Weise zog Draco eine Augenbraue nach oben. Er zuckte mit den Schultern und wollte gerade gehen, als ihn Weasley aufhielt. Ron war gerade klar geworden, dass er nicht wirklich viele Freunde im Schwarzen Schloss hatte. Natürlich gehorchten die Schattenjäger seinem Befehl und es gab Snape oder Dumbledore. Vor allem gab es Harry. Keiner von all diesen Leute konnte ihm bei dem Thema helfen. „Warte, Malfoy. Hast Du Zeit?“ Malfoy nickte. Er wandte sich zur Tür: „Wollen wir?“ Jetzt war es an Weasley zu nicken. Die Magie des Raumes beeindruckte Malfoy. Jetzt standen zwei Sessel vor einem gemütlichen Kamin. Ein kuschliger, roter Teppich hatte den slytheringrünen Marmor abgelöst. Sie setzten sich in die Sessel. Ein kleines Glöckchen lag auf einem Beistelltisch. Draco läutete nach einem Hauselfen, der kurz darauf zwei Kaffee mit Zimt servierte.
Ron schien wirklich fertig zu sein. Er trank seinen Kaffee und warf die leere Tasse dann gegen den Kaminsims. Sie zersplitterte mit befriedigendem Klirren. Dann löste sie sich auf. Draco wartete geduldig darauf, dass Weasley zu reden anfing. Irgendwann würde er reden. Potter hätte sicher nichts dagegen, wenn Draco sich um Potters besten Freund kümmerte. Aus diesem Grund hatte Malfoy alle Zeit der Welt.