Zeit heilt...
Ein großes Haus.
Fünf Menschen leben darin.
Eine Familie.
So sollte es jedenfalls sein.
Aber in letzter Zeit.
Da ist es kein zusammenleben mehr.
Eher ein außeinanderleben.
Ein aneinandervorbeileben.
Keiner sagt mehr etwas.
Jeder lebt für sich selbst.
In dem viel zu großem Haus.
Für viel zu wenig Leute.
In der viel zu lauten Stille.
Die immer lauter wird.
Und lauter.
Und lauter.
Vielleicht platzt ja irgendwann mal das Haus.
Von der Stille.
Von verschluckten Buchstaben.
Von ungesagten Worten.
Von unausgesprochenen Sätzen.
Aber bis dahin.
Bleibt es ruhig.
Jeder geht einen anderen Weg.
In der Hoffnung.
Nicht den Weg des anderen zu kreuzen.
Dabei sind sie doch eine Familie.
Aber „Familie“ ist ja auch nur ein Wort.
Wie „Einsam“ oder „Zusammen“.
Nur ein Wort.
Zusammengesetzt aus Buchstaben.
Die in einem Alphabet stehen.
Und zusammengesetzt werden.
Irgendwie.
Wie man sie eben braucht.
Aber der Wert mancher Wörter wird missbraucht.
An der falsche Stelle,
Im falschen Satz,
Verwendet.
Und da ist auch jeder aus der „Familie“.
Am falschen Platz.
Zur falschen Zeit.
Aber Zeit kommt.
Und Zeit geht.
Orte bleiben.
Und verändern sich.
Und irgendwann,
Findet eine Sekunde,
Eine Minute,
In der sie verweilen kann.
Den richtigen Ort.
An dem sie sich niederlassen kann.
Und dann.
Dann wenn sich keine Wege kreuzen.
Aber sich alle Wege zusammenfügen.
Und alle das gleiche Ziel haben.
Dann leben sie alle wieder zusammen.
Am richtigen Ort.
Zur richtigen Zeit.
Für eine glückliche Ewigkeit.
Zeit heilt...
...Alle Wunden.