Winter nennt sich jenes Starren,
scharfes Eis und klammer Frost,
unsereiner muss dem harren,
Kälte trotzend harter Kost.
Warme Stuben, prasselnd Flammen,
die Erwartung schwebt im Stillen,
Traum und Leiden fest beisammen
schlafend Weiß des Friedens willen.
Bunt Gelächter weckt die Welt auf,
Frühjahr nennen wir es schon,
grüne Horizontverläufe
mischen sich mit rotem Mohn.
Auch so manche Wolkenfront
schon der Lande Nass gebracht,
manch Gewitter sich gesonnt
über trüber Mienen Schmacht.
Schwebt vorüber mit der Zeit bald,
Hitze klettert rankengleich
durch grün Blattwerk, vielgestalt,
und belebt so manches Reich.
Summend Felder, Weizengarben,
Zyklus, Schicksal ewig wandelnd
bringt alsbald die frühen Farben,
von Vergänglichkeit nun handelnd.
Im Gezeitenstrom versiegend,
langsam still im Schlaf versinkt,
was auch bald schon wieder fliegend
nächstes Jahr den Sommer singt.
Doch der Sonne Strahlen herbe
lassen keine Schonfrist zu
und der stet Gezeiten Erbe
ruft alsbald zur nächsten Ruh’.
Winter nennt sich jenes Starren,
scharfes Eis und klammer Frost,
unsereiner muss dem harren,
Kälte trotzend harter Kost …