Es war Alistair Moody schwergefallen sich letztlich durchzusetzen. Jetzt hatte man endlich eine formelle Eule an den jungen Lord Weasley gesendet und ihn zu einer Unterredung eingeladen. Man unternahm einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Ron öffnete die Nachrichten und las sie Mine, Potter und Malfoy beim gemeinsamen Tee vor:
„Sehr geehrte Lady Granger. Sehr geehrte Lady Weasley. Sehr geehrter Lord Potter. Sehr geehrte Lord Weasley. Das Ministerium und mit ihm die gesamte Zauberergemeinschaft bedauert den Zwischenfall mit Kingsley Shacklebolt im Schwarzen Schloss sehr. Wir sind sehr besorgt wegen der entstandenen Missstimmungen. Dennoch erscheint eine Aussetzung des Konkordats eine überdeutliche Reaktion. Wir bitten die Lords und Ladys des Schwarzen Schlosses an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Als Termin schlagen wir heute 14:00 im Ministerium vor. Mit vollendeter Hochachtung Cornelius Fudge –Sonderbeauftragter des Zaubereiministeriums-, Arthur Weasley -2. Sonderbeauftragter des Zaubereiministeriums“
„Was habt Ihr den heute Nachmittag vor? Ich wollte mich auf mein Bankett vorbereiten. Habt Ihr Zeit?“ meinte Potter durchaus gelangweilt. „Um 00:00 beginnt die Aussetzung des Konkordats, Harry, wir müssen verhandeln.“ Hermine war ernst und klar. „Ich habe meine Forderungen ausgesprochen. Sie müssen nur gehorchen. Es gibt nichts zu verhandeln.“ Der Sarkasmus nahm überhand. Ron stimmte Hermine zu: „Wenn wir das Konkordat aussetzen, fliegen entfesselte Vampire, Werwölfe, Sabberhexen und Banshees auf der Suche nach leichten Opfern durch die Nacht. Jeder Schwarze Magier, der noch eine Rechnung offen hat, wird bereit sein zu töten. Das kannst Du nicht wollen, Harry!“ „Das interessiert mich herzlich wenig. Ron hätte verletzt werden können.“ Harrys Härte verschlug Ron immer noch gelegentlich die Sprache.
Draco wusste genau, dass die Argumente gut waren, aber seinen Lord nicht überzeugen würden. „Ich denke, wir müssen die Interessen des Schwarzen Schlosses vorrangig betrachten. Was gehen uns die Sorgen des Ministeriums an? Die Kinder der Nacht haben jedes Recht, sich zu wehren oder Beute zu machen.“ Hermines Blicke zerfetzten Malfoy förmlich. Dennoch ließ sie ihn aussprechen. „Also wenn die Aussetzung des Konkordats heute Nacht schon beginnt, werden das Bankett sehr viele Leute ungewöhnlich früh verlassen. Das könnte die Stimmung ruinieren. Schade um das Fest. Ich schlage vor, wir gehen zu den Gesprächen. Weiße Zauberer suchen ohnehin immer Führung. Harry kann sie ihnen gewähren. Außerdem können wir dann die Aussetzung des Konkordat vertagen.“
Harry dachte einen Moment nach. „An das Bankett hatte ich bei der Terminsetzung tatsächlich nicht gedacht. Wir gehen hin. Kehren wir an den Verhandlungstisch zurück. Also, Hermine zufrieden?“ Die Hexe schaute einen Moment in Draco graue Augen und sagte dann: „Ja sehr. Wir sollten die Party wirklich nicht ruinieren. Ich habe mich so darauf gefreut.“
Die Lupins hielten sich an den Händen, während sie langsam durch die menschenleere Straße vor ihrem Häuschen an Rande von ShellCottage gingen. Teddy hüpfte aufgeregt durch das letzte Laub und bemerkte nicht von den Sorgen seiner Eltern. „Er setzt das Konkordat aus. Die Shadowlords warten nur darauf, einen Werwolf in die Hände zu bekommen. Sie lieben es Meinesgleichen zu töten.“ Tonks lief es bei diesen Worten eiskalt über den Rücken. Sie wusste, dass Remus Recht hatte. Remus und sie hatten das Dunkle Mal immer abgelehnt. Sie wollten frei sein.
Zum ersten Mal bereute sie es ernsthaft. Potter hatte sie nie gedrängt, aber stets deutlich gemacht, dass er sie dann nicht schützen würde. Solange das Konkordat galt, war es kein großes Thema. Aber jetzt lag die Gefahr offen da. Nymphedora hatte Angst um ihre Familie. Sie liebte ihren Mann und Teddy. Potter hatte ihnen aus alter Loyalität durchaus geholfen. Remus arbeitete bei einem magischen Schulbuchverlag und verdiente mehr Geld, als er sich je hätte träumen lassen. Sie konnte sich ihrer alten Leidenschaft für Partys widmen und leitete die Eventabteilung des Wizard World.
Nach langem Schweigen sagte Tonks: „Wenn wir ihn um Schutz für Teddy bitten. Lord Potter ist noch immer sein Pate.“ Teddy warf eine Handvoll altes Laub hoch und quietschte vor Vergnügen. „Er wird den Preis fordern.“, sagte Remus düster. Sie sprach leise, um ihren Sohn nicht zu verschrecken „Wenn das Konkordat ganz fällt, haben wir keine Chance uns zu wehren. Der Orden ist verstreut. Der Widerstand wirkt auf mich unheimlich. Ich glaube, sie wirken schlimmere Blutmagie als Potter.“ Remus Lupin sah den Tatsachen ins Auge. „Als Werwolf gehöre ich nach Ansicht der Auroren sowieso zur Dunklen Seite. Dann können wir auch das Tattoo annehmen und Teddy unter den Schutz des Dunklen Herrn stellen. Ich werde den Preis zahlen. Ich liebe Euch.“ Sie umarmten sich innig. Ihr Sohn lief zu ihnen und kuschelte sich eng an sie.