Warten
Gipfelweit thront banges Schweigen,
ankert schwer im harten Stein.
Deutlich will es sich nicht zeigen,
sich nicht seiner selbst bezeugen
und die Nacht zieht auf, allein.
Stunden, sie versinken klaglos,
nichts als Warten bleibt mir übrig.
Frische Spuren künden weglos,
doch im Eis versunken leblos
von dem Leben, zart und silbrig.
Dieses Bild, es war der Abschied;
gestern lag geschlagen er.
Doch fragil dies Sehnsuchtslied,
ein Narr darin zu vieles sieht;
allein das Jetzt schenkt mir Gewähr.
So braucht die Welt auch jenes Schweigen,
bangt sie noch so sehr darum.
Leere will sich immer zeigen,
der Verstand kann’s nicht bezeugen
und der Morgen dämmert stumm.