Kalt-Warm-Ausgleich
Im Wasser sich kräuselten dunkle Spiralen
und schattenhaft tanzte der Morgen darauf.
Das Licht kam hervor aus unzählbaren Schalen
und dann ging die Sonne am Horizont auf.
Mein Blick war gefesselt im Tanze der Wellen,
Orangerot und Blau dort umschmeichelten sich.
Mein Herz, wollte doch es dazu sich gesellen,
von Furcht war gefangen und Zorn lähmte mich.
Wie konnte die Nacht mich so einfach verlassen,
so wortlos entschwinden im Dämmerfragment?
Wie konnten die Sterne vor mir nur verblassen,
ein jeder ein funkelnder Hoffnungsmoment?
Der Wind der Veränderung beugte die Wiesen,
sie wurden zu Wasser und wogten mit ihm.
Der Tag nun brach an und die Welt war im Fließen,
ein Augenblick, offen, gar fast schon intim.
Ich stand in der Weite, doch Mauern umschlossen
die Seele im Eis; dort verwelkte mein Sein.
Wie sehr hätte ich jenen Aufgang genossen,
doch dunkel umfing mich mein Bau nun allein.
Die Sonne erwärmte die freien Gefilde,
doch kälter nur wurde im Herzen es mir.
Zu ahnen begann ich, im Morgengebilde:
im Sommer, so läg’ ich erfroren bald hier.