Der Geist der Musik streckte seine Dutzend Arme aus und griff nach den bunt geschmückten Tänzern. Jeder von ihnen ließ die Berührung über sich ergehen, ja sie genossen es sogar. Die Körper aus Fleisch und Blut verbanden sich in scheinbarerer Ewigkeit mit dem Klang und Rhythmus der Musik, welche aus ihrem Inneren so hell wie eine kleine Sonne schien. Jede noch so feine Bewegung schmiegte sich an die verführerischen Töne der Instrumente an und gemeinsam wirbelten und drehten, bewegten und tanzten sie vor unser aller Augen. Die Unendlichkeit ergriff von ihnen Besitz, sodass nicht einmal die Sense des Todes es vermochte ihre Tanzlust zu zerreißen...
Die Gewänder flatterten im Wind, der Schmuck klimperte zu jeder Bewegung, die Haare vollführten ihren eigenen Tanz und die Steine applaudierten, jedes Mal, sobald die Schuhe auf das Pflaster schlugen. Die Tänzer bewegten sich gleichermaßen zu den lieblichen Klängen, als seien sie alle nur des anderen Spiegelbild.
Würden sie nicht stoppen, sich wie die Flügel einer Windmühle im Sturm zu drehen, so würden sie zweifelsohne abheben und gen Himmel fliegen...
Doch solange sie unter uns weilten und sich stets aufs Neue von der Musik verzaubern ließen, solange würden meine mit Gold bestrichenen Fingerspitzen nicht ruhen können. Von Sonnengeburt bis Sonnentaufe würden sie die schillernde Feder fest umschlossen halten und letztere über das Papier jagen, auf das die süßen Klänge einer jugendhaften Melodie emporsteigen.
Und die leidenschaftlichen Tänzer würden - vom flackernden Feuer in ihrem Inneren getrieben - auch zu dieser Musik tanzen, ganz so, wie sie es bereits ihr ganzes Leben lang taten. Und so sollen ihre Namen niemals in den tiefen, dunklen See des Vergessens fallen:
Die mächtige Freiheit.
Die tollkühne Neugier.
Die schweigende Trauer.
Der stolze Mut.
Die sehnliche Liebe.
Die schlotternde Angst.
Die pulsierende Fantasie.
Die rasende Wut.
Die weiche Geborgenheit.
Der rabiate Hass.
Die gierige Lust.
Die gleißende Freude.