Es war in einer Silvesternacht überall war ein Mordslärm es donnerten und knallten die Böller und Feuerwerkskörper. Grelle Blitze und bunter Farbregen leuchteten am kalten, dunklen Nachthimmel. Unzählige Menschen riefen, jubelten dem neuen Jahr entgegen. Nicht jeder konnte diese Freude teilen. In einem Nebensträsschen sass jemand zusammen gekauert auf dem Boden neben einer Hauswand. Das Strässchen war sonst Menschenleer. Nur das Feuerwerk erhellte zwischendurch die Gestalt. Den Kopf an die angewinkelten Beine gelegt und mit beiden Händen die Ohren zuhaltend kauerte die Person da. Beim näher treten konnte man die Person als männlich identifizieren. Dieser Mann zitterte am ganzen Körper. Er reagierte nicht als ich ihn ansprach, wahrscheinlich konnte er mich durch den ganzen Lärm der Masse, Feuerwerke und denn zugehaltenen Ohren nicht hören. Vorsichtig tippte ich an die Schulter. Er erschrak und fuhr hoch. Mit geschocktem Gesicht sah er mich an. Der Schweiss rann ihm nur so runter. „Alles in Ordnung? Kann ich helfen?“ frage ich ziemlich besorgt. „Brauchen Sie einen Notarzt?“ fragte ich weiter. Er sagte kein Wort. Er brauchte eine gewisse Zeit zum Realisieren, dass ich ihn was gefragt habe. Er wollte mir gerade Antworten, als nicht unweit von uns mit einem lauten pfeifen eine Rakete hoch ging um dann in einem Lauten knall zu explodieren. Noch während dies geschah, warf sich der junge Mann der Länge nach auf den Boden und hielt die Hände schützend über den Kopf. Ich war schockiert. Was sollte ich tun? Ich kniete mich neben ihn hin und versuchte ihn irgendwie klar zu machen, dass es nicht gefährlich ist. Er setzte sich wieder zusammengezogen an die Hauswand. Ich setzte mich neben ihn und versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Mit der Zeit beantwortete er meine banalen Fragen aber bei jedem Böller zuckte er zusammen und versuchte sich zu schützen. Die ganze Zeit zitterte und schwitze er. Es war schon längst nach Mitternacht der Lärm hörte nach und nach auf. Wir sassen still schweigend immer noch an dieser Hauswand. Der junge Mann beruhigte sich langsam. Gegen die Morgenstunde hatte das Zittern und Schwitzen nachgelassen. Er war ziemlich erschöpft von dieser Höllentortur. Ich bestellte für ihn ein Taxi, das ihn nach Hause bringen sollte. Er stieg ein und fuhr fort ohne ein Wort zu sagen. Werde ich diesen seltsamen jungen Mann je wieder sehen?