Als die Zombie-Apokalypse tatsächlich kam, war so gut wie jeder einzelne von uns darauf vorbereitet.
Jahrzehntelange Vorbereitung durch Bücher, Filme, Serien, Videospiele, unsere eigenen "Was würde ich tun wenn"-Tagträume und nicht zuletzt das Internet hatten sich als unerwartet gründliche Lehrmeister herausgestellt.
Von dem Moment an, als die ersten Gerüchte einer neuartigen Krankheit in den sozialen Medien kursierten, welche bei den Infizierten ein "zombieartiges" Verhalten auslöste und die durch Bisse und Kratzwunden übertragen werden konnte, wusste praktisch jeder bescheid. Selbst Skeptiker bekamen den Hype wohl oder übel mit.
Als die Sache ernst wurde, hatte jeder bereits seinen Survivalplan und ein Arsenal improvisierter Waffen parat. Die Menschheit wehrte sich und sie hatte auch ausgiebig Spaß daran. Etwa zwei Wochen nach dem großen Ausbruch war von der Zombie Apokalypse nichts mehr übrig geblieben, als Memes und Selfies.
Worauf allerdings niemand gefasst war, waren die Erkenntnisse, die erst nach dem Eifer des Gefechts ans Tageslicht kamen.
Obwohl die meisten Zombies sich wie instinktgetriebene Monster verhielten, die nichts als Töten und Fressen kannten, so schien es, dass einige von ihnen einen großen Teil ihrer Persönlichkeit behalten hatten, wenngleich stark verändert. Zumindest aber waren sie in der Lage, ihre mörderischen Instinkt mit ausreichender Willenskraft zu unterdrücken und sogar zu sprechen.
Diese "menschgebliebenen" Zombies waren während der Apokalypse niemandem weiter aufgefallen, wohl entweder, weil sie sich vor Angst verkrochen hatten, oder weil sie mitsamt den anderen niedergemäht worden waren.
Mit der Zeit krochen mehr und mehr dieser intelligenten und friedlichen Zombies aus ihren Verstecken zurück ans Tageslicht, um Kontakt mit ihren Familien aufzunehmen. Zunächst waren viele von uns glücklich, dass geliebe, totgeglaubte Freunde und Verwandte nun doch noch unter uns weilten. Anderen wurde entsetzt gewahr, dass all die Zombies, die sie im Laufe der letzten Wochen dahingemetzelt hatten, letztendlich nichts anderes als erkrankte Menschen gewesen waren.
Die anfängliche Freude über das Wiedersehen wich relativ schnell einer bitteren Erkenntnis: Zwar konnten sie sprechen und fühlen wie gesunde Menschen, doch für diese Zombies gab es keine Heilung. Sie würden wohl nie wieder zu vollwertigen Menschen werden. Mehr noch, sie würden konstanter Pflege bedürfen um nicht immer schlimmer zu verfaulen und zu verrotten. Sie brauchten außerdem die selbe Menge an Nahrung wie gesunde Menschen, jedoch waren sie aufgrund ihrer verminderten Intelligenz und eingeschränkten Motorik nicht mehr in der Lage, funktionierende Mitglieder der Gesellschaft zu sein.
Was sollte also mit ihnen geschehen? Man konnte sie nicht alle umbringen, das wäre sowohl ethisch als auch politisch nicht vertretbar gewesen und hätte wohl zu massiven Aufregungen in der Bevölkerung geführt. Diese friedlichen Zombies konnten noch so sehr eine gesundheitliche und ökonomische Bedrohung für alle sein - man konnte nicht einfach jemandes liebe Zombie-Oma töten. Das könnte Weltweite Proteste, Aufstände oder sogar einen Shitstorm auf Twitter auslösen.
Man entschied sich letztendlich, die Zombies so gut es ging zurück in die Bevölkerung einzugliedern und damit nahm die "soziale Apokalypse" ihren Anfang.
Es kam zu allem, was man erwarten würde:
Eine Zwei-Klassen gesellschaft entstand. "Rassismus" gegen Zombies wurde salonfähig. Viele Menschen in niedrigen Bildungsschichten hassten die Untoten, weil sie ihnen die Jobs wegnahmen - eben jene Jobs, die auch ein Zombie erledigen konnte, nur eben billiger. Es entstanden fanatische Gruppierungen die friedlichen Zombies Nachts auflauerten um sie zu lynchen.
Im anderen Extrem gab es Gruppierungen und Sekten, welche die Zombies idealisierten und sich absichtlich verwandeln ließen, um ein einfacheres Leben zu führen. Liebe zwischen gesunden Menschen und Zombies war aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr (und weil die Allgemeinheit es für eklig befand) streng verboten. Natürlich haben sich viele nicht daran gehalten. Es gab auch Zombierecht-Bewegungen, die Zombies das Recht zu wählen etc. einräumen wollten. Das volle Programm eben.
Die Zahl der Infizierten wuchs und wuchs währenddessen stetig weiter -nicht zuletzt auch durch Konzerne, die ein Interesse an billigen Sklavenarbeitern hatten und so die Zahl der Infektionen mit direkten sowie indirekten Methoden nach oben trieben.
Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden die Spannungen so groß, dass ein Aufstand und Bürgerkrieg mit anschließendem Weltkrieg nicht mehr zu vermeiden war.
Letztendlich gelang es der Menschheit zwar mühelos, die Zombie-Apokalypse in nur zwei Wochen niederzuschlagen (Gewalt können wir eben), doch beim Versuch eine neue Bevölkerungungsgruppe aufzunehmen, die anders war als wir, sind wir zerbrochen.
Und das, so meinen manche, sagt einiges über unsere Spezies aus.
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Und jetzt seid ihr gefragt! Nehmt diese kurze Zusammenfassung der Ereignisse und macht was echt Cooles draus! :D
Eine Serie, einen Roman, was immer ihr wollt. Ich hab selbst keine Zeit das in größerem Umfang umzusetzen, würd's aber gern lesen (oder irgendwann auf Netflix gucken).
Link hierher zurück wäre nice (wenn möglich), aber ansonsten freie Lizenz zum Weiterverarbeiten, Abwandeln, Ausarbeiten und was immer ihr wollt. Gerne auch kommerziell, falls es euch gelingt. ^^
Bin schon gespannt ob jemand was draus macht.