Vom Himmel fallen zarte Schneeflocken, sie tanzen über die Wiese und das Christkind schaut von oben zu, wie sich die Welt unter der weißen Pracht versteckt. Zufrieden und mit einem glücklichen Lächeln, will sich das Christkind wieder an ihren Arbeitsplatz begeben, als sie einen lauten dumpfen Knall vernimmt. Sie schaut nun aus dem Fenster und erstarrt. Der Weihnachtsmann steckt kopfüber in einer großen weißen Wolke, er strampelt mit den Füßen, dass die Stiefel wackeln. So schnell die kleinen Füße es tragen konnten läuft sie vor das Tor, packt einen Stiefel und zieht mit aller Kraft an. Es flutschte ….und sie hatte den Stiefel in den Händen, jetzt steckte der Weihnachtsmann mit einem Stiefel am Fuß und am Anderen mit einem Socken, in der Wolke fest. Das Schreien und Jammern des Weihnachtsmannes wird von der Wolke gedämpft, so dass nur ein leises wimmern zu hören ist. Ratlos steht das Christkind daneben, die Augen und den Mund weit aufgerissen ….und den Stiefel des Weihnachtsmannes in der Hand.
Mittlerweile hat sich eine beachtliche Zahl von Engel eingefunden und sie schmunzelten, denn es ist das Erste mal dass ihnen so eine Schau geboten wird.
Dem Weihnachtsmann ist das Lachen inmitten der Wolke im Halse steckengeblieben, denn es kitzeln ihn die kleinen Schneeflocken in der Nase. Immer wenn er ausatmet werden sie etwas weggeblasen, doch beim einatmen zieht es sie wieder heran. Er versucht sich mit den Händen abzustützen, doch dabei scheitert er kläglich, da er mit der rechten Hand noch ein Stück Lebkuchen festhält und die Finger seiner linken Hand einen Zimtstern umklammern. Was würde er dafür geben, die Beiden in den Mund stopfen zu können, doch nur wegen dieser Leckerbissen ist ihm dieser Unfall ja passiert, er konnte die Zügel nicht ordentlich halten und deshalb ist er viel zu schnell in die Kurve gefahren.
In der Zwischenzeit haben sich einige Engel köstlich amüsiert und nun versuchen sie dem Christkind zu helfen. Je zwei Englein drücken die Wolke links und rechts neben dem Weihnachtsmann mit aller Kraft nieder, an jedem Bein ziehen zwei Englein, doch den Weihnachtsmann können sie keinen Millimeter aus seiner misslichen Lage heraus bewegen. Ratlos blicken sie das Christkind an, nun ist guter Rat teuer.
Da kommt der Wind des Weges und bleibt stehen. Er ist neugierig, was es hier interessantes zu sehen gibt und im selben Augenblick fängt er schallend zu lachen an. Für ihn ist es unverständlich, dass man in einer Wolke stecken bleiben kann und er füllt seine Backen mit Luft und bläst den Inhalt mit aller Wucht in Richtung des Weihnachtsmannes. Der wird sogleich aus seiner misslichen Lage herauskatapultiert und fliegt in weitem Bogen in den Schnee, schüttelt sich den Schnee aus seinen Haaren und aus seinem Bart und nießt die letzten Flocken aus der Nase. Schuldbewusst blick er in die Runde, doch als das Christkind schallend zu lachen beginnt und die Englein zu kichern anfangen, entspannen sich seine Gesichtszüge, er steckt den Lebkuchen genüsslich in den Mund und schiebt den Zimtstern hinterher. Das Christkind bringt ihm den Stiefel, klopft ihm auf die Schulter und meint: „mein lieber Weihnachtsmann, solche Kunststücke kannst du in Zukunft bleiben lassen“. Sie dreht sich um lächelt und geht in die Werkstatt zurück.
Es ist noch viel Arbeit, in 23 Tagen feiern wir das Weihnachtsfest.