«Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn wir uns gar nicht erst getroffen hätten.»
Ich sah, wie sich seine Lippen bewegten, wie er noch etwas sagte, doch ich hörte nichts.
Zu laut hämmerte mein Herz. Zu laut rauschte mein Blut.
Er drehte sich um.
Er ging.
Er schaute nicht zurück.
Er verliess mich.
Panisch fuhr ich hoch.
Draussen stand der Mond am Himmel und sendete seine silbernen Strahlen durch das offene Fenster in mein Zimmer. Ich hörte das Rauschen der Blätter im Wind und wischte mir den Schweiss von der Stirn. Mit zitternden Beinen erhob ich mich und trat zum Fenster hin.
Wie eine zarte Umarmung strich der Wind über meine nackten Arme und liess mich erschaudern.
Ich hob den Blick zu Himmel und erkannte ein paar Sterne, die in weiter Ferne am Himmel leuchtete.
So unendlich weit weg.
Die Kälte und das Grauen packten mich und der kleine Spross Fäulnis, den er damals in mir gepflanzt hatte, wuchs und wuchs. Seine Gier war unersättlich. Er grub seine Wurzeln immer tiefer in mein Herz und streckte seine Blätter nach meiner Hoffnung aus. Er schirmte die Sonne ab, trennte meine Seele vom Licht der Welt und liess sie alleine in Dunkelheit zurück.
Ich krümmte mich unter dem Schmerz in meiner Brust.
«Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn wir uns gar nicht erst getroffen hätten.»
Ich schrie.
Ich wollte, dass es aufhörte.
Dass er still war.
Ich wollte, dass alles still war.
Ich wollte alleine sein.
Plötzlich verstummte ich. Verstummte die Welt.
Mein Zimmer war leer. Mein Herz war leer. Ich war leer. Da war nur noch Leere.
Nur noch Leere und Einsamkeit.
Fäulnis.
Ja, manchmal denke ich, es wäre besser, wenn ich nicht mehr da wäre.