„Mein Schwarzer Engel!“ Mit begehrlichem Blick greift meine Kollegin nach dem gerade eingegossenen Kaffee.
Befremdet beobachte ich den Strom von Kollegen, die mit Bechern in der Hand ungeduldig an der Kaffeemaschine anstehen. Ihr allmorgendliches Ritual. Selbst die Reihenfolge scheint immer die gleiche zu sein.
Die gehörten Worte klingen in meinem Kopf wieder: „Schwarzer Engel“. Die Personifikation des Getränks, der Aufmerksamkeit, des Wachseins, des gemeinsamen Trinkerlebnisses. Meine Kollegen sehen nur das Positive.
Für mich ist das einzig Positive der heimelige Duft. Ansonsten verbinde ich damit bitteren Geschmack. Psychische Abhängigkeit und Aufgekratztheit. Die Gier meiner Kollegen.
Der Schwarze Engel hat zwei Gesichter.