Und nach tiefem Herzgewitter,
Bleiben nur noch Seelensplitter,
Kalt und hart, allein und bitter,
Wartend auf den edlen Ritter,
Der sie, zart und doch stark,
Wieder zu heilen, zu einen vermag,
Sie, wie sie hier zerbrochen lag,
Voller Angst vorm neuen Tag,
Wartend auf den nächsten Schlag.
War die Furcht, dass man ihr Schmerz beschert,
Die Chance auf das Glück noch wert?
So wartete sie, auf den Ritter mit weißem Pferd,
Der sie und ihre Splitter ehrt.
Und es verging so manche Zeit,
Kein Ritter war zu sehen weit und breit,
Und sie war die Schmerzen leid,
Machte sich zum Heilen bereit.
Sie war bereit es zu versuchen,
Und konnte das als Sieg nun schon verbuchen.
Zuerst begann sie laut zu fluchen,
Um dann die Splitter Stück für Stück zu suchen,
Um zu heilen ihre Wunden.
Manche Splitter waren schnell gefunden,
Manche heil und manche geschunden,
Manche aber blieben verschwunden.
Sie suchte hier, und suchte dort,
Überall, an jedem Ort,
Und von dem Schmerz, der in ihrer Seele bohrt,
Lief sie immer weiter fort.
Was dann geschah, war wunderbar,
Mit jeder Minute sah sie weiter klar,
Und konnt's kaum glauben, als es geschah,
Der letzte Splitter war wieder da.
Und so erkannte sie dann,
Dass auch man selbst sich heilen kann,
Zerbrochen war der schmerzliche Bann,
Als sie gegen das Zerbrechen gewann.
Jetzt auch ohne edlen Ritter,
Nicht mehr kalt und nicht mehr bitter,
Wird sie nach tiefem Herzgewitter,
Wieder mehr sein als die Summe ihrer Splitter