Vorgabe:
Wir haben den 14.02.
Ungeduldig blicke ich aus dem Fenster. Wo bleibt mein Gast nur?
Wir kennen uns kaum, aber mir wurde für heute eine Überraschung versprochen. Aus diesem Grund bin ich so aufgeregt. Ich bin schlicht neugierig, was sich meine Bekanntschaft ausgedacht hat.
Getroffen haben wir uns das erste Mal vor zwei Wochen. Ich hatte zusammen mit einigen Freunden einen der begehrten Stände des jährlichen Hallenflohmarkts ergattert und wir waren gerade dabei, nach Ende der Veranstaltung unseren übrigen Krempel wieder zu verstauen, als ich plötzlich von einer mir fremden Person angesprochen wurde und sie Interesse an einem alten Buch äußerte, welches ich gerade in der Hand hielt.
„Seltsam, erst zu kommen, wenn alles vorbei ist“, dachte ich mir noch, trotzdem wurden wir uns rasch einig. Unser Gespräch verlief so angenehm, dass ich meine Telefonnummer weitergab, was sonst überhaupt nicht meine Art ist.
Letzten Samstag waren wir abends zusammen im Kino und anschließend noch kurz im angrenzenden Lokal. Mein Gegenüber litt wohl an einer Magenverstimmung und entschuldigte sich dafür. Dafür trank die Person nur ein stilles Wasser und wir verabschiedeten uns bald wieder. Viel erfahren habe ich so nicht über sie.
Ob sie mir heute mehr erzählen wird?
Als ich gerade darüber nachdenke, klingelt es an meiner Türe …
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Fortsetzung:
..... und ich laufe zu Tür.
Zwei Polizisten stehen vor meiner Haustür
„Herr Carsten Lindor?" werde ich gefragt
„Ja",antworte ich
„Gegen Sie liegt uns ein Haftbefehl vor. Sie haben eine Ordnungswidrigkeit, in Höhe von 50 €, trotz mehrfacher Mahnungen und Schreiben vom Gericht nicht bezahlt. Können sie die Gesamtsumme von 78,50 € sofort bezahlen? Können sie das nicht, müssen wir sie mitnehmen", sagte mir eine der Beamten.
„Das kann ich jetzt nicht bezahlen, wir haben jetzt den 14. Februar und mein Lohn kommt erst am 20. des Monats", antwortete ich.
Die Beamten ließen nicht mit sich reden und ich musste für 5 Tage Erzwingungshaft Kleidung usw. einpacken. Den heutigen Tag habe ich anders vorgestellt. Mit einer kleinen Reisetasche verließ ich das
Haus und wurde zum Streifenwagen gebracht, als meine Verabredung kam. Sie sah großartig aus, nur leider wird es jetzt keine Verabredung geben. Traurig schaute ich zu ihr und sie sah zu mir. Ich musste in den Streifenwagen einsteigen und los ging es zum Revier.
Ich musste in einer Zelle warten, bis der Transportdienst mich zum Gefängnis bringen würde. Über eine Stunde wartete ich, als ich aus der Zelle geholt wurde. Jetzt würde es losgehen und ich würde nach Frankfurt/Oder gebracht werden, Ich wurde aber nicht in ein Fahrzeug gesetzt, sondern ich durfte gehen. Es sei alles bezahlt worden. Auf meine Frage von wem bekam ich keine Antwort. Der Beamte lächelte nur und wünschte mir einen guten Heimweg.
Mit meiner Tasche stand ich an der Straßenbahnhaltestelle, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und in dem Moment klatschte eine Hand in mein Gesicht, das mein Kopf zur Seite flog. Ich schaute in das Gesicht der Person, die mir gerade eine Backpfeife erster Klasse verpasst hatte. Sprachlos sah ich es an und hielt meine Wange, die kräftig schmerzte.
„Ich hasse es, wenn man seine Verabredung nicht einhält. Frech finde ich es, wenn man nicht absagt oder sich entschuldigt", sagte meine Verabredung.
„Das war keine Absicht. Die Beamten standen unangemeldet vor der Tür", sagte ich.
„Es wäre noch schöner, wenn sich die Polizei bei einem Haftbefehl anmelden würde. Für wie blöde hältst du meine Kollegen eigentlich" bekam ich zur Antwort.
„Du bist Polizeibeamtin?", fragte ich.
„Seit 4 Jahren auf diesem Revier. Ich wusste bei unserem letzten Treffen schon, das ein Haftbefehl für Dich vorliegt. Glaube nicht das ich mich mit jemanden treffe, von dem ich nicht weiß, wer das ist. Eine Magenverstimmung, wie Du angenommen hast, hatte ich beim letzten Treffen nicht. Ich wusste nicht wie ich das Machen sollte und wollte dir die Chance geben die Angelegenheit zu bereinigen. Du hast es nicht getan, wie ich festgestellt habe, als meine Kollegen dich abgeholten", antwortete mir meine Gegenüber.
„Hast Du für mich die Strafe bezahlt?", fragte ich sie
„Nein, das habe ich nicht. Ich kenne den Spender, der das bezahlt hat. Ich würde Ärger bekommen und das will ich vermeiden. Frage nicht weiter nach. Es ist bezahlt worden. Du wirst Gelegenheit haben das zu erstatten", antwortete mir die Schönheit ohne Uniform.
„Und warum habe ich die Backpfeife bekommen? fragte ich nach
Da die Straßenbahn kam, zog mich meine Verabredung in die Bahn und schupste mich auf einen Doppelsitz. Als die Bahn abfuhr, schlang sie ihr Arme um mich, zog mich zu sich und legte ihre Lippen auf meine Lippen. Als wir unterbrechen musste, schaute sie mir in die Augen und sagte: „Ich habe mich in dich verliebt und die Backpfeife hast du bekommen, weil du unser Glück in Gefahr gebracht hast. Wage es nicht noch einmal, alles in Gefahr zu bringen. Und jetzt lass uns zu dir fahren, weil mir hier zu viele Zuschauer sind.