Kein Yin ohne Yang
Auf dieses Spiel lasse ich mich jetzt ein obgleich ich die letzten 15 Minuten darauf verschwendet habe einen Text zu finden, der genau das ausdrückt.
Alles kann auch alles sein und nichts zu fühlen bedeutet für mich auch gern alles zu fühlen.
Die Erwartungshaltung bringt mich manchmal um meinen Verstand. Damit stehe ich nicht allein und doch kann ich keine rechte Lösung finden für meinen Zwiespalt und muss mich den gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten formal beugen mit ihren veralteten Floskeln und Sinnsprüchen über die Kompromisse die man doch eingehen muss und die Rollenbilder und Verantwortlichkeiten in sozialen Beziehungen und Bindungen. Selbst meine Engsten die das Problem für sich kennen und reklamieren sind noch die Aufwärmer der überlieferten Schlaumeierei und Sinniererei vergangener Generationen.
Fuck off.
Nichts zu fühlen war für mich immer eine furchtbare Vorstellung und auch irgendwie die letzte Stufe beim Verlieren der Menschlichkeit. Einige Jahre später bin ich nicht mehr traurig. Habe dieses Gefühl ersetzt gegen Protest, Andersartigkeit und Alleinsein. In diesen Zuständen alles zu fühlen bedeutet auch nichts zu fühlen. Der Austausch mit Anderen wird weniger und ich kann allein nicht gut verzweifeln. Nichts zu fühlen als Antrieb wieder Dinge zu tun, die mich fühlen lassen? Sehr gern.
Verzweifeln und traurig sein über Verlorenes, Zurückgegebenes, Nicht-Passendes? Auf keinen Fall.
Und weil Gefühle hier bei mir nicht messbar sind lass ich den Dingen ihren Lauf und werde immer einen Weg suchen keine Erwartung an jemanden zu haben und die größte Enttäuschung erfahren weil ich genauso erwarte. Was für eine Zwickmühle. Kein Yin ohne Yang.