Den Winter hatte ich immer gehasst. Alle lachten mich aus, wenn ich sagte, dass Schneetreiben mir Angst machte, doch sie sahen nicht, was ich sah. Niemand konnte es sehen. Die Formen, die sich bildeten, wenn die Flocken tanzten; die mehr und mehr Gestalt annahmen und mich verfolgten. Mir schauderhafte Dinge zuflüsterten und mit ihrer Kälte mein Innerstes zum Bersten bringen wollten. Ich hatte Angst und niemand glaubte mir.
Auch jetzt tobten meine Freunde lachend und vergnügt durch die wehenden Schneeflocken und genossen die lang vermisste weiße Pracht. Nur ich sah, dass sie umgeben waren von der Präsenz inmitten der winzigen Eiskristalle, deren Kanten so scharf waren, dass sie sich mehr und mehr in die Haut meiner Freunde schnitten. Sie bluteten, doch spüren konnten sie es nicht. Sie sahen nicht, wie die Gestalt im Gestöber immer größer wurde und ihnen die Energie und ihre Wärme raubte. Sie spürten nicht, wie die Eiseskälte in mir anstieg und mit ihr die Furcht. Das Wesen machte sie krank und nur ich fühlte den Schmerz. Nur ich allein sah das Monster, vom Schnee geboren und vom kalten Sonnenschein mit schauriger Anmut beschenkt, einzig geschaffen, um den Lebenden ihren Atem zu stehlen und mir den Verstand.