Anders fühlt es sich an. Kälter, egaler. Kaum zu denken wann sich das Gefühl danach, verändert hat. Der Tag heute hatte was Unnützes. Gestern hab ich vergessen und ich bin in der glücklichen Lage das mir morgen egal ist. Mein Körper fängt noch an zu kompostieren wenn ich mich weiter so langsam aus der kausalen Welt herausstehle. Kein Extrem mehr, keine Wichtigkeit. Ich könnte schon den dritten Tag tot sein, niemand hätte es bemerkt. Aus diesem Gedanken wird eine Idee. Ich warte ab bis mich jemand bemerken will. Anprangern tu ich es nicht. Dafür bin ich zu gern mit mir. Das komisch-werden ist naturgesetzmässig impliziert. Davon bin ich überzeugt. Dafür gilt in festen Partnerschaften oft das Duldungsprinzip mit dem einseitigen Einverständnis der dauerhaften Korrektur des Anderen durch den Anderen bis zur völligen Aufgabe der Verteidigung und Entwicklung des vorhandenen Grundcharakters. Keine bessere Alternative.
Gestern wurde mir Liebe gestanden. Ich kann sie nicht erwidern und suche seitdem die Gründe die ich nicht geliefert habe, die dazu führen konnten. Mir wurde vorgeführt, wie man sich an meiner Art, die Menschen zu behandeln, nicht zu behandeln, sie zu ignorieren und damit anzuziehen, so reiben kann, dass anscheinend das Feuer der Liebe sich entfacht. Ich bleibe zurück wie ein Kommissarslehrling mit einer ermordeten Leiche in einem von innen verriegelten Raum ohne Zugang durch die Fenster oder Wasserleitung oder ähnlich absurdes. Zu keinem logischen Gedankengang der so ein geartetes Gefühl hervorrufen könnte, bin ich im Stande. Den Schmeichel, das Begehren, die propagierte Wahrhaftigkeit fühle ich nicht. Ich fühle einzig den Mangel an mir, nicht mehr ausgehungert zu sein und werde traurig als ich feststelle, dass mein Dasein verarmt.