Varag war rasend.
Er zertrümmerte mit seinem Schwert junge Bäume. Er mähte damit wie ein Wilder durch das hohe Gras. Er jaulte in die Nacht und köpfte einfach den nächstbesten Ork, der es wagte, ihm unter die Augen zu treten. Selbst sein treuer Wolf Lork hatte sich schon winselnd zurückgezogen. So wutentbrannt hatte dieser seinen Herrn noch nie gesehen. Alles in ihm schrie nach wilder und unbändiger Rache, danach jene zu finden, die für seinen Schmerz verantwortlich waren.
Doch wer war es gewesen? Wer hatte ausgerechnet ihn in Stein verwandelt? Der Orkhäuptling brüllte Befehle und seine Rotte verteilte sich. Sie suchten die Umgebung nach Hinweisen ab, hielten die Augen offen und ihre Nasen im Wind. Auch Varag machte sich auf die Suche nach Spuren der Schuldigen, fest entschlossen sie zu stellen.
„Hier, mein grausiger Hauptmann. Ich habe etwas für dich.“
Varag stapfte zu dem kleineren Ork und nahm ihm das ab, was er demütig nach oben streckte. Es war etwas Kleidung, die Reste eines Schuhs und ein zerbrochenes Schwert. „Zwerge!“, stieß Varag zornig aus. „Thazas und sein Pack streifen schon seit Tagen durch dieses Gebiet. Ich habe seine Söhne Thral und Glanam gesehen. Sie waren es. Sie tragen die Schuld daran. Los! Ihnen hinterher! Ich will seinen Kopf und die seiner Sippe!“
Seine Rotte schwang sich auf die Wölfe und war ihnen bald auf der Spur. Nur Varag verharrte noch einen Moment länger. Er sah noch einmal zu dem Troll und jaulte ein letztes Mal schmerzerfüllt auf. Dort stand er, Sligo, sein Freund, sein Gefährte. Er trat an die Steinstatue heran und legte sanft eine Hand an dessen Wange. Varags Lippen legten sich fast schon zärtlich auf die des toten Trolls, verbanden sich mit seinen zu einem letzten schmerzlichen Kuss. Dann sprang auch er auf seinem Wolf, um die zu verfolgen, die sie auseinandergerissen hatten.
Er schwor ihnen blutige Rache!
Sein Wolf hatte endlich Witterung aufgenommen. Der Weg war weit. Dem Ork war es egal. Jeder, der aus seinem Trupp nicht schnell genug hinterher kam, der wurde rigoros zurückgelassen. Wenn Varag ihnen dann doch eine kurze Pause gewährte, war es besser, nicht als Letzter am Lagerplatz anzukommen oder aber man war die nächste Ration Fleisch für die Männer.
Es war grausam, doch es war eine Erziehung, die fruchtete. Varags Rotte war stark, schnell und erbarmungslos. Sie töteten mit Effizienz und gehorchten ihrem Anführer ohne Fragen zu stellen oder Widerworte zu geben, denn auch dann war man die nächste Mahlzeit. Doch dafür waren sie von allen Männern unter Orghas Führung die gefürchtetsten und wurden hoch geachtet.
Varag hatte lange für seine Position und die eigene Rotte kämpfen müssen, denn es gab nur wenige Orks, die Interesse am gleichen Geschlecht zeigten und noch viel weniger, die dieses Interesse auch noch auslebten. Doch wenn es sich dann zu allem Überfluss auch noch auf andere Rassen bezog, dann war alles aus und vorbei.
Die Narben auf Varags Gesicht bezeugten, wie brutal die Strafen für solche Vergehen waren. Die Wunden waren tief. Sie heilten niemals vollständig aus und durch das Gift, das sein Vater auf den Krallen trug als er sie Varag zufügte, schmerzten sie ihn bei jeder Bewegung seines Mundes, bei jedem Heben seiner Brauen. Wollte er schmerzfrei bleiben, so musste Varags Gesicht zu einer ekelerregenden Maske verzogen erstarren. Doch auch dabei blieb es nicht. Sein Rücken war von tiefen Brandmalen überzogen, denn Orgha hatte seinem Sohn die Triebe zusätzlich auch noch ausbrennen wollen, die ihn so schändlich und schwach machten. Er wollte seinen Sohn brechen und umformen, mit aller Gewalt und Macht, die er besaß. Dennoch war es ihm nicht gelungen.
Fortwährend war Varag verschwunden, hatte sich bei jeder Gelegenheit mit Sligo getroffen, ihn im Mondlicht berührt, sich berühren lassen. Sie hatten einander. Es genügte ihnen.
Doch immer, wenn er zu Orgha zurückkam, gab es neue Prügel, neue Folter, neue Wunden. Erst als sein Vater ihm seinen ersten größeren Auftrag gab und Varag diesen Überfall mit aller Abscheulichkeit beging, die er aufbieten konnte und ihn so zu Orghas Zufriedenheit erfüllte, wurde es erträglich.
Es kamen bessere Überfälle, bessere Waffen, bessere Männer. Doch die alten, lahmen Orks, die sein Vater ihm zugeteilt hatte, blieben. Die Rationen wurden nicht größer, die Männer hungerten und begannen gegen Varag zu rebellieren.
Es war eine neue Prüfung seines Vaters.
Als er beschloss, seinen Problemen ein Ende zu bereiten und den Rädelsführer seiner Rotte von der Last seiner Gedanken befreite, änderte sich die Meinung der Männer schlagartig. Nun standen sie hinter Varag, wurden selbst härter, abscheulicher, gnadenloser. Es dauerte nicht mehr lang, bis auch sie in Orghas Augen respektabel waren und sich ihre Stellung unter seinen Männern erhöhte.
Nun jedoch gönnte Varag ihnen eine seiner kurzen Pausen. Sein Herz war schwer. Auch wenn jede andere Rasse ihnen keine Gefühle zugestand, stimmte dies nicht. Sie empfanden. Meist waren es Gefühle von Hunger und Durst oder Schmerz, manchmal Lust, doch ein paar unter ihnen fühlten mehr. Varag war so. Er spürte Liebe in sich. Er wusste noch, wie merkwürdig sich seine Brust angefühlt hatte, als sein Herz so heftig stolperte, als er nicht verstand, warum; als er Sligo das erste Mal sah. Erinnerungen fluteten auf einen Schlag seinen Geist, füllten ihn an und nahmen Varag für einen Moment das Stechen dort, wo sein Herz lag.
***
Zwanzig Jahre zuvor wusste Varag noch nichts von Dingen wie Liebe oder Leid. Er war eine gefühllose Marionette seines Vaters, von Trieben gleitet. Zu diesem Zeitpunkt wurde er ausgeschickt um mit dem König der Steintrolle aus den Riesenbergen zu verhandeln. Orgha wollte, dass sie einen Packt schlossen und zusammen gegen diese verfluchten Elfen vorgingen. Schon zu diesem Zeitpunkt wollte er Ellred in seinem elenden Wald von seiner Festung aus überrennen und ihm so das verdiente Schicksal bereiten. Doch die Feste dieses gierigen Elfenkönigs war zu gut geschützt; dessen Sohn und seine Truppe zu gute Bogenschützen. Aymon, Ellreds Sohn, hatte schon zu viele seiner Orks getötet ohne dafür bluten zu müssen. Wenn es nach dem willen des Schlächters ging, änderte sich dies in baldiger Zukunft.
So zog Varag aus, dem Willen seines Vaters zu gehorchen. Er ritt allein, um die Aufmerksamkeit der verfluchten Menschen nicht auf sich zu ziehen. Da er nur nachts unterwegs war, dauerte es ein wenig länger als der bleiche Ork erwartet hatte, doch nach wenigen Tagen traf er in der Wohnhöhle des Königs ein. Sie war so, wie er sie sich vorstellte; kalte, dreckige und enge Gänge zogen sich durch den Stein. Sie stanken nach Abfall und vermodertem Gras. Es gab nur wenige Zimmer, alle schäbig. Varag gefiel es sehr.
Er stand hoch erhobenen Kopfes vor Wonin dem Großen und erwiderte fest dessen Blick. Der Troll saß auf seinem Knochenthron, stierte ihn mit hohlem Blick an. Einer seiner Söhne, Yagi, stand neben ihm und sah aus tumben Augen auf den bleichen Ork. Ihre Verhandlungen zogen sich schon die ganze Nacht und kamen doch zu keinem Ergebnis.
Varag gab nicht nach, Wonin kam ihm nicht entgegen. Der Ork wurde schlussendlich zu später Stunde in die Küche gebracht und dort wurden ihm die blutigen Überreste eines Hirsches auf den Tisch geladen. ´Eine gute Mahlzeit. Mein Vater gibt mir oft nur Haseninnereien oder ich muss selbst jagen, was ich zum Leben brauche.`
Als er sein Mahl verspeist hatte, trat er auf den dunklen Gang und wurde kurz darauf unsanft zu Seite gestoßen. Sligo und Kelraz, Yagis jüngere Brüder, kamen gerade durch den Tunnel. Sie unterhielten sich darüber, wie schmackhaft Ponys und Menschen waren, lachten und übersahen dabei Varag. Er wurde von Sligo so heftig an die Wand gedrückt, dass er ihm die Schulter auskugelte. Doch es berauschte ihn im gleichen Moment auch. Die Berührung des Trolls löste etwas Unbekanntes in ihm aus.
Er wollte dem Grauen etwas Patziges entgegenschleudern, doch es kam nur etwas Unsinniges heraus. „Hmpf…“
Sligo drehte sich um, bemerkte ihn endlich dort an der Wand und kam zurückgetrottet. „Was hat der Kleine denn? Hat er sich weh getan?“, höhnte er.
„Du Idiot hast meine Schulter verletzt“, entwich Varag nun boshaft. Unversehens krachte Varags Schädel an Sligos Stirn und sie waren in einen ungleichen Kampf verwickelt. Der Bleiche war verletzt, der Troll ungleich schwerer. Es war klar, wer von ihnen den Kampf gewinnen musste. Doch Sligo war beeindruckt von so einem harten Kopf. Er lachte, zog Varag auf die Füße und dabei schnappte dessen Schulter wieder in die richtige Position.
„Komm, sauf einen mit mir. Kelraz und ich haben guten Schnaps erwischt, als wir einige Zwerge verschleppten. Sie schmeckten nicht besonders gut, aber ihr Selbstgebrannter ist um so besser.“
Sligos Lachen ging Varag durch Mark und Bein.
Zuerst hatte er diese merkwürdigen Gefühle noch dem Schmerz in seiner Schulter zugeschrieben, doch sie waren auch jetzt noch immer da. Er war verwirrt. Dennoch ließ er sich von den Trollbrüdern mit in Sligos Zimmer ziehen.
Sie saßen eine ganze Weile stumm da und reichten die Flasche untereinander weiter. Varag musterte Sligo dabei fasziniert aus dem Augenwinkel. Er zuckte bloß mit den Schultern. Kelraz beachtete ihn nicht einmal. Schließlich, berauscht vom Alkohol, tauschten sie Geschichten aus. Die Kerle unterhielten sich darüber, was es hieß, der Sohn des Schänders zu sein und der des Trollkönigs. Als es Kelraz zu langweilig wurde, zog er sich in seine Kammer zurück. Sligo und Varag waren allein. Der Schnaps wurde knapp, Varags Gefühle größer. Der Troll nahm einen Schluck aus der letzten Flasche, gab sie an den Ork weiter.
Er setze sie an doch die Flasche war leer. Wütend schnaubte er und stieß Sligo den Ellenbogen in die Rippen. „Du hast den letzten Schluck.“
Sligo nickte und lachte dabei.
„Los. Gib mir was davon!“ Betrunken beugte sich Varag zu Sligo hinüber. Im Rausch legte er eine Hand in dessen Nacken und zog den Troll näher an sein Gesicht. Der Alkohol ließ es für ihn wie eine gute Idee wirken, als er seine Lippen auf Sligos Mund drückte und mit seiner Zunge darüber leckte. Dieser öffnete sich erschrocken und ließ den allerletzten Schluck Varags Kehle hinabrinnen.
Es hätte vorbei sein sollen. Er hatte doch nur diesen einen Schluck gewollt. Doch es kam anders. Sie ließen sich nicht los; pressten ihre Münder verlangend auf einander. Varag knurrte, Sligo keuchte und fluchte wüst, als sie sich lösten.
„Was soll das?“
„Ich weiß nicht“, gab Varag zurück. Schon zog er Sligo wieder zu sich heran. Er leckte über die Haut an dessen Hals, krallte sich schmerzhaft in seinen Rücken. Nun knurrte der Troll laut auf. Er wollte sich zurückziehen, doch er hatte mehr getrunken. Seine Kräfte ließen nach und die Zunge an seiner Haut war heiß, feucht, fordernd. Sligo begann ungewollt darauf zu reagieren. Varag bemerkte es.
Er legte seine freie Hand auf das schon harte Fleisch unter dessen Lendenschutz und stöhnte auf. Seine eigene Hose war bereits schmerzlich eng. Er brauchte dringend Erleichterung und er wusste instinktiv, wie er sie bekommen würde. Während er Sligo mit seiner Hand fast bis zur Besinnungslosigkeit wichste, positionierte er sich hinter dem Troll.
Varag öffnete die Schnüre, die das Fell auf seiner Hüfte hielten und presste seinen Schwanz unversehens an Sligos Eingang. Der graue Riese brüllte schmerzerfüllt auf als Varag kraftvoll in ihn drang. Der Ork keuchte erstickt als er von dieser unbeschreiblichen Hitze und Enge umschlossen wurde. Sligo wehrte sich, doch ein Biss in seinem Nacken ließ ihn augenblicklich verharren. Auch Varag harrte einen Moment aus; seine Zähne in Sligos Hals, sein Schwanz tief in ihm vergraben.
Er wurde von Gefühlen überflutet, die er noch nie gespürt hatte. Ungläubig kniff er seine Augen zusammen, wollte, dass es aufhörte. Doch es wurde nicht besser. Stattdessen wurde es immer mehr, was auf ihn einströmte. Die Hitze des Trolls, sein Geruch, sein Geschmack. Er hörte, wie Sligo erneut knurrte, doch diesmal klang es lustvoll, denn er hatte sich an Varags Ausmaße gewöhnt.
Es war zu viel.
Varag zog sich zurück, vermisste sofort dieses Gefühl. Also schob er sich wieder in Sligo. Beide stöhnten wild auf. Varag hatte irgendetwas in Sligo gestreift, das ihn unwillkürlich aufschreien ließ, laut und durchdringend. Er schob sich Varag entgegen, wollte das noch einmal erleben. Er fühlte noch immer die Hand des Orks um seinen Riemen. Sie wurden wild. Leiber klatschten aneinander, Stöhnen entrang sich ihren Kehlen.
Beide waren unerfahren, wussten nicht, was sie da mit einander taten; einen anderen Körper auf diese Art und Weise berührten. So dauerte es nicht lang bis Sligo seinen Saft auf den feuchten Boden und in Varags Hand verspritze. Dabei engte er den Ork so stark ein, dass dieser keine andere Möglichkeit hatte, als sich tief in Sligo zu ergießen.
Er legte seine Stirn auf dessen Rücken. Sie wussten beide, dass sie so etwas niemals wiederholen würden können, doch bald flüsterte Sligo leise und heiser: „Wieder einmal?“ Er spürte, wie Varag an seinem Rücken nickte. „Wann?“, fragte der Troll.
„In der nächsten Vollmondnacht in drei Wochen?“
„Ja. Wo?“
„Da in der Nähe, wo die Bauern hausen. Ich werde sie vertreiben. Es wird unser Platz.“
„Gut.“ Sligo lächelte kurz.
Gerade als Varag sich von ihm lösen wollte, wurde die Tür zu Sligos Kammer aufgestoßen. Der König kam herein. Er sah was sein Sohn mit dem Ork angestellt hatte und stieß einen wütenden Schrei aus. Wonin warf Varag aus seiner Höhle, hinaus in den beginnenden Tag.
Varag konnte die Sonne zwar ertragen, doch sie bereitete ihm unsägliche Schmerzen und er wusste das weitere schlechte Gefühl, das in seiner Brust tobte, nicht zu benennen. Es war sein Herz, das ihm diese Pein bereitete.
Als er in Wutara eintraf wurde er freundlich von Orgha begrüßt. Doch das war kein besonders gutes Zeichen. Orgha lächelte seinen Sohn niemals an. Er hielt ein Blatt in der Hand, ein Rabe saß auf seinem Arm. Er war kurz zuvor auf Orghas Arm gelandet. Das Blatt trug Wonins Zeichen…
***
In jener lang vergangenen Nacht wurden ihm die Narben zugefügt, über die Varag gerade strich. Er wurde in einen Käfig über den Abgrund gehängt und dort zwei Wochen vergessen. Dann fragte ihn sein Vater, ob es ausreichte. Varag nickte, scheinbar gebrochen. Doch er wollte nur aus seinem Gefängnis entkommen.
Nur eine Nacht später schlich er sich erneut davon. Er schaffte es gerade so, Sligo in der Vollmondnacht zu treffen. Varag war besorgt – schon wieder ein neues Gefühl. Was Sligo über sein Gesicht denken mochte, über die neuen Narben? Doch dachte der Troll überhaupt darüber nach, was mit Varag geschah? Er tat es. Er empfand Trauer über den Schmerz, den Varag erlitten hatte. Sligo fuhr sacht über dessen Gesicht. Varag legte seinen Kopf in diese zarte Berührung hinein, die er Sligo kaum zugetraut hatte.
Ihre Begegnung wurde rau, ungezügelt und sehr wild doch bald wussten sie aufeinander einzugehen. Sie erkannten, was dem Anderen gefiel, wie sie gegenseitig ihre Lust steigerten. Sie schätzen es, sich zu berühren, dem Geliebten einfach nah zu sein. Sie begannen, sich ab und an zu streicheln, manchmal küssten sie sich sogar und nach einigen Jahren konnten sie es nicht mehr leugnen.
Sligo und Varag liebten sich.
Mit der Zeit erkannten selbst die Väter, dass es keinen Sinn ergab, sich dagegen zu stellen. Es war ganz egal, was Orgha seinem Sohn antat, er verschwand um sich mit Sligo zu treffen. Bei Wonin war es ähnlich. So kam es, dass Sligo seine Brüder mit sich nahm, damit er nicht allein durch die Wildnis streifen musste, und Varag bekam bessere Männer für seine Rotte.
Einer seiner Orks schlich langsam zu ihm, die Hände erhoben. „Mein Hauptmann, nicht köpfen, bitte n~n~nicht köpfen. Wir können weiter.“
„Dann LOS!“, brüllte Varag.
Die Wölfe rannten voran, sie hatten die Witterung des Zwergenpacks in der Nase. Doch als sie näher an sie herankamen, musste Varag erkennen, dass sie bereits im Juwelenwald von Ellred verschwunden waren. Seine Rotte konnte ihnen dorthin nicht mehr folgen. So zog er zurück in die wilden Lande, seiner Heimat, um sich mit seinem Vater zu besprechen. Er wollte unbedingt, dass die Zwerge litten, bevor er sie alle niederstreckte.
Orgha sah, wie sein Sohn die Tore durchschritt und staunte. Aus welchem Grund war er schon wieder zurück? Meist blieb er einige Tage mit Sligo dort, wo auch immer sie sich trafen. Er trat Varag entgegen und sah dessen wutverzerrtes Gesicht.
„Sohn, was ist?“, fragte er barsch.
„Thazas und seine Zwerge sind! Sie haben Sligo und seine Brüder zu Stein erstarren lassen. Ich fand ein paar ihrer Habseligkeiten dort. Ich will seinen Kopf und die aller, die bei ihm waren!“
„Wir werden deinen Mann rächen. Es wird nicht mehr lange dauern. Unsere Armee wird mit jedem Tag, der vergeht, zahlreicher. Hab etwas Geduld!“
„Wie bald? Ich will ihn leiden sehen. Er hat mein Herz in Stein verwandelt, dafür reiße ich ihm seines aus der Brust!“
„Das wirst du, mein Sohn.“ Orgha legte seine Hand auf Varags Schulter und drückte zu. Mehr Zuneigung würde er nicht bekommen.
Es vergingen einige Wochen bis ihre Armee stark genug war. Dann wurde ihnen bekannt, dass im Königreich Zodral ein Krieg ausgebrochen war und die Städte brannten. Ein Drache war aufgetaucht, um sie in Feuer zu entzünden.
Die Orks waren genügend, um selbst einen Angriff wagen. Varags Schmerz vergrößerte sich in dieser Zeit. Oft dachte er daran, dass er Sligo hätte helfen können, wäre er nur einen Tag eher aufgebrochen, wäre seine Rotte nur etwas schneller gewesen, wäre er doch nur… Verzweifelt ließ er seine Männer noch härter trainieren, schneller rennen, weniger essen. Sie sollten ausgehungert nach Fleisch sein, wenn sie in diesem beschissenen Königreich ankamen und sich in die Kämpfe stürzten. Die Zwerge waren daran beteiligt, seine Späher hatten es berichtet. Sie sollten über die Zwerge herfallen wie Tiere, denn diese verlausten Bergbuddler sahen selbst nichts anderes in ihnen. Nun würden die Orks ihnen zeigen, wie recht sie damit hatten.
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