Draco's POV:
Schon seit Tagen fiel mir Hermine immer öfters auf, so wie heute.
Sie saß Mal wieder am Gryffindortisch in der großen Halle mit Blickrichtung zu ihm. Allerdings schaute sie ihn nicht an und so konnte er sie vollkommen betrachten, ohne dass sie ihn dabei erwischte. Wenn da nicht Blaise und Pansy wären...
»Mensch, Draco! Hörst du mir überhaupt zu?«, riss Blaise ihn aus seinen Gedanken. Draco versuchte einfach so zu tun, als ob er Blaise zuhören würde und nahm sich noch etwas Kartoffelpüree: »Ääähm, jaja« Blaise kannte ihn aber leider einfach zu gut: »Ach wirklich? Das glaubst du jawohl selbst nicht. Mann Alter, Schlag dir doch Mal endlich Granger aus dem Kopf, du hast dich sowieso keine Chance bei ihr!« Draco fragte sich Mal wieder, wieso er ihm das überhaupt erzählt hatte. Toll, jetzt hatte er keinen Hunger mehr, also stand er schnell auf und verließ fluchtartig die große Halle.
In seinem Zimmer ließ er sich auf sein Bett fallen und atmete tief durch...
Ein Plan musste her! Er musste sie für sich gewinnen, bevor das Weasel es tat. Aber was sollte er tun?... Er überlegte und überlegte und überlegte, doch er kam zu keiner Lösung und das machte ihm schlechte Laune.
Als es schließlich noch an der Tür klopfte und Pansy einfach reinkam ohne auf eine Antwort abzuwarten, riss ihm der Geduldsfaden: »Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?« Pansy versuchte die Situation zu retten indem sie sich auf Draco's Schoß setzte und ihn versuchte zu küssen. Ruckartig stand er auf und verließ sein Zimmer. Pansy rief ihm noch etwas hinterher was er allerdings nicht verstand und ihn somit auch nicht hinderte einfach weiterzugehen. Er wusste nicht wohin er ging, er wollte einfach nur Mal allein sein. Schließlich befand er sich am großen See wieder an seinem Lieblingsplatz.
Er nahm nur wenige Meter von dem See entfernt unter einem Baum Platz, auf dem ein Herz war, worin L+S stand. Hier hatten Lily und Severus ihre Liebe verewigt, bevor er angefangen hatte sie zu beschimpfen. Er hatte von seinem Paten die ganze Geschichte erzählt bekommen. Sie passte perfekt zu ihm: er hatte Hermine sein bisheriges Leben lang beschimpft und geärgert wie es sein Pate einst tat. Und das nur um sie zu beschützen vor seinem Vater der das nicht gut gehießen hätte, hätte er es gewusst. Hermine hatte ihn von Anfang an verzaubert gehabt mit ihren krausen Locken und den rehbraunen Augen und sie würde mit der Zeit immer schöner...
Er merkte garnicht, dass er angefangen hatte zu weinen, doch es liefen nasse Tränen über seine Wangen. Er war doch kein Feigling!
Und doch wusste er es nicht zu verhindern und musste es zulassen. Es tat gut endlich einfach mal alles rauszulassen.
Als er sich schließlich ausgeweint hatte und seine Tränen versiegt waren, ging er wieder zum Schloss zurück und direkt ins Bett. Kurz bevor er einschlief hatte er die perfekte Idee...
Hermines POV:
So wie Draco Malfoy sich in den letzten Tagen benahm, wurde es langsam komisch... Als er schließlich heute auch noch auf sie am Abend in der Bibliothek zukam und versuchte fest und selbstbewusstzu sprechen, wurde sie sehr misstrauisch.
Er stotterte ohne seine sonst vorhandene feste Stimme: »M-Möchtestdu....di-dichmit...mitmirmal treffen?« Mit sowas hatte Hermine jawohl Mal garnicht gerechnet... Warum wollte er sich mit ihr treffen? Aus lauter Verdutzen sagte sie zu, was sie ein paar Sekunden lang bereite und dann beschloß einfach Mal zu schauen wie es sich entwickelt. Sie musste sofort zu ihrer besten Freundin Ginny!
Da Draco sich schon verabschiedet hatte und gegangen war, hastete sie schnell sie ganzen Treppenstufen hinauf und stoppte nur ganz kurz um das Passwort für den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu nennen: »Always and Forever«. So sehr sich die dicke Dame auch beeilte es ging Hermine nicht schnell genug. Als sie dann endlich im Gemeinschaftsraum angelangt war und sich umsah fand sie allerdings nur Ron und Harry. Als sie sie fragte ob sie Ginny gesehen hätte, antwortete Ron nur ganz entspannt: »Was ist denn los Mine? Du siehst aus als wärst du von Malfoy auf ein Date eingeladen worden« Als die zwei lachten, schüttelte Hermine nur schnell den Kopf um erstmal keinen Verdacht zu regen. »Ginny ist schon oben im Schlafsaal«, spuckte Harry dann endlich aus, »sie hat letzte Nacht viel gelernt für die Abschlussprüfungen und war somit dann heute sehr müde« Hermine bedankte sich noch schnell und lief die Treppen hinauf zum Schlafsaal. Hatte sie Malfoy wirklich auf ein Date eingeladen und sie wirklich zugestimmt? Sie verstand die Welt nicht mehr... War das überhaupt ein Date? Sie musste unbedingt mit Ginny reden, hoffentlich schlief sie noch nicht.
Sie hatte Glück! Ginny saß noch am Schreibtisch und schrieb einen Aufsatz, wahrscheinlich für Zaubertränke. Genau in dem Moment, in dem Hermine reinkam, wurde Ginny fertig. »Hi Hermine, was gibt's denn neues? Du siehst total durch den Wind aus...« Hermine beschloss nicht lange um den heißen Brei herumzureden und spuckte es demnach schnell aus: »Draco Malfoy hat mich gefragt ob wir uns Mal treffen können...und ich hab zugesagt« Einen Moment lang war es still und Hermine dachte, Ginny würde es ihr übel nehmen. Doch damit was kam, hatte sie nicht gerechnet...
Ginny stieß einen kleinen, aber trotzdem lauten Schrei aus und...begann sofort loszuplappern: »Ein Date? Mit DEM Draco Malfoy? Du hast wirklich zugesagt? Wann? Wo? Was ziehst du an? Wie machst du deine Haare? Kann ich dir irgendwie helfen? Ich dachte schon er fragt dich nie..« Hermine versuchte dem Fragenhagel zu entkommen, bis Ginny sie mit ihrer Aussage stutzig machte: »Wie meinst du das: Du dachtest schon fragt mich nie?« Ginny druckste erst ein bisschen verlegen herum, bis sie mit der Wahrheit herausrückte: »Ähm, Also...du...er, äh... Er starrt dich ständig an! Hast du das noch nie mitbekommen?« Hermine hatte es doch tatsächlich noch nie mitgekriegt, dass er das tat. Hoffentlich hatte er nichts böses vor...
»Und du bist mir wirklich nicht böse, Ginny?« , hakte Hermine nach. Doch Ginny verneinte : »Ey, der sieht doch total heiß aus und ist der Mädchenschwarm der halben Schule. Wieso sollte ich dir da böse sein?« Hermine atmete erleichtert auf und sie gingen ins Bett, allerdings nicht ohne, dass Ginny sie bis spät in die Nacht hinein noch fragte was sie den anziehen wollte und so einen ähnlichen Kram.
Die Zeit verging ziemlich schnell und inzwischen war auch Hermine aufgefallen, dass er sie anstarrte wenn sie in seinem Blickfeld saß. Und so herrschte einige Male intensiver Blickkontakt.
Als es dann endlich Samstag war, hüpfte Hermine schnell aus dem Bett und sofort war auch leider Ginny wach. Hermine flüchtete erstmal schnell ins Bad um auf die Toilette zu gehen und zu duschen. Doch als sie fertig war, musste die wieder zu Ginny und der Horror begann. Ginny stand schon mit ein paar Kleidern vor der Türe und auch ein paar Schuhe und Schmuckstücke lagen herum.
Ginny wuselte sofort um die herum und überlegte welche Frisur sie denn tragen sollte. Hermine versuchte dann Ginny aufzuklären, dass sie kein Kleid brauchte und auch keinen Schmuck oder sowas edles: »Wir gehen doch nicht zu einem Ball! Sondern nur zum großen See« Sofort hatte Ginny eine Lösung: Sie hielt ein rotes Kleid hoch, wohingegen Hermine leider nichts dagegen einzusetzen hatte, denn sie fand es wunderschön.
Nach dem Frühstück zog sie sich noch schnell um und widersetzte sich Ginny, die versuchte sie zu überreden ihr einen Flechtzopf machen zu lassen.
Endlich war es soweit. Hermine hatte leicht zittrige Knie und ihr Herz klopfte sehr schnell als sie die letzten Treppenstufen hinunterstieg und dann vor Malfoy stand...
Sie gingen hinaus zum zugefrorenen See und dort blieben sie stehen. Sie sah die Unsicherheit bin seinen Augen als er zum Sprechen ansetzen wollte und durch einen Reflex legte sie einen Hand an seinen Wange, was ihn verdutzt aufblicken ließ. Endlich setzte er zum Sprechen an: »Hermine, du bist so wunderschön...« Hermine wurde ein bisschen rot und diesmal blickte sie verlegen runter. Doch Draco legte seine Hand an ihr Kinn und zwang sie somit ihn anzusehen. Und wieder setzte er zum Sprechen an: »Ich meine das Ernst. Ich...Ich wollte dich nie beleidigen und doch habe ich es immer wieder getan. Ich wollte doch nur meinen Vater beeindrucken und doch bekam ich nie den Stolz von ihm den ich mir gewünscht hatte. Schon als kleines Kind wurde ich so erzogen Muggelgeborene zu hassen und ich merkte erst wie falsch das war, als ich ein Todesser werden sollte. Und doch konnte ich mich nicht wehren, sonst hätte der dunkle Lord mich und meine Familie getötet.« Verzweiflung lag in seiner Stimme und auch Angst, Schrecken und Unsicherheit die Hermine sonst garnicht kannte und beide mussten schluckten »Und doch war ich schon immer von dir beeindruckt vom ersten Tag an, wie schlau und... und hübsch du doch bist.« Ein letztes Mal holte er noch tief Luft und sagte dann, bevor er zum Boden blickte: »Ich...Ich l-liebe dich!«
Hermine war erstmal vollkommen überfordert mit der Situation und bekam kein Wort heraus. Als schließlich eine Tränen über seine Wangen kullerte und auf den Boden tropfte, wusste sie langsam was zu tun war:
Sie nahm vorsichtig ihre Hand und wischte die zweite Träne weg. Schließlich legte sie noch eine Hand an sein Kinn und ganz vorsichtig schaute er zu ihr auf. Hermine erkannte in seinem Augen Schmerz und Gedemütigung. Als er ihr in die Augen blickte löste sich wieder eine Träne und lief über seine Wange.
Diesmal küsste Hermine sie weg, was ihn noch mehr verdutzer machte, das spürte sie.
Hermine bemerkte auf einmal ein Gefühl tief in ihr drin. Es war weder Mitgefühl noch Abneigung. Sie hatte dieses Gefühl stets verdrängt und nicht wahrgenommen und doch gab es dieses.
Es war pure Liebe zu diesem Mann der vor ihr stand.
Langsam beugte sie sich vor und als ihre Lippen aufeinander trafen, explodierte in beiden ein Feuerwerk der Gefühle. Der Kuss schmeckte nach etwas salzig und war voller Verzweiflung, Angst und natürlich voller Liebe.
Langsam begannen sie ihre Lippen zu bewegen. Erst ganz vorsichtig, doch mit der Zeit wurden sie immer sicherer und so drückten sie ihre Lippen immer fester aufeinander.
Alles in Hermine schrie nach diesem Mann vor ihr. Sie war wie besessen von ihm und sie wollte ihm am liebsten ganz nah bei sich haben. Sie drückte sich so fest wie es ging an ihn und vertiefte diesen Kuss noch ein Stückchen.
Vorsichtig öffnete sie ihre Lippen und sofort begann ein Kampf beider Zungen, den erst Draco gewann und dann durch ihre Mundhöhle fuhr, was sie ein angenehmes Krippeln durchfahren ließ. Danach kämpften ihre Zungen wieder miteinander und das ganze Spiel begann wieder von vorn.
Hermine gewann diesmal den Zungenkampf und ließ ihre Zunge durch seinen Mund schnellen, wodurch er sich noch fester an die drückte.
Und so standen sie eng umschlungen und sich wild küssend vor dem Baum am See, an dem einst ähnliche Liebe stattgefunden hatte.
Der intensive emotionale und sehr zärtliche Zungenkuss ging nicht mehr lange, denn beide mussten sich eine kurze Zeit später voneinander lösen, aufgrund von Luftmangel.
Sie blieben trotzdem immernoch eng umschlungen dort stehen und sie lehnte die Stirn an seine.
Beide versuchte wieder zum Atmen zu kommen und so durchbrach Hermine als erstes die Stille: »Ich liebe dich auch«
Und währendessen hatten sie garnicht bemerkt dass es wieder angefangen hatte zu schneien und sie blickten kurz nach oben und nachdem sie sich einmal tief in die Augen blickten und lächelten begannen sich dann wieder intensiv zu küssen. Erst langsam und dann wieder immer wilder und forderndender. Beide legten ihre ganze Zuneigung in diesen Kuss der ihnen alles bedeutete.
Und weil der Kuss so wild war, fielen sie schließlich um und in den Schnee hinein. Kurz lachten sie beide auf und begannen danach sich wieder zu küssen.
Als sie sich zum zweiten Mal aufgrund von Luftmangel lösen mussten, blieben sie einfach engumschlungen liegen und genossen den Moment.
Schließlich rappelten sich beide auf und gingen Händchen haltend wieder zum Schloss. In einem der vielen Fenster, glaubte Hermine zu erkennen, dass die Gardine dich etwas bewegte als hätte jemand hinausgeschaut. Sie hatte sich das bestimmt nur eingebildet, dachte sie.
Und doch hatte jemand sie tatsächlich beobachtet. Es waren nicht Harry oder Ginny, oder auch Ron, Nein, es war Snape, Severus Snape. Derjenige, der einst ähnliches an dieser Stelle erlebt hatte. Verstohlen wischte er sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel und freute sich. Wie schön die junge Liebe doch war...