Ich musste fast eine Stunde warten, bis mein Freund mich erreichte. Das bedeutete wohl, dass er zu Fuß gekommen war, den er wohnte nicht allzu weit entfernt. Bevor wir aufbrachen, fand er meine Punktekarte im Portemonnaie, das neben der Tür lag.
"Die tust du immer dahin", erklärte er mir und ich nickte, ohne mich erinnern zu können. In meiner eigenen Welt war ich weniger organisiert gewesen ...
Gemeinsam mit meinem guten Freund wanderte ich durch die Straßen. Es waren viele Leute unterwegs, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Busse sah ich selten, jedoch viele Haltestellen. Diese hatten digitale Bedienfelder.
"Du kannst jederzeit einen Bus rufen", erklärte mein Freund mit gedämpft. "Wann immer du einen brauchst. Die Fahrer sitzen auf Abruf an verschiedenen Stellen der Stadt und können sofort kommen."
"Wie Taxis?", fragte ich verwundert.
Mein Freund nickte. "Aber siehst du diesen kleinen Balken?"
Jede der Haltestellen hatte eine kleine Säule in der vorderen Stange, die mit grünen, gelben oder roten Lichtringen gefüllt war - je niedriger der Stand, desto dunkler die Farbe.
"Sieht aus wie eine Akkuanzeige."
"Du kannst, statt direkt einen Bus zu rufen, auch anmelden, dass du fahren willst, und wohin. Per App sogar Monate im Voraus. Auf diese Weise kannst du dich mit Wildfremden verabreden, dass ihr gemeinsam einen Bus nehmt."
Nun verstand ich, wieso mein Freund unsere Schritte immer wieder zu einer Haltestelle lenkte und die Anzeigen kontrollierte. Es gab keine Linienpläne mehr wie in meiner Welt, nur Pläne mit allen Strecken und Haltestellen der Stadt.
An einer Haltestelle hielt mein Freund. Die Anzeige war fast voll und tiefgrün. Doch wichtiger noch: "Hier, der Bus wird in die Innenstadt fahren. Wir haben Glück."
Die Ziele der Passagiere wurden auf dem Bildschirm dargestellt. Manche Haltestellen waren klein und blass, wo, wie mir mein Freund erklärte, nur ein oder zwei Personen aussteigen wollten. Die meisten Fahrgäste wollten aber offenbar zur letzten Station, der Innenstadt.
"Das ist gut. Man zahlt nämlich immer nur für die Strecke, die man auch mitfährt. Wenn jetzt viele Leute vor Ende der Fahrt abspringen, müssen die letzten viel mehr zahlen, um bis zum Ende gebracht zu werden. Auch deshalb steigen die meisten schon in der Innenstadt aus - vielleicht wollen sie gar nicht dorthin, aber es ist der einfachste Weg."
"Das ist mir auch aufgefallen", murmelte ich. "Die Menschen hier sind durchschnittlich sportlicher als daheim."
Mein Freund trug uns für den Bus ein und mit leisem Klingeln füllten sich die letzten Lichtringe. Auf dieses Geräusch hin gesellten sich noch ein paar der Passanten zu uns.
"Och, das ist ja praktisch", meinte eine alte Dame und begann, mit meinem Freund zu plaudern. "Normalerweise ist der Bus um diese Zeit nie voll ..."
"Nur zwei Punkte!", erwähnte ein Mann auf meiner anderen Seite. "Ich wollte eigentlich erst nächste Woche einkaufen, aber das muss man ja nutzen."
Ich merkte, dass er mit mir sprach, und zwar, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. Ich lächelte eilig und bestätigte, dass wir ein gutes Geschäft machen würden ...