Wir sind natürlich keine Tiere.
Gott bewahre! Der Mensch hat sich längst zur Krone der Schöpfung erhoben.
Man macht sich zum Affen, wenn man was anderes behauptet.
Aber die Frage nach dem Sinn des Lebens bleibt. Was sind wir, wenn keine Tiere? Was genau ist diese geheimnisvolle Krone?
Denn wenn ich nach draußen sehe, habe ich manchmal das Gefühl, dass wir nur Zahnräder in einer stotternden Maschinerie sind, vom Sand knirschend, von Besen zerhackt. Ein System, in dem Burn-Out längst Mode ist.
Das muss man sich mal vorstellen. Absolute geistige Erschöpfung, die ausgebrannte Kerze, die nur noch für Arbeit und Schlaf lebt, ist bei uns Normalität.
Der Mensch soll arbeiten. Er wird mit Urlaubstagen abgespeist, damit er durchhält, aber überall überwiegt das Streben nach Optimierung. Mehr Leistung, weniger Zeit. Mehr Gewinn und weniger Lohn. Während hier jene, die ohnehin gut verdienen, um Euro und Euro des Stundenlohns streiken, müssen anderswo Menschen auf die Großzügigkeit ihrer Gäste hoffen, denn vom Arbeitgeber gibt es kein Entgegenkommen.
Wenn ihr mal lachen wollt, dann lest Stellenausschreibungen. "18 Jahre alt, 20 Jahre Erfahrung mit Programm X." Liebend gerne.
"Flexible Arbeitszeiten, variierende Einsatzorte."
"Seien Sie belastbar und eigenständig."
"Der Spaß am Job ist ja wichtiger als das Geld."
"Als Inflationshilfe kann man ja Steuerentlastungen einführen ..."
"Huch, wieso finden wir denn keinen Nachwuchs? Wieso wirtschaftet diese neue Generation nicht?"
Wenn ich mir die Welt so angucke, wird es höchste Zeit, dass wir alle durch Roboter ersetzt werden ... durch eine Maschine, Mensch!