Im Hyphurion-Pen&Paper mussten die Spieler für eine Nebenquest ein Gedicht aus der fiktiven Indianersprache der Assai in die Handelssprache (= Deutsch) 'übersetzen'. (Da ich keine Vorgabe in der Assai-Sprache geschrieben hatte, war es im Grunde nur Gedichtschreiben nach Vorlagen. Die Assai-Variante habe ich nachträglich gebastelt.) Dazu hatten sie folgende Informationen und Vorgaben, an denen sie sich orientieren sollten:
Ein Shuwari ist die traurig-ernste Variante des Shiwir, des traditionellen, assairischen Gedichts. Es ähnelt einem Sonett und besteht aus vier dreizeiligen Strophen mit meist folgendem Schema: AAA BBB CCC ABC. Die letzte Strophe kann aus Kopien einer der vorherigen Zeilen bestehen oder sich gänzlich oder teilweise aus neuen Zeilen zusammensetzen. Für gewöhnlich führen die ersten drei Strophen je eine Aussage, ein Problem oder eine Frage an, welche alle in der letzten Strophe aufgelöst oder beantwortet werden. Außer dem Shuwari gibt es auch noch das Shawaru, ein Lehrgedicht oder eine dichterische Nacherzählung der Geschichte, und das Shiwaru, ein witziges Gedicht oder Spottgedicht.
Das Koteru-Shuwari ist ein sehr berühmtes Shiwir, übersetzt bedeutet es etwa "Das Verbannten-Sonett". Es wurde von einer Gruppe Assai in der Verbannung über das Shakdee-Tal geschrieben und ist kennzeichnend für die Liebe, die die Assai für ihre Heimat empfinden.
Vorgaben:
- Jede Strophe beginnt mit "O Shakdee, deine ..."
- Das Reimschema ist Aaa Bbb Ccc ABC (Großbuchstaben = dieselbe Zeile, gleicher Buchstabe = gleicher Reim)
- Die erste Strophe beschreibt das Land.
- Die zweite Strophe beschreibt die Tiere.
- Die dritte Strophe beschreibt die Städte und Bauwerke.
- Das Gedicht ist wehmütig und sehnsuchtsvoll.
- Das Gedicht beschreibt vorwiegend Farben statt Geräuschen, Aktionen o.ä.
- Die Assai-Sprache beinhaltet Adjektive, die sowohl Farbe als auch Klang, Bewegung o.ä. gleichzeitig ausdrücken können - das lässt sich in der Handelssprache nur mit Neologismen ausdrücken.
- Die Assai-Sprache reimt bevorzugt über Konsonanten statt Vokale. Auf "Wogen" reimt sich für die Assai eher "wiegen" als "toben".
- Das Gedicht enthält keine Handlung oder lyrisches Ich, und auch keine "Auflösung" der sehnsuchtsvollen Aufzählung.
(Kursive Vorgaben waren optional.)