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Nach dem Prompt „Rotsalamander“ der Gruppe „Crikey!“
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"Hier müsst ihr vorsichtig sein!" Ihr junger Reiseführer drehte sich zu dem jungen Pärchen um und legte den Finger auf die Lippen. Seine Augen, ungewöhnlich blau, strahlten aus seinem Gesicht, während er langsam in die Hocke ging.
"W-wie, vorsichtig?", fragte die junge Elfe und legte die Arme um ihre etwas ältere Ehefrau. Dies erst seit wenigen Tagen - sie hatten ihrem Fremdenführer anvertraut, dass sie zu den Flitterwochen nach Yurvatis gekommen waren, um die Stadt des gezähmten Windes mit eigenen Augen zu sehen. Dafür mussten sie allerdings die Reise durch die Wüste auf sich nehmen.
Eine Wüste, in der es weit und breit nichts gab als den jungen Tolui-Hundemenschen, der ihnen als Fremdenführer diente.
Jetzt legte der schwarzweiße Hundemensch die Ohren an. "Wir müssen ganz leise auftreten. Das hier ist das Revier des Todeswürmer."
"Todeswürmer?", wiederholte die jüngere Elfe ängstlich.
Ihre Frau legte den Arm um sie. Böse funkelte sie den Hundemensch an. "Das ist sicher nur so ein Schauermärchen, das uns Angst machen soll."
"Sag das nicht!", hauchte die Jüngere. Jedenfalls erschien sie jünger, denn Elfen sah man ihr wahres Alter oft nicht an. "Er ist ein Einheimischer, er kennt sich aus."
"Ja, und er würde sicher nicht sein Leben riskieren, indem er in das Gebiet von irgendwelchen Erdwesen fressenden Riesenwürmern spaziert!"
"Sie fressen keine Erdwesen", antwortete der Tolui unbeirrt. "Dafür sind sie zu klein. Nur einen Schritt lang." Er deutete die Länge - die für einen Wurm immer noch sehr beunruhigend war - mit den Händen an. "Sie sehen aus wie Salamander und sie graben sich durch die Erde." Er ahmte die Grabbewegungen mit seitlichen Handbewegungen nach, die Arme kurz angewinkelt, wie die Beine einer Echse.
"Und lass mich raten, Erschütterungen locken sie an?" Die wenig beeindruckte Elfenfrau rollte mit den Augen. "Dann gaben sie ein Loch unter uns und ..."
"Sie schleichen sich an, wie ein Hai im Wasser ...", unterbrach der Tolui sie. Er legte die Handflächen vor sich zusammen, die Daumen nach oben gerichtet, und machte gleitende Seitenbewegungen. "Und dann beißen sie uns in die Füße!"
"Oh, nein, meine Füße!", brummte die Elfe sarkastisch, während ihre Frau sich ängstlich an ihren Arm klammerte.
"Sie sind giftig", erklärte der Tolui in genervtem Tonfall und stand auf. "Sehr giftig."
"Hm." Das beeindruckte die Elfe dann doch ein wenig. Ihre Frau zitterte längst.
"Es ist nur ein ganz kleiner Pieks, man spürt es kaum. Oder denkt, man hätte ein Steinchen im Schuh", berichtete der Hundemensch ernst, während seine blauen Augen weiterhin zu leuchten schienen. "Aber dann verfärbt sich die Haut so rot wie ein Todeswurm. Dann schwillt das Bein an und wird heiß, aber da ist es längst zu spät, viel zu spät."
"Oh nein!", hauchte die jüngere Elfe.
"Also passt gut auf Eure Frau auf!", mahnte der Hundemensch und zwinkerte. "Man weiß nie, wann ein Todeswurm in der Nähe ist."
"Na komm." Die ältere Elfe nahm ihre Frau kurzerhand auf die Arme. Diese klammerte sich an ihren Hals und schmiegte sich an sie, während sie beteuerte, wie große Angst sie hätte.
Mit einem schwachen Lächeln um die Mundwinkel ging der Tolui ihnen voran. Es war bei weitem nicht seine erste Führung für ein Pärchen auf Flitterwochen.
