Novemberabend
November,
vier Uhr Nachmittag
und eine tiefe Sonne
wirft schüchtern fast, ihr Licht
und lässt den Kirchturm strahlen.
Still und gedämpft,
so könnt´ es ewig bleiben!
Doch im November
währt Ewigkeit nicht lang.
Wolken tun sich nochmal auf,
ihre Gebirge thronen majestätisch
leuchten rot-orange
in einem flachen Licht
und Bäume zeigen ihre Knochen,
erheben sie wie kalte Finger aus dem Grund.
Aus Feldern steigt der Nebel auf
und raubt uns die Konturen.
Hebt auf, was du für sicher glaubtest
und für dich greifbar schien.
Hüllt dich und deine Denkstruktur´n
in seine kalte Watte.
Es dämmert schon,
das Heute schwindet leise,
kaum merklich sanft dahin.
Nun leiste keinen Widerstand
und lass` dich mit ihm schwinden.
Der Abend nimmt dich an der Hand
und trägt des Tages Last davon –
nimm dies als seine Wohltat an
und hör ihm zu was er verspricht.
Lass los die Zeit und schwebe
tief in seine dunkle Geborgenheit.