Die letzten Sonnenstrahlen spiegelten sich auf der Oberfläche des kleinen Springbrunnen. Kleine Wellen kräuselten sich und schwappten funkelnd über den Rand. Wie tausend kleine Diamanten perlten Tropfen über den Stein und sammelten sich auf dem weißen Kies am Boden des Parks. Die Bäume standen dicht gedrängt in der heftigen Hitze der Nachmittagssonne. Unter ihnen bildete sich ein kühler schattiger Platz, der zum verweilen einlud . Der Asphalt war heiß und die Luft sirrte vor Hitze. Ich seufzte, räkelte mich in den Sonnenstrahlen und drückte mich gegen die Lehne der alten, rostigen Parkbank. Es war bereits Sommer, aber der Park war fast menschenleer. Hier und da spazierten noch einige verlorene Seelen über das zertrampelte Gras,führten ihre Hunde spazieren oder lungerten auf den weitläufigen Grasflächen. Alle anderen waren schon im Urlaub, am Meer oder hatten sich in die kühlen Schatten ihrer Häuser gerettet. Entspannt legte ich den Kopf in den Nacken und blinzelte der Sonne entgegen. Wohlige Wärme breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich schloss die Augen, um solange es noch möglich war, die Hitze des Sommers festzuhalten. Wehmütig dachte ich an mein Leben als normaler Mensch, zumindest an den Teil, an den ich mich erinnern konnte. Es war erst wenige Wochen her, dass ich aus der Blüte meines Lebens gerissen wurde. Seit meiner neuen Existenz war Zeit relativ, ich nahm sie kaum noch bewusst war und sie schien nicht mehr linear zu verlaufen. Ich konnte es nicht beschreiben, aber es war, als könnte ich sie fühlen, sie beinahe schmecken. Wenn ich jemanden holte, dann wusste ich wie sein Leben gewesen war. Es war süß, wenn der Tod eine Erlösung darstellte. Bitter, wenn die Liebe sein Herz am schlagen hielt. Und sie schmeckte furchtbar sauer, wenn die Seele eine unrechtmäßige Erlösung ereilte, obwohl sie schlimme Dinge getan hatte. Das was ich war,oder eher, was ich wurde, nannte man eine Walküre. Ich hatte im Frühling meinen Schulabschluss gemacht, als eine der Besten bestanden und hatte die Zusage einer Eliteuniversität in der Tasche. Meine Eltern waren unheimlich stolz auf mich, ich wusste es fiel ihnen schwer mich gehen zu lassen, denn ich war ihr einziges Kind. Sie planten eine Party, um mich endgültig mit 19 in die Welt der Erwachsenen zu entlassen. Ihre stille Zustimmung zu meinem neuen Leben und ihre Art der Unterstützung. Ein trauriges Lächeln stahl sich auf meine Lippen und eine Träne kullerte einsam über meine Wangen. Diese Erinnerung war nur ein Bruchteil aus meinem früheren Leben, doch nach meinem Erwachen fehlte mir ein Großteil. Ich war gestorben, hatte das gleißende, allumfassende Licht gesehen und war dann zurückgekehrt. Zusammen mit der Kraft und einer Aufgabe, die mir mein Göttervater gab. Als Walküre begleite ich Sterbende in ihrem letzten Moment. Immer dann, wenn sie mich sahen, führte ich sie in das Licht, den Himmel, nach Valhalla. Es gab viele Worte für den Ort, an den all diese Seelen wanderten. Am Ende war jedoch nur wichtig, dass sie ihre letzten Augenblicke nicht allein verbrachten. Seit meiner Wiederkehr war nichts mehr wie zuvor. Mein neues Ich konnte einige coole Dinge, aber ich musste schnell lernen, das nicht alles was glänzt auch Gold war. Ich habe noch nie in meinem Leben zuvor so viel Leid ertragen müssen, soviel Schmerz gesehen. Aber ich durfte nie vergessen, dass ich da war, um Halt zu geben und den verlorenen Seelen beizustehen. Ich habe auch eine körperliche Veränderung durchlebt. Ich konnte meine Erscheinung verblassen lassen bis ich für meine Umgebung nicht mehr wahrnehmbar war. Ich weiß nicht, wie ich vor meinem neuen Leben als Walküre aussah. Immer wenn ich in den Spiegel blickte, dann fühle ich mich unwohl. Als würde ich einer Fremden in die Augen blicken und nicht in die meinen. Objektiv betrachtet war ich schön. Schön reizend, schön schaurig und schön düster. Lange schwarze Haare fielen wie ein Wasserfall über meinen Rücken. Im Sonnenlicht glänzten sie, gleichartig einem geschliffenen Obsidian mit einem leichten lilafarbenen Schimmer. Der gleiche Farbton, der auch meine Augen bedeckte, in der Farbe von Lavendel. Diese starken Farben standen in einem herben Kontrast zu meiner hellen Haut, beinahe weiß wie Porzellan. Nicht gerade hilfreich dass ich oft dunkle Klamotten trug, die diesen Umstand unangenehm verstärkten. Auch heute bedeckte ein schwarzer Pullover meinen Oberkörper und schirmte mich vor der unerschütterlichen Hitze der Sonne ab. Ein nahes Bellen riss mich jäh aus meinen Gedanken und ich richtete mich ruckartig auf. Mein Körper schmerzte leicht von der unbequemen Sitzposition. Durch ausstrecken und dehnen meiner Gliedmaßen versuchte ich den unangenehmen Schmerz aus meinen Muskeln zu verbannen. Lautes Rascheln ertönte in der Nähe und gab einen aufgedrehten Labrador preis. Er trug einen schweren Stock im Maul und verfrachtete ihn mit einem intensiven Blick in meine Richtung direkt vor meine Füße. Ich lachte und tätschelte seinen Kopf. Er war golden, sein Fell leuchtete wie die Sommersonne und war angenehm warm und weich. Er stupste meine Hand mit seiner feuchten Nase an und forderte mich zu mehr Streicheleinheiten auf. Lächelnd ließ ich mich auf die Knie sinken und streichelte nun die weiche Stelle direkt hinter seinen samtigen Ohren. Ich liebte Hunde, allgemein Tiere, egal welcher Art und diese ausgelassene Fellnase hier war herzallerliebst. „Thor!", ein lautes Rufen ließ den Labrador aufhorchen. Seine Ohren hoben sich leicht und sein Kopf drehte in die Richtung, aus der er vorhin gekommen war. Ich folgte seinem Blick und erspähte seinen Besitzer. Er trabte mit lockeren Schritten auf uns zu und schwenkte dabei lässig mit der Hundeleine. Ich kicherte, denn mir kam dieses Sprichwort in den Sinn, dass Hundebesitzer und ihre Schützlinge sich immer ähnlich sehen. In diesem Fall traf das wie ein Pfeil ins Schwarze. Denn Thors Besitzer war umwerfend. Sein Haupt zierte ein prächtiger blonder Lockenschopf und ließ sein Lächeln irgendwie spitzbübisch erscheinen. Blaue Augen fixierten mich und er hob eine Hand zum Gruß. Ein letztes Mal strich ich über den Kopf des Hundes und richtete mich wieder auf. Verlegen klopfte ich den Staub von meiner schwarzen Jeans, der schwere Stoff gab einen leicht dumpfen Ton von sich und helle Hundehaare wirbelten durch die Luft. „Hi!", die weiche Stimme des Fremden durchschnitt die Stille und ich zuckte leicht zusammen. „Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken." Ich lächelte. Zumindest hoffte ich, dass man es als Lächeln deuten konnte, denn vermutlich ähnelte es eher einem dümmlichen Grinsen. „Ich glaube, Ihnen ist da jemand abhanden gekommen." Zaghaft deutete ich auf Thor, der neugierig zwischen mir und seinem Herrchen hin und her schaut. „Ja." er lachte und ich hätte schwören können, es klang wie ein Engelschor, der gerade zu singen begann. „Ich hatte gerade sein Stöckchen geworfen, da ist er los gesprintet, hat sich seinen Stock geschnappt und ist geradewegs auf Sie zugelaufen." Inzwischen war er nahe genug, um mir seine Hand zu reichen, dabei umwehte ein Hauch Sandelholz meine Sinne. Ich erwiderte seinen Händedruck und stockte. Mein Blick wanderte über sein ebenmäßiges Gesicht, bis er an seinen Augen hängen blieb. Das Blut gefror in meinen Adern und die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Um seine saphirblaue Iris prangte ein bronzefarbener Kranz. Das Zeichen des Todes.
„Miss?"
Urplötzlich erwachte ich aus meiner Erstarrung und schaltete wieder auf mein automatisiertes Lächeln. „Entschuldigen Sie und sagen sie bitte Ellie zu mir:" Er nickte leicht. „Es freut mich dich kennen zu lernen, ich bin Jacob. Ellie? Ist das eine Abkürzung?" Noch während er redete, beugte er sich zu Thor und legte ihn wieder an die Leine. Dieser kommentierte seinen abrupten Freiheitsentzug mit einem missbilligendem Schnauben. „Ja, ist es tatsächlich. Mein vollständiger Name lautet Eluriel." Naja zumindest seit meiner neuentdeckten Kraft, fügte ich leise in Gedanken hinzu. Jacob schien mein Zögern nicht zu bemerken, er strahlte noch immer während er durch das Fell seines Hundes kraulte. „Das ist ein ziemlich cooler Name, passt zu deinen Kontaktlinsen. Die finde ich echt ziemlich abgespaced." Er trat einen Schritt auf mich zu und schaute mir tief in die Augen. Mein Blick strich über sein Gesicht, er war erstaunlich jung. Vielleicht gerade einmal Anfang Zwanzig. Trauer vernebelte meine Gedanken. Warum trug er das Zeichen des Todes in seinen Augen? Ich konnte bei jedem Menschen, der vor seinem Ende stand, diesen Kreis sehen. Ab da war es nur noch eine Frage der Zeit bis sie freigelassen wurden. Ein schönes Wort. Freilassen. Damit Ihre Seele endlich wieder fliegen kann. Es war eine Weile still, bevor er wieder das Wort ergriff. „Und sie sehen so verdammt echt aus!". Seine Zähne strahlten weiß wie Schnee und in einem albernen Moment überlegte ich, ob sie im Dunkeln auch Leuchten würden. Verlegen nickte ich: „Danke, ich finde die Farbe auch echt schön. Ist mal was anderes." Sein Gesicht war noch immer nur wenige Zentimeter von dem meinem entfernt. Hitze stieg in mir auf und meine Handflächen wurden unangenehm feucht. „Wie ein Feld voller Lavendel, wunderschön." Mein Atem stockte und ich hielt die Luft an. Er war immer noch so nah, ich konnte die Wärme auf seiner Haut riechen. Wenn ich mich ein bisschen nach vorn lehnte, dann konnte ich seine weichen Lippen küssen. Nein! Das durfte ich nicht. Ich war eine Walküre, eine Todesbringerin. Wenn ich ihn umarme, dann würde er sterben. Und noch war seine Zeit nicht gekommen, das waren die Regeln unseres Göttervaters Odin. Niemand wagte es, sie zu brechen, denn sein Wort war Gesetz in unserer Welt. Thor rettete mich oder eher Jacob im passenden Moment. Er drängte sich zwischen uns und ließ seinen Stock mit einem mitleiderregenden Jaulen vor unsere Füße fallen. „Oh. Armer Junge. Spielt keiner mit dir?" Jacob rückte ein Stück von mir ab und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Fellbündel am anderen Ende seiner Leine. Ich atmete hörbar auf und blickte verlegen zur Seite. Ehe mich Jacob noch weiter irritieren konnte, drehte ich mich von ihm Weg und verließ den Park ohne ein Wort des Abschieds. Sein Blick bohrte sich in meinen Nacken und hinterließ ein heißes Prickeln auf meiner Haut. Mit sanft wiegenden Hüften und dem aufbringen all meiner Willenskraft, sowie Fassung, verließ ich den Park im Licht der letzten Sonnenstrahlen.
Ein paar Straßen weiter bog ich in eine Sackgasse ein und lehnte mich mit wild pochendem Herzen an die Wand. Ich schloss meine Augen und atmete ein paar Mal tief ein, bis ich wieder bei Sinnen war. So etwas durfte mir nie mehr passieren. Es war unverzeihlich jemanden mitzunehmen für den meine Berührung nicht vorgesehen, oder dessen Zeit noch nicht gekommen war. Mit jedem meiner Atemzüge normalisierte sich mein Puls und ich konnte wieder klar denken. Ich sollte Gespräche mit Menschen meiden, über kurz oder lang waren sie einfach zu riskant. Stöhnend verdrehte ich die Augen und musste an Jacobs Kontaktlinsen-Scherz denken. Ich wusste, dass meine Augenfarbe nicht gewöhnlich war und irgendwie war ich froh, dass sie ihn nicht misstrauisch gemacht hatte. Aber ein Teil von mir wünschte sich, dass mein neues Walküren-Dasein mit etwas weniger auffälligen optischen Erscheinungen verknüpft wäre. Entschieden schloss ich die Augen und dachte an mein kürzlich erstandenes Zuhause. Ein Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus, das Zeichen des Reisebeginns. Als ich die Augen wieder öffnete, befand ich mich in meiner Höhle. Okay, Höhle klang ein wenig steinzeitlich. Es ist ein wunderschönes Zimmer, die Wände sind aus Stein. Verziert mit wunderschönen floralen Ornamenten, vom Fußboden bis zur Decke. Die Decke bestand aus Glas und erhellte den Raum bis in die letzte Ecke. Direkt unter der durchsichtigen Glaskuppel befand sich ein Baum. Er war nicht groß. Vielleicht etwas größer als ich selbst und er trug wunderschöne rosafarbene Blüten. Sie ähnelten der einer Magnolie, waren innen hohl und trugen das Geheimnis meiner Gabe. Wann immer eine dieser Blüten sich öffnete war darin ein glitzernder Tautropfen, anstelle eines Blütenstempels. Der Duft dieses Baumes war betörend, süß und blumig. So sinnlich wie ein Parfum, aber keineswegs beschwerend. Diese Blüte musste dann schnellstmöglich in das steinerne Becken am Fuße des Baumes niedergelegt werden. Umrahmt von dessen knochigen Wurzeln. Ich hörte einmal, der Baum sei ein Setzling des Weltenbaum Yggdrasil selbst. Ich konnte das zwar nicht glauben, fand aber auch keinen Grund der dagegen sprach. In dem marmorierten, weißen Becken löste sich der Tautropfen dann von den Blütenblättern und gab mir ein Gesicht preis. Also, die Seele die bereit war von mir in ins Jenseits geleitet zu werden. Zärtlich streichelte ich über die zerbrechlichen Zweige, die in zartrosa Knospen mündeten. Achtlos streifte ich meine Schuhe ab und legte mich auf das Bett, welches zur Hälfte in die dunkle Steinwand eingelassen war. Es war weich und kuschelig, doch alles andere als behaglich. Ich konnte mich mit der Wendung meines Lebens noch nicht anfreunden. Es machte mich wütend. Es war, als hätte man mich betrogen. Um mein Leben, meine Familie, meine Freunde. Tränen der Wut sickerten aus meinen Augenwinkeln und perlten auf das Bettlaken. Ich wischte die feuchten Spuren von meinen Wangen und vergrub mich unter der Bettdecke. Es war kalt, ich zog die Beine an meinen Oberkörper und weinte hemmungslos. Irgendwann musste ich in einen tiefen Erschöpfungsschlaf gefallen sein, denn als ich meine Augen öffnete war es bereits dunkel. Ein leichtes Glimmen ging von den Wänden aus und tauchten den Raum in ein schummriges Zwielicht. Müde rieb ich mir die Augen und erkannte, was mich da geweckt hatte. Ein Blatt des Baumes war erblüht, ich hatte eine Aufgabe zu erledigen. Innerlich spürte ich das Erwachen einer Knospe, es war als drehte sich mein innerer Kompass gen Norden. Als würde mein Körper magnetisiert und von der Blüte magisch angezogen. So konnte ich auch, wenn ich gerade nicht in der Nähe war, niemals eine Aufgabe versäumen.
Hastig pflückte ich die Blume vom Zweig und legte sie in das azurblaue Wasser am Boden. Wellen kräuselten sich und schlugen gegen die Blütenblätter, als versuchten sie ein Boot zum kentern zu bringen. Schließlich bogen sich die samtigen Blätter auseinander und der Tautropfen sickerte in das Wasser. Ein Gesicht manifestierte sich und ich machte mich auf den Weg.
Mein Körper normalisierte sich nach dem aufregenden Gefühl der Reise. Das Schwindelgefühl ließ nach, ebenso das flaue Gefühl in meiner Magengegend. Weiße Wände säumten den PVC Boden, auf dem geschäftig Menschen umherliefen. Ein leises Brummen ließ mich aufhorchen, doch es war nur die Klimaanlage, die ohne Unterlass arbeitete, um die Sommerhitze aus dem Gebäude zu verbannen. Weiße Kittel tosten an mir vorbei, bauschten sich auf wie die Segel eines Bootes. Das elektronische Piepsen der Geräte verfolgte mich durch den kahlen, langen Flur. Ich sog den Duft der Umgebung tief in meine Lungen, es roch sauber, nach Desinfektionsmitteln und Reiniger. Doch überall hing der Geruch des Todes in den Winkeln der Krankenzimmer, wie Nebelschleier. Bedächtig schritt ich durch die Flure der Etage, warf links und rechts einen Blick in die Zimmer. Mein Gewand wehte bei jedem Schritt um meine Beine, federleicht als wäre der Stoff nicht vorhanden. Es sah feierlich aus, dunkel wie eine sternlose Nacht. Gehalten wurde es von einer seidenen Kordel in einem hellen Zimtton, welche angenehm locker um meine Taille saß. Ich rauschte nahezu durch den Gang, bis ich einen markerschütternden Schrei aus einem der Zimmer hörte. Ich schreckte zusammen und blieb im Türrahmen stehen. Ein Mann lag auf einem der kalten, sterilen Krankenhausbetten. Sein Gesicht war von Angst gezeichnet,zu einer elenden Grimasse verzerrt, während er laut schrie. Er war bis zum hintersten Stück des Bettes gerutscht um so viel Raum wie möglich zwischen sich und den Türrahmen zu bringen, in dem ich noch immer wie festgewurzelt stand. Er hatte einen zitternden Finger auf mich gerichtet während seine brüchige Stimme durch das Zimmer hallte und ein Echo in meine Richtung warf: „Der Tod! Der Tod! Geh von mir! Wandel deines Weges Ich flehe dich, lass mich hier!". Mit weit aufgerissenen Augen wiederholte er sein Mantra in der Hoffnung, mich damit zu vertreiben. Mitleidig wanderte mein Blick zu der eintreffenden Krankenschwester. Sie war klein und dick, hatte stumpfe blonde Haare und tiefliegende Augen. Dunkle Ringe und der Geruch nach einer 18-Stunden-Schicht begleiteten ihre müde Erscheinung. Eindringlich redete sie auf den alten Mann ein, nahm seine Hand und versuchte vergebens ihn zu beruhigen. Ich wandte den Blick ab und zwang mich, meinen Weg fortzusetzen. Erst als ich sein Zimmer weit hinter mir ließ, verstummte sein Flehen. Heute war ich nicht wegen ihm hier, doch der Kreis um seine Augen sagte mir, dass er bald erlöst werden würde, nur deshalb konnte er mich sehen. Suchend durchstreifte ich das Stockwerk, mein Besuch galt heute Laura Westwood. Nach gefühlt einhundert Türen, die allesamt traurige und verlassene Seelen beinhalteten, fand ich die Richtige. Sie war offen und ich trat behutsam hindurch. In just diesem Augenblick stoppte die Zeit, alle Anwesenden erstarrten und das altbekannte Surren erklang. Laura lag still auf ihrem Bett, die Arme rechts und links von ihrem Körper. Die Angehörigen saßen um sie herum, hielten ihre Hände. Einige standen am Fenster, starrten mit leerem Blick auf das Krankenhausgelände, die Gedanken weit entfernt. Ich beugte mich über ihren blassen Körper und streifte ihre Lippen mit meinen. Das war er, der todbringende Kuss der Walküre. Neben mir erschien Lauras Geist, der Körper noch immer auf dem Bett, hatte ihre Seele nun Freiheit erlangt. Sie lächelte mich an, tausend Falten zogen sich über ihr Gesicht. Dies war einer der süßen Momente, Laura war alt, Krebs hatte ihren Körper geschwächt und sie hatte solange gekämpft wie sie konnte. Doch nun war sie müde. Und ich würde dafür sorgen, dass sie nicht mehr kämpfen musste. Sie fasste meine Hand, weich wie Samt legten sich ihre Finger um die Meinen. Dann drehte sie sich um, ein letzter liebevoller Blick ruhte auf ihren Kindern und Enkeln. Sie war nicht allein, nicht im Abschied und nicht, bevor ihre Seele wieder fliegen konnte. Ich nahm ihren kleinen ausgemergelten Körper in meine Arme. Ein leises Flüstern drang an meine Ohren: „Danke mein Kind. Ich warte schon so lange auf dich." Wie ein Kokon legten sich meine Flügel schützend um Ihren Körper und hielten sie fest. Die Intensität des Lichts schwoll immer mehr an, bis es grell in den Augen blendete. Begleitet von einem stetigen Summen. Als sich meine Flügel wieder zusammenfalteten, war Laura Westwood verschwunden. Zurück blieb nur ich.
Dieser Moment konnte Stunden gedauert haben, vielleicht auch nur Minuten, im Angesicht des Todes verspürten wir kein Zeitgefühl. Doch wir sind nicht an die Zeit gebunden. Wir waren dort, wo wir gebraucht wurden. Egal ob Mittelalter, Renaissance, Neuzeit oder Zukunft. Wann immer eine Seele nach einem Geleit verlangte waren wir da. Heute begleitete ich Laura, morgen jemand anderen. Meine Aufgabe war wichtig, doch ich fühlte mich nach jeder Begleitung so leer. Als würde ein Teil meiner Seele mit ihnen verschwinden. Doch der Baum trug noch viele Knospen, all diese würde ich noch ernten. All diese Seelen noch beschützen, doch ich fragte mich ernsthaft, was danach mit mir geschehen würde.
Schweigend legte ich vor dem Baum mein Gewand ab, zog mich in Windeseile um und stellte mir einen neuen Ort vor. Einen Wald. Die Blätter sattgrün, säuselten leise im Wind. Die Erde pulsierte warm und weich unter meinen Füßen. Die Sonne warf vereinzelt Lichtkegel durch das löchrige Blätterdach. Es roch nach nasser Erde und dem Dunst eines heftigen Regenschauers. Das Kribbeln der Reise ließ langsam nach und ich atmete befreit durch. Nach all den Dingen, die mit mir passierten, konnte ich mich wunderbar erden wenn ich in der freien Natur war. Die Sonne kitzelte auf meiner Nase und ich reckte mein Gesicht gen Himmel, der hellblau strahlte. Die Sonne war noch immer geladen von den heißen Sommertagen. Kleine Wölkchen zogen über die Baumkronen wie Nebelschleier. Meine Finger streiften die Bäume und ertasteten die wulstigen Konturen der Baumrinde. Ein Käfer kroch unter einem Ast hervor und erklomm den breiten Stamm. Seine Beinchen waren so dünn wie ein Faden und mit hunderten kleiner Härchen übersät. Interessiert verfolgte ich seine Reise und im gleichen Moment wünschte ich mir ein ähnlich unkompliziertes Leben. Doch das war es nicht, Odin erwählte mich in seinem Heer zu dienen und zu helfen. Und doch zweifelte ich an all dem. An dem System und vor allem an mir selbst. „Zweifle nicht Göttertochter.", eine melodische Stimme drang an mein Ohr, untermalt vom Rauschen der Blätter. Ruckartig drehte ich mich um und vor mir stand eine bildschöne Frau. Ihr Haar wehte sanft im Wind. Tiefrot leuchteten ihre Strähnen, wie Weinreben im Sonnenlicht und umspielten gleichmütig ihr Kleid. „Wer bist du?" meine Stimme war ein Krächzen. Unsicher und ängstlich vor ihrer Antwort, „Und woher weiß du, was ich bin?". Zitternd ballte ich meine Fäuste und ging einen Schritt auf sie zu. Sie lächelte ruhig. Ich entspannte mich unmerklich und lockerte meine verkrampften Finger. Ihr Lächeln wurde begleitet von einer Aura, fließend wie Wasser wogte sie um ihren Körper. Sanftmut und Ruhe strahlten aus ihrem Inneren, wie die Sonne. „Mein Name ist Navariel. Und ich weiß was du bist, weil ich selbst eine Tochter Odins bin. Auch ich bin eine Walküre." Schwarze Flügel schossen aus ihrem Rücken und spannten sich mit einem Rascheln bis über ihr Haupt. Ich erstarrte vor Ehrfurcht und sog scharf die Luft ein. Mir war klar das unsere Flügel imposant waren, aber es war nicht nur das. Sie waren einfach nur wunderschön. Sie raubten einem den Atem. Jetzt fiel mein Blick auf Ihre Augen, die Ihren waren ebenfalls lavendelfarben, wenn auch weniger sanft sondern feuriger. Wie Flieder der in voller Blüte steht, ging es mir durch den Kopf. „Wie machst du das?" stammelte ich begriffsstutzig und deutete auf ihre Flügel. „Was meinst du?", sie schüttelte leicht mit dem Kopf und runzelte ihre perfekten mahagonifarbenen Augenbrauen. „Ich kann meine nur erscheinen lassen, wenn ich einen Auftrag habe. Nur dann entfalten sie sich komplett." Ihr Augenbrauen entspannten sich und die Falten auf ihrem Gesicht verschwanden. An ihrer Stelle trat ein zauberhaftes Lächeln. „Oh, du brauchst Übung. Vater sagte bereits das du neu bist und dich mit deiner jetzigen Form vielleicht noch nicht angefreundet hast. Aber dennoch, ich habe gesehen wie du Laura nach Valhalla begleitet hast. Das war wirklich bewegend." Anerkennend nickte sie mir zu. „Vater wählt immer die Richtigen und du bist ein Naturtalent." Ich war verwirrt, angespannt fuhr ich mit meiner Hand durch mein dunkles Haar. „Wieso nennst du ihn Vater? Bist du gestorben? Hat er dich auch wiedererweckt?"
„Gestorben?" Verständnislos blickte sie mich an. „Was glaubst du ist dir passiert?" Ich war nun vollends durcheinander. „Ich bin doch gestorben und deswegen jetzt eine Walküre?" Navariel schüttelte den Kopf, den Mund zu einer ausdruckslosen Linie gepresst. „Nein Eluriel. Du bist nicht gestorben, du hast dich verwandelt. Als Walküre wird man geboren. Du hast im Sommer deinen neunzehnten Geburtstag gefeiert, in diesem Alter werden wir zu dem, was wir sind. Unsere Zeit in einer Familie war jederzeit nur geliehen. Wir müssen diese Erfahrung machen, um zu lernen. Um die Menschen zu verstehen und Ihre Gefühle wertzuschätzen. Du bist eine Tochter Odins, du bist eine Walküre. Und du erlöst die bangen Seelen vieler Menschen." Es fühlte sich an als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Natürlich konnte ich mich an keinen Unfall erinnern, aber es hatte alles Sinn gemacht. Die Erinnerungslücken, das mich niemand sehen kann wenn ich es nicht wollte. Und meine unmögliche Rückkehr zu meiner Familie. Ich hatte es mehrfach versucht, doch immer, wenn ich vor dem Haus meiner Eltern stand, versperrte eine unsichtbare Mauer meinen Weg. Ich kam nicht durch und sie konnten mich weder sehen noch hören. Ich hatte alles probiert, rufen, winken, sogar gegen die Barriere schlagen. Hätte mich in diesen Momenten jemand sehen können, war ich mir sicher, man hätte mich für verrückt erklärt. An einem wirklich schlechten Tag hatte ich sogar ein Auto gegen die Barriere gesetzt, doch anstatt zu zerschellen ist es geradewegs an der gleichen Stelle wieder ausgetreten. Als hätte es innerhalb Sekundenbruchteilen eine 180 Grad Wende gemacht. Hilflos schlang ich meine Arme um meinen Körper und fühlte mich innerlich wie betäubt. Navariels Hand legte sich behutsam auf meine Schulter. „Weine nicht kleine Schwester. Du hast Zutritt zu einer neuen Familie gefunden. Beistand bei deinen Schwestern und deinem Vater." Wut kochte in mir hoch und brodelte auf meiner Haut. „Eine neue Familie? Ich will keine neue Familie! Ich habe meine Eltern geliebt, egal ob echt oder nicht! Und welchen Beistand meinst du? Ich musste die letzten Wochen komplett alleine meistern. Ihr habt mir ein paar Informationen in mein Gedächtnis gebrannt und mich im Regen stehen lassen! Da war nichts von Schwestern oder Beistand zu spüren." Tränen der Wut bahnten sich ihren Weg über meine Wangen und perlten über meine Lippen. Ich schmeckte das Salz, spürte, wie lächerlich all das sein musste. Doch ich konnte nicht anders. Ich hatte all das satt. Ich wollte mein altes Leben zurück, doch Navariel machte mir unmissverständlich klar, dass das niemals eintreten würde. Tröstend streichelte sie über meinen Kopf.„Shh. Wir mussten alle da durch. Die erste Zeit, sowie die ersten zehn Blüten, gehören dir allein. Niemand kann dir helfen, Odin will es so. Wir alle mussten erst einmal allein unseren Platz in dieser Welt finden." Tränen strömten unablässig über mein Gesicht und ich spürte wie mit jeder einzelnen die Anspannung von mir abfiel. Ich war nicht mehr einsam. Ich hatte solche Angst den Rest der Zeit als Walküre niemanden zu haben. Navariel legte den Arm um mich und streichelte mir über den Rücken. Langsam verebbten meine Tränen und auch das Schluchzen wurde weniger. Mit dem Zipfel meines Ärmels wischte ich mir die Spuren meines Zusammenbruchs aus dem Gesicht. „Danke." flüsterte ich nach einiger Zeit heiser in die Stille des Waldes. Sie nickte nur und sagte kein Wort.
Schweigend ergriff sie meine Hand, das wohlbekannte Rauschen in meiner Magengrube setzte ein und um mich herum materialisierte sich stetig wachsend ein Baumhaus. „Wow." Mehr brachte mein völlig überforderter Verstand nicht zustand. Andächtig drehte ich mich im Kreis um mir einen Überblick zu verschaffen. Ihre Wohnung war riesig und an der Stelle, an der bei mir eine Glasdecke war, konnte man bei ihr einfach hindurchsehen. Ich runzelte die Stirn und lachte in mich hinein. Navariel musste meine Reaktion richtig gedeutet haben denn ihre Antwort kam prompt: „Ich finde es gut so. Ich hatte ebenfalls eine Glasdecke, aber ich mag den Regen, den Wind und den Duft, der durch die Decke hereinströmt." Ich hatte inzwischen aufgehört mich um meine eigene Achse zu drehen und wandte mein Gesicht in ihre Richtung. „Oh, das gefällt mir alles so sehr. Ich hab nur so eine kleine Steinhöhle, nicht der ideale Ort um sich wohl zu fühlen." Missbilligend verzog ich die Lippen und rümpfte die Nase. Jetzt war es an ihr zu lachen. „Eluriel, du kannst diesen Ort wandeln wie auch immer du willst. So sehen die Höhlen zu Beginn immer aus. Aber du kannst jederzeit alles daraus machen was du möchtest. Wände aus Glas? Kein Problem!" Um uns herum fing der Raum an, sich zu verändern. Die Wände waren aus dunklem Holz, doch sogleich drängte Glas von unten herauf und zauberte eine gläserne Front, wo noch eben undurchsichtiges Holzwerk war. Ich trat an die durchsichtige Barriere heran und erhaschte einen Blick nach draußen. Weit unter uns lagen bunte Obstplantagen. Tiefrote Äpfel prangten an den Bäumen, bereit gepflückt zu werden. Ich war noch immer sprachlos, nahm mir aber vor, beim nächsten Mal das Gleiche selbst zu versuchen. „Oh!", Navariels Stimme klang belegt. Ein herber Geruch nach Apfelsaft drang in meine Nase und ich versuchte auszumachen, woher er kam. Nach einigen Augenblicken entdeckte ich den Grund dafür, von ihrem Baum in der Mitte des Raumes glomm ein Apfel auf. Navariel hatte eine Aufgabe bekommen und ich würde sie erst einmal verlassen müssen. Betreten schaute sie mich an. "Es tut mir Leid kleine Schwester, aber du kannst mich jederzeit besuchen. Nun muss ich gehen, eine Seele fordert mein Geleit, du weißt, das kann nicht warten." Wie hypnotisiert senkte sich mein Kopf langsam hoch und runter. Ich würde nun wieder in mein zu Hause zurückkehren, allein. Energisch schüttelte ich den Kopf und versuchte so meine Gedanken abzustreifen. Heute hatte ich viele Antworten erhalten und eine wertvolle Bekanntschaft gemacht, vielleicht war das der erste Schritt in eine Besserung. Das gewohnte Kribbeln in meinem Magen wurde zu einem unsteten Blubbern, bis ich wieder zu Hause war. Direkt beim Ankommen in meinem zu Hause veränderte sich mein Kompass. Meine Haut, mein Haar, meine Seele fühlten sich wie elektrisiert an. Wie automatisiert setzte ich einen Fuß vor den anderen und war schon an meinem Bäumchen angekommen. Der frische Blumenduft streichelte meine Sinne und ließ mich wieder zu mir kommen. Auch ich hatte ein Geleit zu leisten und eine Seele zu retten. Liebevoll pflückte ich die Blume von ihrem Zweig und legte sie erwartungsvoll in das Becken. Das Wasser wirbelte und zwischen den Wellen erschien ein Gesicht. Saphirblaue Augen und ein blonder Lockenkopf lächelten mich an. Erschrocken stolperte ich von dem Becken weg und mein Herzschlag hämmerte wild gegen meinen Brustkorb. Das konnte nicht wahr sein! Warum erwählte Odin mich für Jacobs Seele? War das eine Prüfung?
Langsam kroch ich wieder auf das Spiegelbild zu, mein Herz war schwer wie Stein. Widerwillig tauchte ich meine Hände in das Wasser, schloss meine Augen und machte mich auf den Weg.
Als ich meine Lider öffnete befand ich mich auf einer Kreuzung. Die Luft surrte und die Menschen, die sich bereits um den Unfallort versammelt hatten, waren eingefroren. Die Zeit tickte nicht mehr, kein Geräusch drang zu mir durch. Zögernd bewegte ich mich auf das Auto zu, welches an einem LKW zerschellt war. Ein kleiner schwarzer Polo, seine Front war zerdrückt, die Fahrertür geöffnet. Jacob wurde bereits aus dem Wrack geborgen und auf eine Trage verfrachtet. Ich machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und Trauer umspannte mein Herz, wie ein viel zu enges Korsett. Meine Hand näherte sich seinem Körper als mich eine Stimme aus meiner Bewegung riss. „Wage es ja nicht, du Aasgeier." Erschrocken zog ich meine Hand zurück und drehte mich um. „Vergiss ihn, Todesnymphe. Such dir eine andere arme Seele die du entführen und quälen kannst." Vor mir stand ein Engel. Zumindest glaubte ich das, denn allein sein Anblick ließ mich für einen Augenblick versteinern. Er schien zu einem Großteil aus Licht zu bestehen, sein Körper schimmerte seicht in der Abendsonne. Goldene Augen blickten mich hasserfüllt aus einem Schleier von dunkeln Haaren an. Sie funkelten bösartig, doch ich hatte noch nie in meinem Leben etwas Schöneres gesehen als dieses Feuer. Ein wahnwitziger Teil meiner Selbst wollte darin verglühen. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich öffnete den Mund, um ihm zu erklären, dass ich Jacob mitnehmen musste. Doch aus meiner Kehle löste sich kein Ton. Noch immer surrte der Augenblick des Todes um uns, ein unstetes Brummen, wie die Flügel eines Kolibris. Der Fremde spannte seine Kiefermuskeln an und trat auf mich zu. Einen Schritt. Zwei Schritte. Inzwischen war er so nah, dass er direkt vor mir stand. Groß, bedrohlich und wunderschön. Seine Augen fixierten mich als ich leicht meinen Kopf in den Nacken legte, um sein Gesicht sehen zu können. Feuer loderte in seiner Iris auf, ein kurzes Aufflammen von Begehren, welches aber direkt wieder von tiefem Hass überschattet wurde. Mit einem ohrenbetäubenden Rauschen öffneten er seine Flügel und schüchterte mich ein. Sie waren riesig, strahlten weiß, wie neu gefallener Schnee im Winter und ich musste schlucken. Er war ein Flygja, der Schutzengel Jacobs, ihm zugeteilt sein Leben zu schützen. Das Leben, welches ich beenden sollte. Gefährlich ruhig senkte er sein Haupt und richtet das Wort an mich. Seine Stimme klang wie ein wütendes Knurren:
„Niemals, Walküre, bekommst du ihn. Und wenn es mich all meine Kraft kostet ihn zu beschützen, dann sei es so."