Dies hier ist eine Sammlung zu Themen in und um meine Welt Vvasta und ihr Weltensystem zur Ära der Nostalgie.
Ich liebe Worldbuilding und lese selbst gern solche Dinge, darum will ich in den folgenden Kapiteln mehr Ordnung in meine Notizen kriegen, in Form eines in der Welt selbst veröffentlichten Nachschlagewerks. Hauptsächlich interessant ist dies dann wohl für Leute, die meine Geschichten lesen. Aber du darfst natürlich auch einfach unabhängig davon darin stöbern.
Beste Grüsse und viel Freude
Kris
***
Ich kam in einem düsteren Jahr zur Welt. Einem Jahr, gefüllt mit besonders garstigen Schemen. Mir aber fiel das nicht auf. Meine Tage waren hell und mein Glauben wuchs, während das Böse weiter an den Wurzeln unserer Welt nagte.
Als ich jung war, zeigte das Böse sein Gesicht und ich konnte nichts dagegen tun. Die Göttinnen retteten uns nicht, sie schienen uns gar zu bestrafen. Irgendwann war das Böse dann zurückgedrängt, doch konnte ich nicht zurück zu meiner naiven Jugend finden. Das nächste Übel würde kommen. Unsere Welt ist von einem Drücken und Ziehen geprägt und die Zeit ist keine gerade Linie, keine Schlacht, die man gewinnen kann. Wie auch der Raum biegt sie sich und formt Kreise.
Ich begab mich auf Reisen, sah mehr von unserer Welt und dem Weltensystem. Ich suchte nach Wissen in neuen und alten Schriften, aber auch direkt in der Natur und von den Mündern anderer. Denkt nicht, dass ich meinen Glauben in Frage stellte! Nie hätte ich gezweifelt, denn ich traf in meinem Leben auf mehrere helle, dunkle und auch verschiedene kleine Gottheiten, scheinende Lichtwesen und düstere Bestien, Flüche und Wunder! Lediglich die Art und Weise, wie sie alle wirken und wie wir auf sie reagieren, die war mir suspekt.
Dann war es eines Tages wieder so weit und ein Jahr voller besonders garstiger Schemen begann in meiner Heimat. Ich kehrte zurück und versuchte die Fehler jener vor mir nicht zu wiederholen, den momentanen Zyklus und mit ihm alle folgenden in eine bessere Richtung zu stossen. Wir Sterblichen sind klein im grossen Gesamten und umso wichtiger ist, dass wir die Mächte verstehen, die an uns stossen und zerren. Ich sah die Welt um mich herum zusammenbrechen. Und nun, viele Jahre später, stelle ich fest, dass meine Welt nur ein Stücklein war in jener anderer, und auch die guten Zeiten zurückkehren können – wenn wir sie denn lassen. Ein gefallenes Königreich wurde zu einem neuen und nun bin ich alt – so viel älter als die meisten, die ich kannte – und doch jung im Vergleich zu den Zeitlosen. Ich bin ein Sandkorn in den Augen der Unsterblichen, ein kleiner Tropfen im Weltensystem.
Ich spüre, dass mein eigener Lebenszyklus zu Ende geht. Mein Körper ist schon lange nicht mehr, was er einst war, und mein Kopf wird bald folgen. Zuletzt dann wird meine Seele zurück an den Ursprung kehren, zurück ins Gefüge des Weltensystems finden. Und ich spüre, dass die Jahre der Gunst in dem so kleinen, eingeschränkten Stückchen, das wir unsere persönliche Welt nennen, ebenfalls bald der nächsten düsteren Herausforderung weichen müssen. So will ich versuchen, mein angeeignetes Verständnis, das gesammelte Wissen so vieler vor mir, auch anderen verständlich zu machen. Dieses Nachschlagewerk soll denen nach mir helfen, der Welt und dem ganzen System näher zu kommen, auf dass sie neugierig bleiben und nicht die gleichen Fehler begehen, die unsere Geschichte bisher nährten.
Emile Jorin Saropher Flauwn*
*17. Oberster des Tempels der sorgsamen Göttinnen in Caelle, geboren am 3. Tag des Frühwinters im Jahre 515, gestorben am 6. Tag des Frühwinters im Jahre 617)