Wie Beziehungen kaputt gehen, ist mitunter banal, und in diesem konkreten Fall war es nicht zu überhören gewesen. Das heißt nicht, dass die Nachbarn gewalttätig gewesen wären. Sie stritten bloß den ganzen Sommer lang hinter meinem Zaun über den Aufbau des Gartenschuppens.
Das Haus hatten sie kurz zuvor gekauft, und der Zoff war natürlich der perfekte Einstand. Bis zum Winter waren wir ihnen nur wenige Male auf der Straße begegnet. Immer, wenn einer ins Auto stieg, um wegzufahren. Darüber hinaus hörten wir ausschließlich deren Stimmen.
Denn er hatte kein sonderlich großes Interesse daran, den Schuppen zu bauen.
Sie aber blieb beharrlich.
Während ich in meiner Freizeit mit Romanen oder Arbeitspapieren in den Gartenmöbeln herum lungerte, stritten sich nebenan zwei gesichtslose Stimmen, die sich teils ekstatisch in die Höhe schraubten.
Ihre zumindest.
Seine wurde immer brummiger.
Anfänglich ging mir das auf den Zeiger. Mit der Zeit jedoch gewöhnte ich mich dran. Manchmal amüsierte es mich. Nicht weil ich mich daran ergötzen würde, wenn andere stritten. Es war die mangelnde Physis, die mich belustigte.
Es steht ein mannshoher Zaun zwischen unseren Grundstücken, dessentwegen sie sich unsichtbar fühlten. So wie manche Menschen in der Nase bohren, wenn sie alleine in ihrem Auto sitzen. Der Raum, der sie umschließt, macht die Blase, in der sie sich aufzuhalten glauben, zur Privatangelegenheit. Sie kommen nicht auf die Idee, dass der sie umschließende Raum teils aus Glas ist, wie im Falle des Autos.
Oder dass ein Zaun keine akustische Barriere darstellt.
Eine Frau im Bikini, die hinter dem Zaun still ihrer Arbeit oder Lektüre nachgeht, existiert für sie nicht.
Da wir nicht stumm in unserem Garten herum lungerten, wenn wir zu zweit draußen waren, bewahrten wir die neuen Nachbarn vor peinlichen Überraschungen, indem wir polternd raus schritten, und den Radau mit gebrüllten Bitten untermalten.
„Bring bitte einen Aschenbecher mit!“, schrie ich, ungeachtet der Tatsache, dass ein Aschenbecher mit Deckel auf dem Terrassentisch steht.
„Klar!!“, blökte mein Mann dann stets zurück und stieß das Fliegengitter derart krachend auf, dass man hätte meinen können, es flöge aus den Angeln.
Nebenan herrschte dann plötzlich Stille.
Ich gebe zu, die ein oder andere Lektüre weggelegt zu haben, wenn ich allein war, um interessiert zuzuhören. So etwas sagt viel über Menschen aus, auch über Gesichtslose. Ich dachte, womöglich brachte mich es beruflich weiter. Nicht dass ich Psychologin wäre, nein, das bin ich nicht.
Es wurde Herbst, und der Mann, der den Schuppen nicht baute, war eines Tages fort.
Ich fragte nicht, wo er hin war. Sorgen machte ich mir auch keine, denn jeder Mensch, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, darf gehen, wohin er will, und muss sich nicht bei den Nachbarn abmelden.
Über den Herbst vergaßen wir ihn dann völlig. Die plötzlich eingetretene Stille draußen war eine Wohltat. Nur einmal, an einem milden Herbsttag wurde ich Zeugin, wie sich unsere Nachbarin, offenbar mit einem Telefon am Ohr auf der Terrasse sitzend, bei jemandem ausweinte.
Es tat ihr leid, dass sie ihn immer so angeraunzt hatte, weil er mit dem Schuppen nicht aus dem Quark kam.
Wie er die Sache sah, wussten wir nicht, wir vergaßen sie beide einfach, weil wir genug um die Ohren hatten, und ehe wir uns versahen, schritt die Zeit voran und es wurde Weihnachten.
Der Familienbesuch war mittags angekommen, und hatte das Gepäck in die Gästezimmer geschleppt. Abends hatten wir üppig gespeist, und ließen die fortschreitenden Stunden träge aber zufrieden an uns vorbeiziehen. Ich lag rücklings auf dem Sofa, den Kopf auf dem Schoß des Liebsten, die Füße auf dem Schoss meines jüngeren Bruders, als mein großer Bruder aufstand, um mit seiner Frau hoch ins Gästezimmer zu stiefeln.
„Morgen früh, um…“, sagte er, verschluckte aber die Hälfte des Satzes, um aus dem Fenster zu spähen. Offenbar hatte er etwas entdeckt, was da nicht hingehörte. Ich überstreckte den Hals, um ihn anzusehen, aber er stand schon nicht mehr am Fenster. Er war losgehechtet.
„Was ist los?“ Ich setzte mich auf, guckte von einem zum anderen, und fand in jedem Gesicht die Verwirrung, die ich fühlte.
„Hallo!“, rief ich ungeduldig, weil er bereits wieder zurück ins Wohnzimmer sprintete. Dort riss er die Terrassentür auf und spurtete raus. Er hatte etwas in der Hand gehabt, ich hatte nicht gesehen, was es war.
Aber mein Mann hatte es erkannt, und es erfreute ihn nicht.
„Nein“, maulte der leise. „So geht das nicht.“ Bedächtig stemmte er sich aus dem Sofa und ging hinaus.
Ich schob mir die dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht und guckte von einem zum anderen. Meine Schwägerin begutachtete das Innere ihres Weinglases, der andere Bruder und sein Mann, mein Schwager also, rissen synchron die Brauen hoch, was hinreißend aussah, aber ich würdigte es nicht. Denn etwas in deren Blicken erklärte mir, was sie in meines großen Bruders Hand gesehen hatten.
Und ich begriff.
Es spielte sich in Sekunden ab. Ich federte vom Sofa, überholte meinen Mann, zerrte am Ärmel meines großen Bruders, aber ich war zu spät. Er riss sich los, vollführte einen eleganten Klimmzug über den Zaun, und wir hörten nur, wie er drüben zu jemanden sagte: „Schön die Hände auf den Tisch.“
„Lorenzo!“, schrie ich, und rüttelte am Zaun. „Du kannst nicht einfach einem Wildfremden eine Pistole an den Kopf halten!“
„Nelly“, bat Sebastian. „Etwas leiser. Im Interesse deines Bruders. Am Ende ruft noch jemand die Polizei.“
Ich hing am 180 cm hohen Zaun wie ein Äffchen, hatte versucht, ein Bein drüber zu werfen, und war gescheitert, veränderte aber die Position nicht. „Wir sind die Polizei!“, keifte ich „Und er hat die Erlaubnis zum Tragen einer Waffe.“
„Nell“, flehte Sebastian. „In Italien.“
Ich verharrte in dieser ungesunden Position und linste zu ihm rüber. Schmal lächelnd hielt er mir die im Zaun eingebaute Schlupftür auf, die sich fünf Meter neben mir befand. Hängend drehte ich mich zum Wohnzimmer um. Davide, Luca und Luisa und guckten irritiert nach draußen. Ich entschied, das Gehampel einzustellen und das Nachbargrundstück bequemer aufzusuchen.
Im schlappen Licht eines Bewegungsmelders bot sich uns nebenan ein Bild wie aus einem Krimi. Lorenzo drückte einem Mittdreißiger den Lauf einer Pistole an die Schläfe, derweil er den Mann mit der anderen Hand derart gegen den Rücken presste, dass dessen rechte Gesichtshälfte vom Druck auf die Tischplatte der Gartengarnitur zerknautscht wirkte.
Aber in den Knautschabdrücken erkannte ich nackte Angst.
Warum auch nicht? In der Regel rechnet ein Einbrecher nicht mit Widerstand und schon gar nicht von nebenan und mit Waffengewalt.
Nur war das kein Einbrecher.
„Lorenzo, lass‘ gut sein.“ Sebastian hob eine Hand. „Das ist unser Ex-Nachbar.“
Mein Bruder lockerte den Griff. „Sicher?“
„Ja!“, schrillte ich. „Das ist… äh…“ Ich zog die Brauen zusammen. „Wie heißt er eigentlich?“, wollte ich von Sebastian wissen.
„Lasse?“, riet er.
„Lars“, presste der Zerdrückte hervor.
„Du kannst ihn loslassen.“ Sebastian machte einen Schritt auf das Duo zu. „Vor allem die Pistole wegstecken.“
Doch Lorenzo war nicht überzeugt. „Aber Ex-Nachbar. Warum steigt er nachts über Zäune?“
„Ich hab‘ keinen Schlüssel mehr“, keuchte Lars in den Tisch. „Bitte, ich… Aua!“
„Also doch“, höhnte Lorenzo.
„Nein, bitte, ich… äh… Anke… ich will sie bloß überraschen. Sie ist…“ Er verstummte.
Lorenzo rüttelte an dem Burschen.
Nichts.
„Hallo?!“, gellte ich und rüttelte weniger zaghaft, was den Knaben auch nicht zu uns zurückholte.
„Mann, Lorenzo!“ Ich stieß ihm gegen die Brust. „Jetzt ist er ohnmächtig!“
Lorenzo taumelte bei meinem Stoß einen Schritt rückwärts. Leider strauchelte er dabei über den Bausatz eines nie gebauten Schuppens. Es löste sich ein Schuss, der pfeifend in die Rotbuche, ging. Sebastian guckte genervt in den Baum, ich erschreckt, als sich ein Ast löste. Das Geäst prallte am Nebenbaum ab, schlingerte, und traf mich an der Schläfe.
Als ich zu mir kam, blinzelte ich verblüfft. Alle hatten sich in unserem Wohnzimmer versammelt, in dem der Duft von Zimt und Koriander waberte. Als ich mich aufsetzte, fiel das Eispack, das mir ein Liebender, ob Mann oder Bruder, an die Schläfe gelegt hatte, in den Aschenbecher. Die Kippen verteilten sich auf dem schwarzen Lacktisch. Resigniert fielen meine Schultern hinab, und dann bemerkte ich, dass mich alle anstarrten. Sebastian fing als Erster zu reden an. „Lars wollte nachts den Schuppen bauen.“
„Im Dunkeln?“, schnappte ich. „Das klingt echt nach einer beknackten Ausrede.“
„Ich… ich wollte nicht einbrechen.“ Lars, der in einem der drei Sessel vorne auf der Kante hockte, warf einen furchtsamen Blick auf Lorenzo, der gelassen in einem anderen Sessel lümmelte. Mit manikürten Fingern bildete er ein Spitzdach. Der Ring mit dem Familienwappen an seinem kleinen Finger erforderte die volle Aufmerksamkeit unseres vormaligen Nachbarn, der stotterte: „Ich weiß das… äh…“
„Kann er in vollständigen Sätzen reden?“ Davide sammelte die Gläser ein, um sie in die Küche zu bringen.
„Normalerweise schon“, gab Sebastian zurück. Dann wandte er sich an mich. „Anke ist über Nacht bei ihren Eltern. Er weiß es von deren bester Freundin, die ihm gesteckt hatte, dass es Anke leid tut, dass sie sich derart gestritten haben, und sich wünschte, sie könnte es rückgängig machen.“
„Er wollte den Schuppen nachts aufbauen.“ Lorenzo breitete die Hände in einer typisch italienischen Geste aus. „Und sie am Morgen damit überraschen.“
„Warum?“, fragte Luca, als der Staatsanwalt, der er war. Er konnte das nicht ablegen.
„Was?“
„Warum wollten Sie den Schuppen…?“
„Ist doch egal!“, rief ich. „Wahrscheinlich, weil er sich entschuldigen will. Der Schuppen als Beweis seiner Besserung! Lasst uns anfangen! Mild genug ist es ja.“
„Das hatten wir alle vor“, erklärte Sebastian grinsend. „Aber du solltest vielleicht liegen bleiben.“ Er deutete sachte auf meinen Kopf.
„Auf keinen Fall!“ Ich schnüffelte. „Was riecht denn hier so lecker?“
„Meiner Gemahlin“, grinste Lorenzo, „hat es gefallen, uns eine Weihnachtsbowle zu zaubern.“ Er glitt graziös vom Sessel, warf einen leidvollen Blick auf seine Bankerhände und öffnete die Terrassentür.
„Ich hole die Tatortflutlampen aus der Garage!“, entschied ich und düste von dannen.
Innerhalb kürzester Zeit war es in Ankes Garten taghell.
Leider auch in den Gärten der umliegenden Häuser, und so kamen immer mehr Neugierige zusammen.
Teils erkannten sie Lars. Lars seinerseits erkannte, dass nahezu jeder in der Straße wusste, warum er und Anke sich getrennt hatten.
Die beiden hatten es, sich unsichtbar und unhörbar hinter ihrem Zaun wähnend, in die Welt hinaus posaunt. Den Spott, der liebevoll über ihm ausgeschüttet wurde, erduldete er zart errötend. Ich fand, er hielt sich wacker für einen Mann, dem einige Zeit zuvor von einem filmreif aussehenden Italiener im Maßanzug eine Pistole an den Kopf gedrückt worden war. Er beäugte Lorenzo mitunter wachsam, derweil wir alle sägten, zimmerten, und leimten, und ich muss sagen, er sah gut aus, mein Bruder. Wie die anderen Männer meiner Familie hatte er bloß das Jackett ausgezogen, die Manschettenknöpfe gelöst und die Ärmel hochgekrempelt. Darüber hinaus ruinierte er sich das Outfit. Die dunklen Locken fielen ihm in die Stirn, als er hochsah, um die dritte Tasse Weihnachtsbowle aus Luisas Hand zu empfangen.
Die anderen Nachbarn hatten sich immerhin umgezogen, trugen Jeans und Sweatshirts. Ich hingegen hatte natürlich mein elegantes Abendkleid ruiniert.
Immer mehr Punch und Bowle wurde herangekarrt. Frau Wagner vom Ende der Straße kam im Morgenmantel herangeschlufft, und stellte eine Reihe Dosen voller selbstgebackener Plätzchen ab. „Helfen kann ich ja nicht“, entschuldigte sie sich.
„Sie helfen“, sagte ich fröhlich zu der alten Frau. „Sie stellen Proviant zur Verfügung.“
Herzhaft biss ich in einen Florentiner Keks, verdrehte die Augen entzückt, stopfte den Rest des Kekses in den Mund und machte weiter.
Wir sangen Weihnachtslieder, bellten Warnungen, und grölten Sauflieder. Mit glühenden Wangen an Sebastian gelehnt, in einer Hand den X-ten Becher Bowle, begutachtete ich in den frühen Morgenstunden das Ergebnis der Heiligen Nacht.
Im künstlichen Licht der Tatortleuchten thronte der Schuppen. Es schadete ihm nicht, dass er von Schnapsleichen umlagert war. Die, die besser zu Fuß waren, halfen ihnen auf.
Die, die noch alle Sinne beisammen hatten, räumten das Werkzeug zurück in die Kisten, und die leeren Becher zusammen. Alle grinsten breit.
„Danke“, rief Lars den Naumanns von gegenüber zu, die mitsamt halbwüchsigem Sohn Arm in Arm davon wankten.
„Kein Problem!“ Naumann hob die Hand.
Auch die Winklers, Gündogans und Schmitzens verabschiedeten sich. Am Ende blieben nur wir zurück.
„Danke, dass ihr…“, stammelte Lars, der sich noch immer nicht imstande sah, Lorenzo anzugucken. „Ich meine, es ist Weihnachten, und am Heiligen Abend… ihr habt da bestimmt anderes vor…“
„Unbedingt“, murmelte Davide.
„Nicht doch“, trillerte Luisa. „Weihnachten ist erst heute. Am Fünfundzwanzigsten.“
„Echt?“
„Echt“, sagte Sebastian. „Was hast du jetzt vor?“
„Na, ich schlaf irgendwo im Schuppen, und warte, bis…“
„Unsinn.“ Ich zeigte zu unserem Haus. „Leg‘ dich aufs Sofa.“
Wir waren so übernächtigt, dass wir nichts von der seligen Versöhnung mitbekamen. Es war weit nach dreizehn Uhr, als ich mit steifen Knochen aus dem Bett torkelte, und die Treppen runter stelzte.
Alle anderen schnarchten noch vor sich hin, nur Lars lagerte nicht mehr auf unserem Sofa. Einzig die zerwühlte Lambswooldecke und ein zerknüddeltes Kissen zeugten noch von seiner Anwesenheit.
Die Schlupftür im Zaun war geschlossen. Ich legte ein Ohr an die Scheibe des Terrassenfensters, aber da war nichts, was ich hätte hören können. Nach der gestrigen Nacht würde es Lars nicht mehr passieren, dass er sein Leben, sich unbemerkt hinter einem Zaun wähnend, in die Weltgeschichte verkündete. Deshalb machte ich die Terrassentür gar nicht erst auf. Er würde es hören, und nur noch flüstern.
Ich zuckte für mich selbst mit der Schulter, und schlurfte in die Küche, wo ich mir einen Kaffee fabrizierte. Während ich an ihm nippte, lauschte ich den Geräuschen von oben, die signalisierten, dass die anderen langsam erwachten. Wir frühstückten Italienisch, nur mit Kaffee, und hielten uns noch, im fortgeschrittenem Zustand des Erwachens, in unterschiedlichen Räumen auf, als es plötzlich klingelte.
„Ich gehe.“ Entschlossen drückte ich Sebastian meine Tasse in die Hände, und stakste, noch im mit Rentieren bedruckten Pyjama, zur Haustür.
Im diesigen Regen stand Anke vor mir. Ihre Wangen waren gerötet, ob vor Freude oder Verlegenheit konnte ich nicht ausmachen. Sie streckte mir eine eingetopfte Amaryllis entgegen.
„Ich hab‘ gehört, was ihr gemacht habt“, wisperte sie verlegen.
Ich strahlte sie an. „Das war ja Lars‘ Idee.“
„Ich hab‘ ja nichts, also kein Geschenk.“ Die Amaryllis kam ein Stückchen näher.
„Wir brauchen kein Geschenk“, gab ich zurück, und machte die Tür weiter auf. „Willst du nicht reinkommen?“
Sie winkte hektisch ab, wirkte jedoch erleichtert, als ich ihr die Pflanze endlich abnahm „Nein, nein… ihr habt bestimmt was anderes vor. Ich habe gehört, dass für euch erst heute Weihnachten ist. Aber…“. Sie verstummte. Irgendwas wollte sie loswerden. Ich fragte mich, ob Lars ihr von Lorenzo und der Waffe erzählt hatte.
Erwartungsvoll hob ich eine Braue.
„Ich dachte“, sagte sie dann scheu, „vielleicht habt ihr Lust, am Abend…“
An mir vorbei guckte sie in die Diele und hob grüßend eine Hand. „Also nach der Bescherung… Ob ihr dann auf eine Weihnachtsbowle zu uns rüber kommen wollt.“
„Bestimmt“, sagte ich. „Ich bin sicher, die anderen werden zusagen.“
Sie nickte, grinste dabei breit. „Schön! So gegen neun?“
„Ja, machen wir.“
„Frohe Weihnachten!“, rief sie fast singend, als sie von dannen hopste.
„Frohe Weihnachten“, erwiderte ich leise.