Rasch klettert der grüne, schlanke Käfer den Grashalm hinauf. Ruhelos tasten seine Fühler nach vorn, zur Seite und geben dann den Weg frei. Die dünnen, zerbrechlich wirkenden Beinchen finden den Halm zu schmal, geraten immer wieder über den Rand hinaus, berühren sich beinahe unten in der Mitte. Trotzdem kommt er gut voran. Da – er hat die Spitze des Halmes, die etwas ausgefranst aussieht, erreicht! Befriedigt bleibt er stehen. Die Fühler allerdings ruhen keinen Moment. Sie bewegen sich in alle Richtungen, scheinen gewissermassen die Aussicht zu geniessen. Nach einer Weile macht der Käfer entschieden kehrt und wendet sich wieder nach unten. In Windeseile krabbelt er den Grashalm hinab, erreicht beinahe wieder den Erdboden – da überkommt ihn ein Zaudern, er bleibt stehen, scheint zu überlegen, bewegt die Fühler deutlich langsamer, wie sinnend hin und her. Er dreht sich um sich selber, tastend, fühlend. Doch, nun scheint sein Entschluss gefasst! Er will noch einmal da hinauf. Rasch ist er diesmal oben und wippt auf der bräunlich gefärbten Spitze des Grashalmes. Ein leichter Wind kommt auf und bewegt sanft den Halm hin und her. Der Käfer lässt sich wie auf einer Schaukel wiegen, einem unbeschwerten Kind gleich.
Er schaukelt, mit sich und der Käferwelt zufrieden, in den Frühling hinein.