Diese Geschichte ist zu der Challenge „Das Normale mal umgedreht“ von Shirayuki01 entstanden. Den Link zur Challenge findet ihr hier: https://forum.fanfiktion.de/t/60973/1
Mein Thema ist der Song „Runnin‘“ von Adam Lambert.
https://www.youtube.com/watch?v=4UFDgLsSyzA
TW: !!Alkoholsucht!!, Darkfic, Lemon
Wieder einmal saß ich in meiner Lieblingsbar. Seit einigen Jahren war ich hier schon Stammgast und der Barkeeper kannte mich, wusste, was ich wollte. Ich saß in einer Ecke und beobachtete die wenigen Gäste. Es war noch früh am Abend.
Ich führte das Glas an meine zitternden Lippen und trank den Whiskey darin in einem Zug aus. Der Alkohol brannte erst auf meinen Lippen, dann in meiner Kehle. Doch es fühlte sich wundervoll an. Ich setzte das Glas auf dem Tisch vor mir ab und lehnte mich erleichtert zurück, während der Alkohol zu wirken begann. Das Zittern wurde langsam weniger. Nach einer Weile suchte ich Blickkontakt zur Bedienung und hob die Hand. Das eine Glas reichte mir nicht. Schon lange nicht mehr. Ich brauchte von Monat zu Monat mehr von der Droge namens Alkohol.
Meine Stimmung schlug um. Das war etwas, was ich seit einiger Zeit an mir beobachtete. Bekam ich etwas zu Trinken, war ich friedlich und schwebte weit über meinen Problemen. War ich nüchtern, kehrten sie mit voller Wucht zurück. Heute hatte ich noch nicht viel getrunken und wurde wütend auf mich. Wie dumm war ich, mich ständig in den Alkohol zu flüchten? Ich merkte doch, wie mein Leben den Bach runterging! Nein, ich musste unbedingt weiter saufen. Ich stöhnte leise und stützte meinen Kopf auf meine Hand, während ich vor mich hin murmelte. Ich hasste mich langsam selbst. Dafür, dass ich so schwach, so süchtig war.
Es zog mich Tag für Tag runter, so wie der Alkohol durch meine Kehle floss.
Die Bedienung, eine junge Frau, kam und ich bestellte ein Bier. Sie kannte mich schon und warf mir einen mitleidigen Blick zu. Ich sah selten in den Spiegel, wie auch, ich hatte ja kein Zuhause mehr. Einmal hatte ich mein Spiegelbild in einem Schaufenster gesehen und war erschrocken. Ich hatte zerzaustes Haar, tiefe Augenringe und rasiert hatte ich mich auch schon länger nicht mehr… Wie konnte der große Shinichi Kudo nur so tief fallen, hatte ich höhnisch gedacht. Da hatte ich einen klaren Moment. Mein nächster Weg hatte mich in einen 24 Stunden Laden geführt, in dem ich mir eine Flasche Schnaps geholt, und gleich draußen in einer Seitengasse geöffnet hatte.
Ungeduldig wartete ich, bis die junge Frau zurückkehrte und mir mein Getränk brachte. Ich setzte hungrig das Glas an und trank gleich mehrere Schlucke. Es dauerte nicht lange, da war es auch schon wieder leer. Es folgte ein weiteres. Ich lallte mittlerweile. Erzählte irgendwelches Zeug, an welches ich mich morgen sicher nicht mehr erinnern würde. Wenn ich irgendwo draußen einschlief und am nächsten Tag mit einem Kater erwachte. Und meinen Problemen, die mir wie eine Faust ins Gesicht schlugen. Ich überlegte, wie es eigentlich angefangen hatte.
Es war zu Beginn noch harmlos gewesen, die Sucht hatte sich leise angeschlichen, um mich dann zu packen und nicht mehr los zu lassen. Hin und wieder hatte ich ein Feierabendbier getrunken, oder ich war mit meinem besten Kumpel Heiji etwas Trinken gegangen. Ein Männerabend eben. Wir hatten über Gott und die Welt geredet und dabei das eine oder andere Bierchen gezischt. Da Heiji immer noch in Osaka wohnte, konnten wir uns kaum sehen. Und irgendwie vermisste ich den Alkohol, sodass ich des öfteren allein los zog. Meine Freundin Ran, mit der ich mir eine Wohnung teilte, begann mir Vorwürfe zu machen.
„Schon wieder treibst du dich die ganze Nacht herum und lässt mich allein! Wie viel Bier war es diesmal, hmm?“, schimpfte sie eines Morgens mit mir. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wollte ins Bett, ihre Stimme bereitete mir Kopfschmerzen. Ich schlief bis Nachmittags, um mit flauem Magen aufzuwachen. Manchmal übergab ich mich. Damals hatte irgendwann das Zittern eingesetzt. Und das Verlangen, jeden Abend etwas trinken zu gehen. Meine Gedanken drehten sich bald nur noch um das eine, ich ließ die Beziehung mit Ran schleifen. Auf die Arbeit schaffte ich es noch regelmäßig und löste meine Fälle wie gewohnt mit Bravour.
Doch auch auf der Arbeit konnte ich mich bald nicht mehr konzentrieren. Mein Hals war trocken, meine Hände begannen zu zittern. Ich begann, heimlich auf der Toilette des Präsidiums zu trinken. Bald hatte ich immer einen kleinen Vorrat Zuhause und im Spind. Natürlich hatte ich diesen vor neugierigen Blicken und vor allem vor Ran versteckt. Doch es dauerte nicht lange, da kam sie mir auf die Schliche.
Ran schrie mich an, was das sollte. Sie war stinksauer. Zurecht. Ich fühlte mich elend und merkte, dass ich ein Problem hatte. Doch da war ich schon zu tief drin, in der Abwärtsspirale. Ran machte mir immer mehr Vorwürfe, ich vernachlässigte sie immer mehr. Auf Arbeit erschien ich nur noch, wenn ich halbwegs nüchtern war und keinen Kater hatte. Was immer seltener wurde. Ich hatte mir damals angewöhnt, ständig Pfefferminzbonbons zu lutschen, damit man meine Fahne nicht roch. Trotzdem begannen meine Kollegen zu tuscheln, wenn sie dachten, dass ich es nicht merkte. Irgendwann hatte ich ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten, Kommissar Megure. Er fragte mich, was los war. Ob man mir irgendwie helfen konnte. Ich verneinte. Wie auch? Ich war zu schwach, um mit dem Trinken aufzuhören. Schließlich wurde ich beurlaubt. Ich wankte nach Hause.
Ran machte mir wieder einmal eine Szene. Wir stritten uns in dieser Zeit dauernd, doch diesmal eskalierte es. Sie warf mich auf die Straße. Ich konnte zunächst kaum fassen, was mit mir gerade passierte, der Alkohol verlangsamte mein Denken. Sie öffnete noch einmal die Tür, um mir eine Tasche mit meinen Sachen entgegen zu werfen. Das war es also. Drei Jahre Beziehung aus und vorbei.
Ich richtete mich wankend auf und griff nach meiner Tasche. Ich dachte mir: Jetzt musst du endlich was ändern. Ich versuchte es, wirklich.
Doch die Sucht war mittlerweile so viel stärker als ich geworden. Und mir fehlte etwas im Leben. Ein Licht, auf das ich mich konzentrieren konnte, was es wert war, aufzuhören. Ran, meine große Liebe hatte mich verlassen, mich rausgeworfen, wie Müll. Ich hatte es verdient, dachte ich bitter. Ich lief durch die Straßen, beachtete meine Mitmenschen kaum. Wohin sollte ich gehen? Zum befreundeten Professor Agasa? Der würde mir erst mal Vorträge halten, darauf hatte ich echt keinen Bock. Sollte ich meine Eltern anrufen? Nein. Ich schämte mich, zuzugeben, dass ich Alkoholkrank war. Das ich so versagt hatte.
Es war kalt, der Wind pfiff durch meine dünne Jacke hindurch. Ich fand schließlich ein Parkhaus und suchte Schutz zwischen parkenden Autos. Ich zog meine Beine dicht an meinen Körper und sinnierte über mein Leben. Solange, bis ich Angstzustände und Schweißausbrüche bekam. Ich wusste, ich brauchte neuen Stoff.
So lebte ich Monat für Monat auf den Straßen Tokyos. Was wohl die Klatschpresse über mich schrieb? Ich hatte ein Mal eine Schlagzeile gelesen.
Was ist los mit Shinichi Kudo, dem gefeierten Detektiv? Ist er alkoholabhängig?
Irgendjemand musste mich wohl erkannt haben, auch wenn ich nicht mehr viel mit meinem früheren Ich gemeinsam hatte. Seitdem ignorierte ich sämtliche Zeitungen. Ich wusste selber, dass ich ein Loser war, das brauchte man mir nicht auch noch unter die Nase zu reiben. Es ging immer weiter abwärts.
Ich hatte das Gefühl, zu fallen.
„Bitte, irgendjemand muss mich retten… Hilfe...“, lallte ich in mein Glas. Mein Herz schlug schnell. Jedoch nicht, weil ich aufgeregt war, sondern aufgrund des Bluthochdrucks. Irgendwann war ich eingedöst. Man weckte mich wieder mal mitten in der Nacht. Es war der Barkeeper. Er sagte mir, dass ich nun gehen müsse, er würde jetzt die Bar schließen. Ich stand mit wackeligen Beinen auf, alles drehte sich. Ich ging zu meinem gewohnten Schlafplatz im Parkhaus, nicht weit von hier. Zum Glück hatte ich noch genug Vorrat für die Nacht und den nächsten Tag bei mir. Ich trug meine wichtigsten Sachen immer bei mir, seitdem man mich an meinem Schlafplatz bestohlen hatte, als ich nur kurz dem Ruf der Natur gefolgt war.
Ich sackte zwischen den Autos zusammen und legte mich auf meine Schlafdecke. Ich war kurz davor, wieder einzuschlafen, als ich bemerkte, wie jemand neben mich trat. So gut es ging, stand ich auf und versuchte, die Person im Halbdunkeln zu erkennen. Hatte es jemand auf mich abgesehen? Ich bereitete mich darauf vor, mich zu wehren.
Doch die Person näherte sich nur langsam. Als sie neben mir stand, legte sie sanft eine Hand auf meine Schulter.
„Hey“, sagte die Person leise. Ein Mann also. „Ich habe dich schon oft hier gesehen. Du tust mir leid. Komm mit, ich will dir helfen.“ Misstrauisch sah ich den Kerl an. Er musste Anfang zwanzig sein, so wie ich. Er sah gepflegt aus und hatte wuschelige, braune Haare. Seine blauen Augen beobachteten mich sanft. Er hielt mir eine Hand hin. Ich beschloss, meine Sachen zu schnappen und mit ihm zu gehen. Was hatte ich schon zu verlieren? Und der Typ sah nicht aus, als würde er mir etwas antun wollen. Ich nahm seine Hand und er zog mich mit sich.
Im Gehen stellte er sich mir vor. „Ich heiße Kaito Kuroba. Und wer bist du?“ Ich nuschelte meinen Namen und hoffte, dass er ihn nicht verstanden hatte. Doch er hatte es. Er gab einen erschrockenen Laut von sich und sein Griff um meine Hand verstärkte sich. „Du bist Shinichi Kudo? DER gefeierte Meisterdetektiv?! Was um alles in der Welt machst du hier?“
Ehrlich erstaunt sah er mich an. Ich lallte, dass es eben so sei. Was ging den Kerl schon mein Leben an? Doch dann dachte ich, dass er mir vielleicht wirklich helfen könnte… Sollte ich ihm eine Chance geben?
Wir liefen nicht sehr weit, bis wir vor einer Tür stehen blieben. Kaito kramte nach seinem Schlüssel, und schloss die Tür auf. Ich schwankte, doch er war sofort wieder an meiner Seite und stützte mich. „Es ist nicht mehr weit. Nur noch ein paar Treppen“, sagte er beruhigend. Er führte mich weiterhin, und schließlich ließ er mich in seine Wohnung. Wie lange hatte ich schon kein Wohnhaus mehr von Innen gesehen…?
Er führte mich in ein kleines, aber gemütlich aussehendes Zimmer, und deutete auf eine Couch. Dort angekommen, sackte ich zusammen und schlief augenblicklich ein. Als ich irgendwann wieder aufwachte, war es schon hell. Und ich zitterte. Ich erhob mich und entdeckte meine Tasche neben der Couch. Schnell kramte ich so gut es ging nach meinem Vorrat und setzte die Flasche an. Damit dieses verdammte Zittern aufhörte.
Als meine Sinne erneut vernebelt waren, bemerkte ich einen Teller mit belegten Brötchen auf dem Tisch neben meiner Schlafcouch. Daneben lag ein Zettel.
„Lass es dir schmecken, wenn du wach bist. :) Wenn du mich suchst, ich bin da. Fühl dich wie Zuhause.“, las ich leise.
Ich nahm vorsichtig eins der Brötchen und begutachtete es. Keine Spur von Gift oder Ähnlichem. Mein Essen zu untersuchen, war etwas, was ich mir in meinen Jahren als Detektiv angewöhnt hatte. Ich hielt es für unbedenklich und biss hinein. Wie gut tat es, dass sich jemand um mich sorgte, das musste ich zugeben… Nachdem ich gegessen hatte, beschloss ich zu duschen. Wie als ob er wüsste, was ich wollte, stand auf dem Waschbecken im Bad Rasierzeug und über der Wanne hing ein Handtuch. Ich nutzte das Angebot und rasierte mich, etwas, was ich schon länger nicht mehr getan hatte. Dann stellte ich das Wasser an und genoss, wie es auf mich herab prasselte. Nach einer Weile hatte ich genug und wickelte mich in das weiche Handtuch. Ich entdeckte einen kleinen Stapel Anziehsachen. Wow, der Kerl war ja echt großzügig… Oder war das sein Hobby, Säufer von der Straße zu sich nach Hause zu holen? Gut, dass wir in etwa die gleiche Statur hatten, sodass mir die Sachen gut passten.
Ich fühlte mich bei Weitem besser als vorher und beschloss, diesen Kaito zu suchen.
Er saß in der Küche und trank einen Kaffee, während die Tageszeitung vor ihm aufgeblättert auf dem Tisch lag. Er sah auf, als ich in den Raum trat und lächelte mich an.
„Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“, fragte er freundlich, als ob wir befreundet wären. Warum zur Hölle war der so nett zu mir?!
„Hmm“, machte ich, unschlüssig, was ich sagen sollte.
„Setz dich“, sagte Kaito. Ich zog den zweiten Stuhl zurück, und setzte mich ihm gegenüber.
„Möchtest du auch einen Kaffee?“, fragte er erneut. Ich bejahte. Kaffee war mal eine nette Abwechslung…
Ich pustete vorsichtig in die Tasse und trank den schwarzen Muntermacher mit kleinen Schlucken. Wir schwiegen uns eine Weile an, beobachteten uns jedoch neugierig.
„Warum hast du mich hierher gebracht?“, fragte ich schließlich. Diese Frage brannte mir die ganze Zeit schon unter den Nägeln. „Du wusstest nicht wer ich bin. Ich hätte auch ein Verbrecher sein können.“
„Das glaube ich nicht“, antworte Kaito und lächelte verschmitzt. „Wie schon gesagt, du hast mir leid getan. Ich habe dich schon öfter gesehen und weiß, dass du alkoholabhängig bist. Ich möchte dir helfen.“ Kaito sah mir fest in die Augen.
Ungläubig starrte ich ihn an. Wer wollte mir schon helfen? Alle, die von meinem Problem wussten, hatten mich aufgegeben. Mich weggeworfen, wie Müll. Und jetzt kam er einfach so und wollte mich aufheben?
Ich lachte verbittert. „Schon klar. Wo ist die Kamera versteckt? Du verarschst mich doch nur.“ Ich blickte mich suchend im Raum um.
„Es gibt keine Kamera. Es ist mein voller Ernst“, sagte Kaito und lächelte nicht mehr.
„Es stimmt, dass ich dich zuerst nicht erkannt habe. Doch eins wusste ich. Du musst ein Leben vor der Straße gehabt haben. Ein Leben ohne die Sucht. Und ich will dir helfen, dass du wieder auf die Beine kommst.“
„Und was willst du dafür?“, fragte ich immer noch nicht überzeugt.
„Deine Gesellschaft“, kam es prompt. „Ich weiß, dass du ein ganz anderer Mensch bist, hinter deiner Fassade. Man muss dich aufgegeben haben und das finde ich einfach schade. Ich will, dass du wieder zu dem wirst, der du früher warst.“
Ich war sprachlos. Meinte Kaito es wirklich ernst mit mir? Wurde meine Bitte nach Hilfe etwa erhört? Mein Herz schlug schneller, doch diesmal nicht wegen dem Bluthochdruck.
Ich wollte ihm eine Chance geben. Für mich, für mein Leben.
„Lass dir helfen. Für dich. Und… für mich“, flüsterte Kaito. Er stand auf und kam mir immer näher. Er beugte sich leicht zu mir herunter und was dann geschah, ließ mein Herz für eine Sekunde aussetzen.
Seine Lippen berührten meine. Ganz vorsichtig und sanft. Ich rührte mich nicht, wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Doch wenn ich ehrlich war, gefiel es mir. Seine weichen Lippen bewegten sich gegen meine und ich konnte nicht anders, ich küsste ihn ebenfalls.
Von Kaito kam ein zufriedener Laut, als er seine Arme um mich legte und mich näher zu sich heran zog. Seine Zunge fuhr über meine Lippen und ich öffnete leicht meinen Mund. Kaitos Zunge glitt hinein, umspielte meine Zunge. Ich fand immer mehr Gefallen daran. Mehrere Minuten mussten vergangen sein, als wir uns atemlos voneinander lösten.
„Ich will mehr davon“, flüsterte Kaito in mein Ohr. Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken. Als er mich losließ, zog ich ihn zu mir heran und küsste ihn erneut. Diesmal war ich mutiger und leckte über seine Lippen, die er bereitwillig öffnete.Wir lösten uns kurz voneinander, um nach Luft zu schnappen. Doch dann fanden unsere Lippen erneut zusammen. Unsere Küsse wurden wilder, fordernder. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Klar hatte ich meine frühere Partnerin Ran auch geküsst, doch nie hatte ich so dabei empfunden. Es fühlte sich gut und richtig an.
Kaito zog mich nach oben und dirigierte mich durch die Tür hinaus in den Flur. Wir lösten uns kaum voneinander, als er mich in einen weiteren Raum führte. Augenscheinlich sein Schlafzimmer. Umnebelt von Alkohol und Lust ließ ich mich auf sein Bett ziehen. Ich landete weich neben ihm. Kaitos Hände fuhren unter meinen Pullover, streichelten über meine Haut. Ich stöhnte in den Kuss, genoss die Behandlung sehr. Er zog mir den Pullover über den Kopf, ich öffnete mit zittrigen Händen die Knöpfe seines Hemdes.
„Shh, langsam. Wir haben alle Zeit der Welt“, sagte er leise. Doch ich wollte nicht langsam machen. Ich wollte ihn und mehr von diesen Gefühlen. Als wir die Kleidungsstücke endlich los waren, drückte Kaito mich runter und legte sich auf mich. Er leckte mein Ohr entlang, hinab zu meinem Hals, welchen er mit Küssen verwöhnte. Ich keuchte auf und zog ihn enger an mich. An meiner Körpermitte merkte ich deutlich, dass es ihm genauso gefiel wie mir. Meine Hände vergruben sich in seinem seidigen Haar. Kaito bewegte sich leicht gegen mich, was mich erneut stöhnen ließ.
Auch er stöhnte leise. Verdammt, war das sexy. Er rollte sich von mir herunter, jedoch nur, um seine Hose auszuziehen. Ich tat es ihm gleich. Unsere Blicke begegneten sich. Verlangen lag in seinen Augen. Unsere Lippen prallten erneut aufeinander. Wild küssten wir uns, während Kaitos Hand in meine Unterhose fuhr. Dort streichelte er über meine Länge, rollte mit dem Daumen über die Spitze. Ich stöhnte erregt, solche Gefühle hatte noch nie jemand in mir entfacht. Das war besser, als jeder Rausch. Ich umfasste Kaitos Penis und verwöhnte ihn ebenfalls. Kaito umarmte mich mit dem anderen Arm fest, zog mich eng an sich. Die Luft war erfüllt von unserem Verlangen. Seine Hand bewegte sich schneller auf und ab. Er umfasste meinen Penis fester. Meine Hand streichelte ihn ebenfalls schneller. Es dauerte nicht lange, bis ich kam und mich in Kaitos Hand ergoss. Kurz nach mir kam auch er. Wir lagen eine Weile schweigend nebeneinander, versuchten wieder zu Atem zu kommen.
Kaito nahm mich liebevoll in den Arm. Auch etwas, dass ich vermisst hatte… Wir küssten uns innig. Nach einer Weile, fanden unsere Hände erneut zu unseren Körpermitten und wir begannen uns wieder zu verwöhnen. Ich bemerkte am Rande, wie Kaito eine Schublade des Schranks neben uns öffnete und etwas aufs Bett legte. Er zog meine Unterhose herunter und warf sie achtlos beiseite. Er tat das gleiche bei sich. Ich sah ihn verwundert an. „Was hast du vor?“, fragte ich leise, doch Kaito legte nur einen Finger auf meinen Mund. „Das wirst du sehen, entspann dich und genieße es.“ Er zog den Finger zurück und küsste erneut meine Lippen. Ich protestierte leise, warum hatte er aufgehört, mich zu
streicheln? Es fühlte sich doch so gut an...
Plötzlich fühlte ich seine Hand an meinem Hintern. Er streichelte mich sanft, bevor einer seiner Finger in mich hinein glitt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch durch meine vernebelten Sinne konnte. oder wollte ich mich nicht wehren. Kaito musste jedoch gemerkt haben, dass etwas nicht stimmte, denn er flüsterte: „Es wird gleich besser, versprochen.“ Bald kam ein zweiter Finger dazu und es begann, mir zu gefallen. Auf einmal durchzuckte mich ein Wahnsinnsgefühl, ich stöhnte in den Kuss hinein. Kaitos Finger mussten einen bestimmten Punkt in mir getroffen haben, den er jetzt wieder und wieder ansteuerte. „Kaito… ich... ahh!“ Doch kurz bevor ich kommen konnte, zog er sich komplett zurück. Ich gab einen Protestlaut von mir, wieso hörte er jetzt auf?!
Kaito war erneut auf mir und winkelte meine Beine an. Ich registrierte eine geöffnete Kondompackung neben mir und ahnte, was kommen würde. Doch ich war so scharf auf ihn, dass ich es auch wollte. Ich umfasste sein Gesicht mit meinen Händen und legte meine Lippen auf seine. Dann drang er in mich ein.
Es tat weh. Kaito harrte erst mal bewegungslos aus, bis ich mich etwas an die Schmerzen gewöhnt hatte.
Dann begann er, sich zu bewegen und der Schmerz wich der Lust. Ich keuchte auf, als er sich fast zurück zog und mich erneut ausfüllte. Verdammt, war das geil. Ich schlang meine Arme um ihn und kratzte vor Verlangen über seinen Rücken. Kaito stöhnte erregt auf. „Shinichi...“, flüsterte er mit rauer Stimme, als er sich tief in mir versenkte. Sein Penis traf erneut den Punkt in mir, ich schrie vor Lust auf. Seine Stöße wurden schneller. Ich drängte mich ihm entgegen, um ihn noch tiefer in mir zu spüren.
Wir keuchten und stöhnten, bis uns die Lust übermannte und wir kurz nacheinander kamen. Völlig geschafft und überwältigt, schlief ich kurz darauf erneut ein.
Als ich erwachte, lag ich in Kaitos Armen und seine Hand streichelte sanft durch meine Haare. Ich blickte in seine Augen. Ich kuschelte mich näher an ihn. „Lass dir bitte helfen… Tu es für uns“, sagte er leise. Ich nickte leicht. In mir wuchs der Entschluss, etwas an meinem Leben zu ändern. Wenn ich für mich allein nicht die Kraft aufbrachte, dann vielleicht für Kaito? Für eine gemeinsame Zukunft… Das wäre toll, dachte ich. Denn ich hatte diesen Mann bereits ins Herz geschlossen. Und er mich, wie es schien.
Ich blieb die nächsten Tage bei Kaito und versuchte, ihm zuliebe so selten wie möglich zu trinken. Wir waren gemeinsam beim Arzt gewesen, der mir empfohlen hatte, einen stationären Entzug in einer Klinik zu machen. Es würde hart werden, das wusste ich. Doch Kaito hatte in mir eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft geweckt und ich wollte es versuchen.
Für mich.
Für ihn.
Für uns.