Geräusche durchdringen die Stille. Unverkennbar ist das Klirren zweier Klingen zu vernehmen. Das Geräusch zweier Schwertklingen, die aufeinandertreffen.

Eine Herausforderung, die ausgesprochen wurde.

Ein Kampf, der über das Leben des einen und den Tod des anderen entscheidet.

Nur einer. Ein Überlebender. Womöglich einer der wenigen Gewinner im tödlichen und endlosen Spiel der Unsterblichkeit?

Funken fliegen beim Aufeinanderprallen der Schwerter. Kraftvoll werden diese durch die Kontrahenten geführt.

Ein ausgeglichener Kampf. Allerdings nur solange, bis es einem von beiden gelingt, die Deckung des anderen zu durchbrechen.

Plötzlich und unerwartet ein falscher Schritt meines Gegners, der nun mir den entscheidenden Vorteil verschafft.

Ich erhebe das Schwert zum finalen Hieb und schlage zu.

Der Kopf meines Herausforderers wird von den Schultern getrennt. Die einzige Möglichkeit für diejenigen unserer Art, das Wissen und die Macht des Gegners in sich aufzunehmen.

Die ersten Blitze schlagen neben mir in den Boden ein. Die Energie sucht sich den Weg zu meinem Körper.

Ich versuche - soweit es in meiner Macht steht - den Energiegewalten standzuhalten, die diesen zum Erbeben bringen. Ein Feuerwerk aus Licht und Energie regnet auf mich nieder und zwingt mich durch seine Urkraft in die Knie. 

Erschöpft und ermattet, verharre ich einen Moment regungslos in dieser Position. Nur eine kleine Weile, einen kurzen Augenblick, welcher es mir jedoch gestattet, die Auswirkungen des Quickenings zu verarbeiten.

Bereits kurz darauf verlasse ich den Ort des Geschehens.

Wieder einmal habe ich es geschafft. Ich habe überlebt - ein Duell gewonnen. Einen weiteren Kampf ausgetragen und einem starken Gegner getrotzt. Einen Teil des uns aufgezwungenen Spiels erneut zu meinen Gunsten entschieden.

Wie lange dies noch so sein wird? - Ich weiß es nicht.

Vielleicht gibt es schon morgen jemanden, der besser ist als ich und meinem Leben ein Ende setzt.

Doch noch ist es nicht so weit. Das Feuer in mir ist nicht erloschen. Solange diese Flamme lodert, gibt es Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass hinter diesem uns aufgezwungenen und endlosem Töten ein tieferer Sinn steckt. Das dieser jahrhundertelange Kampf gegeneinander nicht vollkommen sinnlos ist…

© Rhiannon MacAlister