Voll Ungestüm wölbt sich die Lunge
mit wilder Absicht auf der Zunge,
tollwütig reißt es durch das Herz,
verliert sich rasend schnell im Schmerz.
Breit grinsend weht die Nacht heran,
die Nacht voll widerlich Gesichter,
zerfetzt mein Selbst gar irgendwann
und dann steh ich vor meinem Richter.
Herab blickt er von hohem Thron,
schwarzeisern auf dem Haupt die Kron’,
der Blick ein Meer aus Nadelstichen,
vor dem längst jeder Trotz gewichen.
Wie Starre hält es mich in Stein,
in Stein, kalt wie aus Eis gemacht,
stumm blicken sie aus dunklen Reih’n,
die Toten, die ich einst verlacht.
Ihr Gesicht kalkweiß verzehrt,
zwei runde Spiegel statt der Augen,
seh’ ich mich selbst darin belehrt,
derweil sie mir den Geist aussaugen.
Der Richter öffnet seinen Mund,
ein Loch voll blank polierter Klingen,
die tun von Schand’ und Schmach mir kund
mit Worten, die die Seele zwingen.
So öffnet sich auch bald das Loch,
erinnern werd’ ich mich stets noch,
so bodenlos wie tiefstes Leid -
natürlich war ich nie bereit.