Dunkel die Sintflut, hungrig sie grollt schon,
weit in die Wälder reitet der Bote.
Winde, gar flüsternd in seltsamem Argwohn,
säuselnd von Feuern, von unbekannt Note.
»Was im Jenseits einst lebte, bald schon erwache!
Dunkel die Absicht und dunkler der Weg,
den die Unbedarften für ihre Sache
beschreiten am steinernen Hafensteg.
Feuer erwachen, glimmend wie Kerzen,
doch weitaus kälter in nahender Nacht.
Die Hoffnung noch einzig verpflanzt sich im Herzen;
schon dämmert die Nacht, unbegrenzt ihre Macht.«
Und bald schon, wie auch in Tagen uralt,
noch bevor all die Tragweite sich enthüllt,
sterben die Wurzeln und mit ihm der Wald,
bis die brütende Leere das Weite ausfüllt.
Dunkel am Talgrund, jene Welt waidwund,
schon als die Wolken am Horizont dräuen.
Welle um Welle umzieht jenes Land rund,
Dämonenerwachen im Funkenstreuen.
Und der Fürst jener Schar schon brüllend erwacht,
ein Stern unter vielen auf rauchigem Samt.
Seine Horden entlassend und selbst voller Schmacht
auf die Freuden der Welt, der sein Leiden entstammt.
Sein Mantel ein Schweif, feurig angehaucht,
seine Rüstung Metall, vor Urzeiten erdacht
und in Händen die Glefe, in Gottblut getaucht,
versinkt ins Gebet, küsst das Land in Andacht.
Zieht tief schon heran, geduckt wie ein Raubtier,
weißfunkelnde Adern und tiefschwarz im Blute.
Flamme um Flamme verzehrt jene Lande,
donnernd der Schweif seines Nachtmahres Stute.
Eis in den Lüften, im Sturme gebracht,
donnernd die Blitze, das Leben verlacht.
Stein bricht entzwei, wo die Feuer entfacht,
und im Magma der Tiefe erwachend die Nacht.
Ein Schrei sich entfaltet am Firmament,
die Wut jener Götter, die einsam verloren
ihre Welten erobern; im Zorne nun brennt,
was vielschichtig unter der Sonne geboren.
Nicht lang, und die Asche schwebt tanzend im Wind,
unhörbar das Lied, das das Schicksal gebracht.
Die Stille erwacht und das Erdblut gerinnt,
sanfte Ströme nur künden noch von jener Pracht.
Die Schwaden vergehen, in Ferne sie reisen,
in Welten, die wir als Höllen bemessen.
Doch ist es vollendet, das Werk jener Weisen,
gereinigt die Welt, alle Dünkel gefressen.
Steinig manch Pfade, doch milde die Götter;
schon bald durchwächst spielend den Nebelhain
goldene Strahlen und sonniges Lächeln,
strahlend Gestade, weit abseits Gespötter.
Der erste und letzte Strahl in der Luft,
ein Leuchten, das weitere Hoffnung verspricht.
Ein letzter Gruß, verheißend sie ruft,
bevor die Sonne entschwindet, nicht aber ihr Licht.