B R E A T H L E S S ~ atemlos
Die See war ruhig, nicht ein Hauch bewegte die Luft.
Wolken, die aussahen wie Zuckerwatte, zogen langsam am Himmel vorüber. Der Logport verwies auf eine nahe gelegene Insel, die wir sicherlich bald erreicht haben würden. Ich legte Zirkel und Feder beiseite, streckte mich ausgiebig und lang, ehe ich meinen Blick von der gerade fertiggestellten Karte hob. Ein leises Klopfen an meiner Zimmertür erregte meine Aufmerksamkeit.
»Ja bitte«, sagte ich höflich, hoffte jedoch inständig, dass es bei einem kurzen Besuch der jeweiligen Person bleiben würde.
Meine Zeit war knapp bemessen, schließlich wollte ich doch heute alle angefallenen Arbeiten erledigen. Ich würde noch bis zu zwei weitere Seekarten zeichnen müssen, ehe ich mich beruhigt und zufrieden zurücklehnen könnte. Das hatte ich mir vorgenommen. Die Tür zu meiner Schlaf- und Wohnstätte wurde langsam geöffnet. Ich vernahm das leise Klirren einer Teetasse sowie eines Löffels, die auf der filigran verzierten Untertasse tanzten. Mein Kopf schoss in Richtung des Gastes. Hastig erhob ich mich von meinem Platz und eilte dem Besuch entgegen.
»Nami? Ich dachte mir, dass du vielleicht etwas von dem neuen Tee probieren möchtest.«, drang die Stimme unseres Kochs an meine Ohren.
Ich bekam gar nicht mit, dass sich meine Mundwinkel langsam nach Oben zogen. Lächelnd blickte ich in Sanjis Gesicht.
»Danke dir, Sanji«, sagte ich und nahm ihm seine kleine Last aus den Händen. Langsam ging ich zu meinem Arbeitsplatz zurück.
»Oh, Vorsicht!», meinte Sanji und kam mir zu Hilfe. Beinahe hätte ich den wohlduftenden, weißen Tee über meine Unterlagen verschüttet.
Die Hände des Smutjes hielten die meinen mit einer zarten Festigkeit. Langsam geleitete er meine Hände, samt Teeservice, zu einer kleinen, freien Fläche, die noch auf dem Tisch zu finden war. Als die Tasse endlich einen sicheren Stand auf dem Holz gefunden hatte, hielt er jedoch weiterhin meine Hände. Ich zuckte zusammen, als ich seinen heißen Atem an meinem rechten Ohr verspürte.
»Du musst aufpassen! Nicht, dass deine ganze schöne Arbeit umsonst gewesen ist, Nami-Schatz«, raunte er und mich durchfuhren heiß-kalte Schauer.
Seit einer ganzen Weile schon machte mich seine Anwesenheit mehr als nervös. Der Klang seiner Stimme ließ meine Sinne schweifen und brachte sie ins Wanken. Dann, ganz plötzlich, verließ mich die Wärme seiner Hände und eine harte Kälte umfing mich.
»Wir essen gleich«, sagte Sanji knapp und aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er seine linke Hand in die Hosentasche gleiten ließ und mit der anderen meine Zimmertür öffnete, aus dem Raum trat, und die Pforte wieder schloss.
Was war nur mit mir los?
Warum atmete ich plötzlich so schwer?
Ich schwankte, doch am Schaukeln des Schiffes lag es nicht. Ich stützte mich haltsuchend auf der Tischplatte auf und starrte auf die mit Tee gefüllte Tasse.
‹♡›
Go on, go on
Leave me breathless
Come on
Heyeah he
The day light's fading slowly
The time with you is standing still
I'm waiting for you only
The slightest touch and I feel weak
‹♡›
Wie immer schmeckte das, was Sanji zustande brachte, köstlich und war mit Nichts zu vergleichen. Dennoch war das Abendessen auf unserer kleinen Flying-Lamb wie gewohnt laut und hektisch. Ruffy, unser Kapitän, verlangte laut brüllend nach mehr Fleisch, Lysop konnte nicht von seiner neu erbauten Erfindung lassen und auch der ehemaliger Piratenjäger Zorro war damit beschäftigt, nicht am Tisch einzunicken. Nachdem Sanji die Jungs einige Male ermahnte, dass sie essen sollten, worauf Ruffy ihm einen fragenden Blick zuwarf, verließen sie nach beenden des Mahls die Kombüse.»Willst du nicht auch gehen und deine Karten fertig zeichnen?«, fragte Sanji und griff nach den ersten Gläsern und Tellern und spülte diese unter fließendem Wasser vor, um so den groben Schmutz zu entfernen.
Ich brachte ihm das restliche Geschirr, sowie das Besteck und schüttelte den Kopf. »Nein, ich helfe dir.«, sagte ich und bemühte mich um Festigkeit in der Stimme. »Meine Konzentration würde dafür nicht mehr genügen.«
»Wieso das? Bedrückt dich etwa etwas, Namilein?«, hakte er nach und ließ kurz darauf bereits heißes Wasser ins Becken laufen. Diesem fügte er einen Schuss des Spühlmittels bei. Weißer Seifenschaum bildete sich und vereinzelte Seifenblasen lösten sich aus der Masse, um munter durch die Luft zu schweben und in den Farben des Regenbogens schillerten.
»Was? Nein, nicht direkt«, gab ich zu, wagte jedoch nicht, ihm in die Augen zu sehen. Stattdessen griff ich nach einem Geschirrtuch und machte mich daran, die bereits gewaschenen Gläser zu trocknen.
»Was heißt das?«, hakte Sanji nach. Seine Stimme war ruhig, gelassen und trotzdem konnte ich eine gewisse Spur von Neugierde dabei heraushören.
Ich achtete gar nicht auf seine Frage, sondern überging sie einfach, indem ich versuchte, ihm eine Antwort zu entlocken, basierend auf einem Anliegen, das mir schon so lange unter den Nägeln brannte.
»Darf ich dir eine Frage stellen?«, wollte ich wissen und verdammte das Zögern in meiner Stimme.
»Nur zu«, sagte er und lächelte.
»Nun ja, ich würde gern wissen ...«, begann ich langsam, ehe ich mir sicher war, auch seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. »Ob du diese Schmeicheleien nicht nur so von dir gibst?« Ich konnte die Verwunderung über meine seltsame Fragestellung in seinem Gesicht ablesen, auch, wenn er mir sein Profil zeigte. Seine Stimme erschien plötzlich so kalt, als er entgegnete:
»Wie meinst du das?«
Sein Blick schweifte zu mir und ich kam nicht umhin, für ihn hoffentlich unbemerkt geblieben, an einem Kloß in meiner Kehle zu schlucken. Ich hatte damit begonnen, also musste ich es nun auch zu Ende bringen, kneifen wollte ich auf gar keinen Fall. »Ich möchte gern wissen, ob du diese Sachen zu jedem Mädchen sagst.«, drang es aus meinem Mund hervor. Dennoch biss ich mir auf die Lippen.
Er reagierte sehr verhalten und es schien mir, als wäre ihm meine Neugierde unangenehm. Schweigend nahm er ein Glas in die Hand, dann wusch er es mit einem Lappen aus, ehe er dasselbe Trinkgefäß drei weitere Male abspülte. Einzig das Klirren und Scheppern von Gläsern und Tellern war in der kleinen Kombüse zu hören. Erst langsam ergriff Sanji das Wort:
»Nein, es mag wohl so aussehen, dass ich zu jedem Mädchen freundlich und höflich bin, doch schmeichele ich nur besonderen Damen. Man hat mir beigebracht, zu jeder Frau höflich, zuvorkommend und um sie bemüht zu sein«, dann fuhr er mit seinen Tätigkeiten fort.
Ich sagte nichts, sondern betrachtete die Musterung des Trockentuches in meinen Händen. Die Stille, die sich nach seiner Erklärung, in dem Raum ausbreitete, wurde mir langsam aber sicher unerträglich.
Warum hatte ich es auch wissen wollen?
Hatte ich mir etwa eingebildet, dass er nur mir diese Kosenamen gab?
Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein?
Ich wusste doch selbst dass er, kaum das wir eine Insel erreichten, nicht mehr an sich halten konnte und jedem hübschen Mädchen Avancen machte.
Warum also sollte es denn dann bei mir etwas anderes sein?
Plötzlich war mir nicht mehr wohl. Etwas schnürte mir die Kehle zu, sodass ich Angst hatte, nicht mehr genügend Luft zu bekommen. Eine Schwärze umfing mich so schnell, dass ich kaum die Zeit fand, auch nur einen Ton von mir zu geben.
‹♡›
I cannot lie
From you I cannot hide
And I'm losing the will to try
Can't hide it, can't fight it
So go on, go on
Come on
Leave me breathless
Tempt me, tease me
Until I can't deny this loving feeling
Make me long for your kiss
Go on, go on
Yeah he
Come on
‹♡›
Ich bekam nicht viel von dem mit, was um mich herum geschah. Einzig, dass man mich in mein Zimmer trug. Etwas weiches unter meinem Körper versicherte mir, dass man mich in mein Bett geschafft hatte. Lautes Gemurmel, dann das Knallen meiner Zimmertüre. Dann Stille. Ruhe.Ich wusste nicht mehr, wann genau ich meine Augen aufschlug, doch etwas kribbelte in meinem Körper. Mein Blick glitt zu meiner linken Hand, um die sich mit festem Druck die Finger des Smutjes gelegt hatten. Sanjis Schopf ruhte auf seinem Arm und er atmete in gleichmäßigen Zügen ein- und aus. Sein strohblondes, weiches Haar war wild durcheinander, die Augen hatte er fest geschlossen. Ich versuchte mich unbemerkt aus seiner kleinen Umklammerung zu lösen, doch es gelang mir nicht. Murrend hob der Koch die schweren Lider und blinzelte. Trotz des kleinen Lämpchens, welches mein Zimmer in dumpfes Licht tauchte, konnte ich die stummen Worte, die mir sein Blick entgegen brachte, nur all zu deutlich verstehen:
Ich mache mir Sorgen um dich. Was ist los mit dir? Sanji sprach es nicht aus, und doch wusste ich instinktiv, was er mir sagen wollte.
»Sanji, ich ... es tut mir leid. Ich hätte nicht solch dumme Fragen stellen dürfen«, stotterte ich leise, doch der Smutje legte einen Finger an seine Lippen und gebot mir so mit einem leisen »Psss«, zu schweigen.
Verblüffung zierte mein Gesicht. Ich war verwirrt, da er noch immer wortlos blieb. Dann er erhob er sich aus seiner knienden Position und setzte sich auf die Kante meines Bettes. Seine linke Hand hielt die meine immer noch fest umschlossen. Langsam ließ er seinen Daumen über meine Haut gleiten. Das Kribbeln, das unweigerlich durch die Berührung ausgelöst, breitete sich nun in meinem ganzen Körper aus. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Wangen entflammten.
»Hast du Fieber?«, endlich erklang ein Ton von seinen Lippen. Sofort legte er mir seine noch freie Hand an die Stirn. Sanji sah konzentriert zur Zimmerdecke hinauf, um sich meiner Körpertemperatur zu versichern, so, wie es Mütter taten, wenn sie Krankheit bei ihren Kindern fürchteten. Dann glitt seine Hand von meiner Stirn, zu meinen Wangen herunter.
»Hm, also, deine Stirn ist kalt, nur deinen Wangen glühen wie Feuer. Du bleibst am besten im Bett!«, stellte er klar und bedachte mich mit einem mahnenden Blick.
»Aber ...«, wollte ich protestieren, doch Sanji presste mir mit sanfter Gewalt seinen Zeigefinger auf die Lippen.
»So, wie du mir vorhin umgekippt bist, Namilein, würde ich an deiner Stelle jede Anstrengung vermeiden.«, gebot er mir und lachte leise. »Es ist spät, du solltest dich jetzt ausruhen.«
Sanji erhob sich ruckartig vom Bett, doch bevor er mein Zimmer verließ, würde ich ihn aufhalten! Hastig setzte ich mich auf und griff ich nach einem seiner Hemdsärmel, doch tat ich dies zu hastig, sodass mir auf der Stelle der Kopf zu schwirren begann.
»Au!«, wimmerte ich leise, ließ den Stoff seines Hemds durch meine Finger gleiten und hielt meinen dröhnenden Schädel.
»Nami!«, so schnell wie ich ihn losgelassen hatte, fasste er jedoch nach mir.
Seine Arme hielten meinen Rücken und sein Oberkörper presste sich gegen meinen. Ich konnte plötzlich seinen rasenden Puls in meinen Ohren hören, oder war dies rasche Pochen etwa meinem Herzen zuzuschreiben? Ein schnelles, rhythmisches Schlagen, das dort in meinen Gehörgängen trommelte. Zu dem dröhnenden Kopf gesellten sich abermals glühende Wangen.
Und dann ... Ich wusste nicht, was es war, aber ich beruhigte mich. Die Wärme, die mir sein Körper entgegen brachte, übertrug sich auf mich. Ich nahm augenblicklich etwas wahr, dessen ich mir vorher nie wirklich bewusst gewesen war. Ein starker, dominanter Duft nach Rauch und einem nicht definierbaren Parfum stieg mir in die Nase, doch nicht nur das. Sanjis herber und männlicher Geruch war plötzlich allgegenwärtig. Tief sog ich jede Nuance seines Aromas in mich ein.
»Nami!« Seine Worte klangen gepresst und beinahe so, als müsste er sich sehr um seine Fassung bemühen. Meine Lippen lagen indessen an der weichen Haut seines Halses, wobei jeder seiner Atemzüge meine Lippen zum Vibrieren brachte.
‹♡›
Heyeah
And if there's no tomorrow
And all we have is here and now
I'm happy just to have you
You're all the love I need
Somehow it's like a dream
Although I'm not asleep
I never want to wake up
Don't lose it, don't leave it
‹♡›
Die Selbstbeherrschung des Smutjes bröckelte und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein flüchtiges Lächeln auf meine Lippen stahl.»Nami, du sollest dich jetzt wirklich ausruhen!«, presste er zwischen seinen Zähnen hervor.
Dann drückte er mich zurück in die Kissen. Meine bis dahin untätig gebliebenen Hände klammerten sich haltsuchend an seinem Oberhemd fest.
»Geh nicht, bitte!«, bat ich flüsternd in der Hoffnung, dass er es trotzdem hörte.
Dann vernahm ich ein tiefes Seufzen. Ich kniff meine Augen fest zusammen und glaubte schon nicht mehr daran, dass er bei mir bleiben würde. Dann spürte ich seine Hand, die über meinen Kopf strich. Wieder krallte ich mich in den Stoff, der seinen Leib bedeckte. Ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte nicht kalt und allein zurückgelassen werden.
»Sanji«, flüsterte ich erneut.
Ich wusste nicht, was ihn dazu bewogen hatte, mein Gesicht in seine Hände zu nehmen, doch als ich warme Lippen auf meinem Mund spürte, erfasste mich ein Gefühl, welches mein Blut heiß durch meinen Körper strömen ließ. Ich betete, dass dies kein Traum war. Doch wenn es einer wäre, dann würde ich nie aufwachen wollen. All zu schnell löste er sich von mir. Als ich zögernd die Lider hob, erkannte ich einen nervösen, beinahe aufgeregt wirkenden Sanji.
»Es tut mir leid«, stieß er leise hervor. »Aber ich konnte mich nicht länger beherrschen.«
Ich versuchte aus seinem Gesichtsausdruck schlau zu werden. »Wie meinst du das?«, fragte ich zögernd.
»Nami, ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht, als du vorhin, vor meinen Augen, zusammen gebrochen bist. Ich habe Angst um dich gehabt.«, gestand er.
Sengende Hitze wich einer sich schnell anschleichenden, eisigen Kälte. Ich fror, doch war ich mir dem Ursprung dessen nicht bewusst. Auch Sanji schien es zu bemerken, da er hastig nach meinen Oberarmen griff. Seine Hände umfingen meine Arme, die schlanken, langen Finger umschlossen meine Haut und dort, wo er mich berührte, schien ein Feuer zu lodern. Ich starrte wie gebannt auf jene Glieder, die nun einen leichten Druck auf mich ausübten.
»Es tut mir Leid, Sanji. Ich wusste nicht, dass du dir solche Sorgen um mich machst.«, gab ich ergeben zurück, dann lockerte er seinen Griff etwas.
»Du legst dich besser hin und schläfst dich aus!«, sagte er und sah mich eindringlich an.
Ich nickte zaghaft.
Sanji ließ von mir ab und erhob sich erneut, doch dieses Mal hielt ich mich zurück. Ich würde ihn nicht aufhalten! Nicht ein weiteres Mal. Ich würde mich zusammenreißen, tapfer sein, versuchen, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Der Seufzer, der plötzlich über meine Lippen kam, hatte sich unkontrolliert aus meinem Innersten gelöst. Ich starrte gebannt auf meine karierte Bettdecke. Augenblicklich wurde mir diese jedoch vor den Augen weggerissen. Sanji hielt sie ausgebreitet vor sich und sah mich geduldig wartend an. Ich rutschte auf der Matratze herunter, bis mein Kopf endlich das weiche Kissen fand. Angespannt lag ich da und wartete verkrampft darauf, dass Sanji etwas tat. Er lächelte, dann warf er die schwere Decke über mich. Er kam langsam auf mich zu und richtete die Bettdecke, die ich mir bis zur Nasenspitze zog. Dann beugte er sich zu mir herunter und drückte mir seinen Mund auf die Stirn. Seine Haare hingen mir wirr ins Gesicht und kitzelten, als sie über meine Haut strichen. Ich brachte kein Wort heraus, nicht einen Ton. Fest kniff ich meine Augen zusammen, um mir das Gefühl und den Druck seines Mundes einzuprägen.
»Schlaf schön, Namischatz«, flüsterte er mir zu, ehe zögernd zu ihm hinauf blinzelte.
Sein schöner geschwungener Mund befand sich in unmittelbarer, einladender Nähe meiner Lippen. Mutig reckte ich mich ihm entgegen allein in der Hoffnung, dass er mir erneut einen Kuss geben würde. Sein heißer Atmen streifte mein Gesicht. Ich hörte, wie er schneller zu atmen begann. Einen tiefen Atemzug später, drückte er zaghaft seinen Mund auf den meinen.
‹♡›
So go on, go on
Come on
Leave me breathless
Tempt me, tease me
Until I can't deny this loving feeling
Make me long for your kiss
Go on, go on
Yeah he
Come on
And I can't lie
From you I cannot hide
And I've lost my will to try
Can't hide it, can't fight it
‹♡›
Lang, so wunderbar lang und andauernd. Doch das warme, wohlige und kribbelnde Gefühl verschwand jäh. Nachdem er sich von meinen Lippen gelöst hatte, machte Sanji einen eher verwirrten Eindruck.»Nami, ich ...«, holperte es ihm von der Zunge, doch nun ergriff ich die Initiative und bettete ihm sanft einen Finger auf den Mund.
»Bitte entschuldige, ich weiß nicht, was mit mir los ist«, stammelte ich und kam mir dabei ziemlich albern vor.
Was redete ich denn da?
Natürlich wusste ich, wie es um meinen geistigen und körperlichen Zustand bestellt war. Das gewaltige Herzklopfen, welches ich seit langem schon verspürte, dieses Schwindelgefühl, wann immer ich in seiner Nähe war, die Wärme, die mich durchströmte, wenn seine Worte an mein Ohr drangen ... All das ließ nur einen Entschluss zu:
Ich war verliebt.
Ich war bis über beide Ohren in den blonden, jungen Koch unserer Crew verschossen!
Da ich es mir nun eingestand, war die Angst, dass Sanji nicht so für mich empfinden würde, umso größer. Wenn er mich zurückwies, musste ich es akzeptieren, dessen war ich mir schmerzlich bewusst.
Erst jetzt bemerkte ich, dass seine Finger über mein Gesicht glitten. Als Sanji seinen Daumen über meine Lippen führte, war es mir so, als würden tausend Schmetterlinge mit ihren winzigen, hübschen Flügelchen schlagen.
Dann nahm er plötzlich von meinem Mund Besitz. Nicht so zögerlich, wie zuvor, nein. Aus den zarten Berührungen wurde ein intensives Zusammentreffen zweier Seelen. Ich fühlte mich dem jungen Mann plötzlich so nah. Eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper und doch schien ich tief im Innern in Flammen zu stehen. Ich glühte, schwitze und doch verlangte ich nach mehr.
Ich wollte nicht, dass er irgendwann von mir ablassen musste. Ich wollte, dass er mich in seinen Armen hielt, mich darin wiegte, mich beschützte. Ich wollte mich in seinen Umarmungen winden, wie ein Kind in den Armen der liebevollen Mutter. Ich wollte mich an ihn lehnen, seinen Körper an meinem spüren.
Haut an Haut. - Lippen an Lippen.
Den Widerstand, den ich gegen ihn aufgebracht hatte, fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus, aus dem man die unterste Karte herauszog. Ich wollte so sehr, dass er wusste, wie ich mich in diesem, so wundervollen Moment fühlte.
Ob er spürte, wie sehr er mein Herz zum Rasen brachte?
Nach einer wunderbaren, gefühlten Ewigkeit löste er seine Lippen von mir und sah mich an. Ein leichter Schimmer hatte sich auf seine Wangen gelegt. Sanji bemühte sich sehr, seine Atmung konstant zu halten und doch konnte ich das Grinsen auf seinem Gesicht nur allzu deutlich erkennen. Ich jedoch schnappte japsend nach der dringend benötigten Luft. Nun brachte auch ich ein kleines, flüchtiges Lächeln zustande.
»Du ... bist ziemlich hartnäckig und ausdauernd«, murmelte Sanji mit rauer Stimme, die ein Kribbeln durch meinen Körper schickte. Ich spürte, wie mir abermals das Blut in die Wangen schoss.
»Ja, kann schon sein«, brachte ich leise zögernd hervor.
»Ich wollte dich nicht überfordern, mit meiner Aktion«, gestand er.
»Hast du nicht. Bitte verzeih mir, dass ich mich so lächerlich verhalten habe«, bat ich inständig und erntete ein kurzes, scharfes Lachen.
»Nun ja, ich wollte mich ... vergewissern, dass meine Gefühle nicht auf Einseitigkeit beruhen«, sagte Sanji und fuhr sich durch seine goldblonde Mähne.
»Das tun sie nicht«, sagte ich mit Entschlossenheit in der Stimme und zog Sanji an seinem Hemd zu mir herunter. Als sich unsere Lippen erneut fanden, war ich mir sicher, dass er dasselbe für mich empfand, wie ich für ihn.
‹♡›
So go on, go on
Come on
Leave me breathless
Tempt me, tease me
Until I can't deny this loving feeling
Make me long for your kiss
Go on, go on
Come on
Leave me breathless
Go on, go on
Come on
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INSPIRATION: Breathless ~ The Corrs