Das Leben bietet uns viele Routen an, die wir im Laufe unserer Zeit wählen können. Gehen wir links? Oder gehen wir doch lieber nach rechts oder bleiben wir ganz stehen und starren zurück? Diese Entscheidung würde für uns deutlich leichter von der Hand gehen, wenn wir unser Ziel kennen würden. Das Ziel unseres Lebens, was könnte das wohl sein? Ist es die große Liebe zu finden? Die Karriereleiter bis nach ganz oben zu schaffen oder der Sieg gegen eine, in der Zukunft liegende, schwere Krankheit? Wenn man genauer darüber nachdenkt, möchte man sein Lebensziel doch eigentlich gar nicht wissen, oder? Möchtest du wissen, wie steinig manche Wege sind, die vor dir liegen, wie viele Berge du besteigen wirst, um auf der anderen Seite wieder runter zu fallen? Die Ziele im Leben ändern sich schlagartig, gefühlt manchmal täglich. Oft im Leben biegen wir falsch ab und des Öfteren landen wir in einer Sackgasse. Wir übersehen die unzähligen Warnschilder, starren viel zu oft bloß auf den Weg der vor uns liegt und blenden unser drumherum gekonnt aus. Sicherlich haben wir so schon viele leichtere Wege übersehen, haben die STOP-Schilder ignoriert und mussten bitterlich am eigenen Körper feststellen, dass es die falsche Entscheidung war, diesen Weg zu wählen.
Nach jeder Umleitung du die genommen hast, bist du mit einer viel größeren Kraft wieder auf deine Zielgrade zurück gelangt, die Hindernisse die dir in den Weg gelegt und die Steine die dir vor die Füße geworfen werden – genau die überwindest du viel sanfter und geduldiger. Jede Umleitung hat nicht nur schlechtes, oft sind die Erfahrungen auf diesen Strecken keine leichten, aber sie prägen dich, sie prägen dein Ziel. Wenn du denkst, du hast dein Ziel erreicht, wirst du jedes Mal eines besseren belehrt. Dein Leben besteht nicht nur aus einem Ziel, sondern aus unendlich vielen Etappenzielen. Zwischen allen liegen wieder Meilen von Wegen, viele Sackgassen und noch viel mehr Umleitungen die du freudestrahlend bestreitest, um dann gegen eine Absperrung zu rennen. In Windeseile wirst du wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgezogen. Oft liegst du am Boden, schaust in den Himmel und der Gedanke aufzugeben ist manchmal nicht weit entfernt.
Weißt du was das Gute an unseren vielen Wegen und besonders an den Umleitungen ist? Die Menschen die uns begleiten. Niemand von uns ist dafür gemacht, sich alleine durch das Leben zu schlagen. Eine starke Hand - die dich hält, wenn du vom Berg abrutschst, ein großes Ohr – dass dir beim Flüstern deiner Gedanken zu hört, eine Schulter – an der man sich an schlechten Tagen anlehnen kann und vor allem zwei Arme, die dich festdrücken, wenn du deine Kraft verlierst. Auf deinen Wegen wirst du vielen Menschen begegnen, einige von Ihnen möchtest du gar nicht mehr loslassen, andere wiederum möchtest du unterwegs an einer Ecke stehenlassen und die gemeinsame Zeit schnell verdrängen. Oft trennen sich die Wege zwischen dir und einem vermutlich treuen Begleiter, er biegt links ab und du rechts. Er ist nicht mehr in Sichtweite, nicht mehr greifbar und manchmal bereust du es, dich nicht auf die Route von anderen eingelassen zu haben, wieder mal hast du nur stumpf nach vorne gestarrt. Du hängst fest, du schaust zurück und verlierst dein Ziel aus den Augen.
Irgendwann schließt du mit dem Menschen ab, kämpfst dich aus der Sackgasse zurück auf den Weg, sammelst die vielen Steine ein und dann steht er da, er steht einfach wieder vor dir, auf deinem eigenen Weg und lächelt dir entgegen. Das Leben lehrt uns einige Lektionen und manche davon sind mit einem schmerzhaften Abschied verbunden. Du wirst feststellen, die Menschen, die jeden noch so schweren Weg mit dir bestreiten wollen, können noch so oft anders abbiegen – sie werden immer wieder auf deinem Weg landen und dir deine gesammelten Steine abnehmen.
Nutze die Chance und lerne aus deinen Fehlern, lerne anderen zu vertrauen und laufe mit ihnen gemeinsam in jede scheiß Sackgasse und lächle als wäre es das Normalste der Welt. Was ist also für deine Reise wichtig? Trage nicht mehr Ballast mit dir rum, als du aushalten kannst. Deine Arme müssen frei sein, frei für die Berge die du besteigst, frei für die Seen die du durchquerst, frei zum Jubeln, wenn du wieder eines deiner Ziele erreicht hast und vor allem frei, für die starken Hände, die dir entgegengestreckt werden.