"Frugal" bedeutet einfach, sparsam, schlicht. Mit dem Trend zum frugalen Lebensstil erfährt das Wort eine Aufwertung: Es geht nicht um Verzicht, sondern um ein intensiveres, glücklicheres Leben. Ein Leben, in dem nicht die Dinge den Menschen beherrschen, sondern der Mensch ein selbst bestimmtes Leben führt.
Nach dem Motto "weniger ist mehr" wird nebenbei auch der Umwelt gedient, indem weniger Sachen angeschafft und verbraucht werden. Zum Beispiel auch weniger Wohnraum. Der vorhandene dabei aber qualitativ hochwertiger. Denn klar: Wer weniger Sachen besitzt, braucht weniger Stauraum. Wer weniger zum Beispiel Süßes nascht, kann sich höherwertigere Produkte leisten. Wer sich nur ein Kleid in mehreren Jahren kauft, hat ausreichend finanzielle Ressourcen für ein teureres.
Ein wichtiges Ziel von Menschen, die frugal leben, ist, sich frühzeitig finanziell unabhängig zu machen. Manche möchten auf diese Weise in Kombination mit gezielten Geldanlagen reich werden. Statt Dinge zu konsumieren, sparen sie, um sich ein arbeitsfreies Leben ab 40 leisten zu können. Andere wiederum wollen von vornherein ihre Arbeitszeit reduzieren. Gemeinsam ist das Ziel, mehr Freude im Leben zu haben.
Darum, sich das zu leisten, was wichtig ist - nicht wahllos irgendetwas. weniger arbeiten und mehr Zeit für das zu haben, was man machen will. Erlebnisse werden höher geschätzt als Objekte. So wird Geld eher für eine (gemeinsame) Aktion ausgegeben, als für die Anschaffung neuer technologischer Spielereien.
Auch andere Lebensstile setzen auf Glück durch ein Weniger: Zum Beispiel die Menschen, die eine Zeit lang oder auf Dauer ohne Geld leben wollen. Einige davon haben darüber ein Buch veröffentlicht. Für mich stellt sich die Frage, inwieweit dies ein Vorbild sein kann, da es ja zum Beispiel Menschen mit Geld geben muss, die einen dann per Anhalter mitnehmen oder ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen. Insofern habe ich da viele Fragezeichen, möchte es aber gerne mit einbeziehen.