Das Gedicht, bei dem ich wieder zum Kind werde..
geschrieben von meiner Mutter Elisabeth Zimmerer,
veröffentlicht in meiner Biografie: Ich war noch niemals in New York..
- Die Hexe kocht im Tiefental, so sagten einst wir Kinder.
- Wenn Wolken in den Bäumen hingen und Wind die Äste krachen ließ.
- Wenn aus der tiefen dunklen Schlucht Feucht-grauer Rauch zum Himmel stieg.
- Dort war kein Weg wie jeder andere. Und Dämmerung auch im hohen Tag.
- Seltsame Spuren in der Erde. Im Dickicht einer Wachtel Schlag.
- Da wuchsen braune Riesenfarne die sahen aus wie Fabeltiere und kleine blaue Glockenblumen, läuteten geheimnisvoll.
- Uralt hohe Buchenbäume erzählten uns ein Kindermärchen, von grauen Wurzelspinnen die unter der Erde schliefen.
- Der Wald war wie ein grünes Meer. Ein Nebelschiff schwamm auf den Wipfeln.
- Wir fuhren mit, und legten an, wo Wolken Silbersäume haben.
- Darauf die Nebelkinder saßen, in unsrem Land Fantastica.
- Wir tanzten mit im Geisterregen. Und hörten ferne Grillen geigen.
- Wir pflückten einen Sternenstrauss auf einer großen blauen Wiese. Und waren traurig, weil wir wussten, dass wir zurück zur Erde mussten, weil hier nicht unsere Heimat war.
- Das Tiefental gibt es noch heute. Dort kocht die Hex, sagen die Leute. Und nichts ist da wie anderswo.
- Es schlafen zu viele Kinderträume unter den Wurzeln jener Bäume, die Troll Gesichter haben.